Meinung des Tages: Welche Reaktion sollte auf die jüngsten Angriffe auf Politiker folgen?

33 Antworten

Ich bin der Meinung verfolgt und oder bestraft gehört es wie jeder andere Angriff auf einen anderen Menschen auch. Politiker sind nicht besser oder wichtiger, als jeder andere auch.

Natürlich soll, darf und kann darüber auch ausführlicher berichtet werden. immerhin handelt es sich ja um Personen öffentlichen Intresses.


katzimausi123  08.05.2024, 01:03

Diese Person muss ja nicht ins Rampenlicht. Sie möchte genau das.

Peppie85  08.05.2024, 08:47
@katzimausi123

Vielleicht ist das alles etwas unglücklich ausgedrückt. Natürlich stimme ich dir zu, dass es kontraproduktiv ist, wenn die 4 Buchstaben Zeitung berichtet, dass Max Mustermann aus Beispielstaddt dem Olaf Scholz ein Ei an die Birne geworfen hat. Aber ich denke, wenn man berichtet, dass "ein unbekannter" ein Ei geworfen hat, ist das schon gut und richtig. schon alleine um unsern freund Max mit seiner Geltungssucht ggf. aus der Versenkung zu locken.

bei die dümmsten Gauner der Welt war mal so ein lustiger fall, wo ein Räuber unbedingt meinte, die Pressemitteilungen korregieren zu müssen, weil da der falsche Betrag genannt war. und auf diese weise wurden sie ihm habhaft.

katzimausi123  08.05.2024, 16:31
@Peppie85

Mit Rampenlicht meine ich den Politiker in diesem Fall. Er muss ja nicht in die Politik. Wenn doch, dann muss er damit rechnen und sollte sich nicht beklagen.

Ich bin zwar nicht wirklich überrascht, aber trotzdem noch sehr geschockt. Wo sind wir hingekommen, wenn Menschen, die sich persönlich dafür einsetzen, dass unsere Gesellschaft und unser Staat funktionieren, Krankenhaus reif geschlagen werden? (Wobei es auch noch schlimmer geht: Walter Lübke wurde Zuhause auf seiner Terrasse erschossen. Auch das gab es also bereits.) Dass alle Politiker*innen, auch die ehrenamtlichen in den Städten und Gemeinden ständigen Polizeischutz bekommen kann ja wohl nicht die Lösung sein.

Ich frage mich, ob eine Pflicht zur demokratischen Teilhabe ein Ansatz sein könnte. Immerhin müssen wir wieder dahin kommen, Meinungsunterschiede zu diskutieren und auch Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren, egal ob sie einem passen oder nicht. Ich weiß aber nicht, wie man eine Pflicht zur Beteiligung umsetzen könnte. Es wird ja immer von Bürgerbeteiligung geredet, aber in den BIs versammeln sich dann Menschen, die auch so in der Lage wären ihre Interessen zu artikulieren. Um demokratische Teilhabe für alle zu ermöglichen und auch die Stimmen zu Gehör zu bringen, die sonst nicht gehört werden, müsste man Partizipation zur Pflicht machen. Es ist auch lästig sich mit politischen Themen auseinander zu setzen, aber entweder man vertraut (als Gesellschaft) zumindest ein Stück weit den gewählten Politiker*innen oder man muss eben selbst aktiv werden und die politischen Fragen selbst entscheiden.

Auch ein Pflichtjahr in Gerichten, in Parlamenten, in der öffentlichen Verwaltung, bei der Presse, bei Rettungsdiensten oder bei der Feuerwehr könnte ich mir sehr gut vorstellen. Einfach damit das Vertrauen in unsere Demokratie und ihre Institutionen wiederhergestellt wird.

Diese allgemeine Verrohung macht mir große Sorgen.


Topflappen555  06.05.2024, 19:53

Dein Ansatz die Leute wieder stärker an die Demokratie heranzuführen ist sicher lobenswert, aber gerade Pflicht und Zwang stehen nicht für Demokratie. Das ist ja gerade einer der Gründe warum die politische Stimmung so aufgeheizt ist, in einer Demokratie kommt Bevormundung ganz schlecht an.

Es ist überfällig, den §113 StGB zu reformieren.

  1. Es müsste ein Verbrechen werden und nicht länger ein Vergehen.
  2. Absatz 3 und 4 gehört gestrichen. Es ist doch nicht hinnehmbar, dass ein Beamter Schläge einstecken muss für einen Auftrag, den ihm sein Vorgesetzter erteilt hat. Und es darf auch nicht sein, dass ein Schläger erst mal verwaltungsgerichtlich versucht, die Amtshandlung aus dem Wege zu räumen, um sein Verhalten nachträglich zu legitimieren. Die Amtshandlung hat als rechtmäßig zu gelten solange das Gegenteil nicht festgestellt ist.
  3. Der Begriff "Vollstreckungsbeamte" wäre durch den Begriff "Amtsträger" zu ersetzen.

Auch der §11 Abs. 2 StGB muss erweitert werden um einen Punkt

d) Angehöriger eines Beschlussgremiums ist, das über das Zustandekommen von Rechtsnormen entscheidet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Höhere Strafen und mehr Personenschutz mögen die naheliegendste Antwort sein, sind aber keine zielführende Lösung. Gerade dadurch kann sich das ohnehin schon angespannte Klima weiter hochschaukeln.

Die Politiker würden dadurch autoritärer wirken und sich weiter von der Bevölkerung entfernen.

Ich würde es für sinnvoll halten, wenn die Parteien sich beim Wahlkampf vielleicht in Zukunft auch ein bisschen zurückhalten würden, gerade was Öffentliche Plakate angeht. Die sehr großen Plakate an irgendwelchen Verkehrskreuzungen haben doch in den letzten Jahren ganz schön zugenommen.

Die größte Gefahr für Politiker geht meiner Meinung nach von verwirrten Einzelpersonen und radikalen Minderheiten aus, am naheliegensten wäre es daher solche Personen stärker zu beobachten.


Drengr  07.05.2024, 14:36

Die brauchen keinen Personenschutz ! Viele von denen brauche sich eh nicht wundern...

Ganz einfach: Nur die bereits geltenden Gesetze konsequenter und strenger anwenden und nicht andauernd die allbekannte deutsche "Täterversteherjustiz" zur Geltung kommen lassen und zu milde Urteil fällen.


gutefrage 
Beitragsersteller
 06.05.2024, 13:40

Danke für Deine Antwort.