Ich würde nicht von "gehobenen Menschen" sprechen, sondern vom Bildungsbürgertum oder bildungsorientierten Bevölkerungsgruppen. Sicher ist es die Aufgabe von Kulturinstitutionen soziale Barrieren abzubauen, sei es beim Ticketpreis, sei es bei der Programmauswahl (und m.M.n auch beim Dresscode) . Anderseits haben die Museen und Theater natürlich auch den Auftrag und den Anspruch qualitiv hochwertige Programme zu gestalten. Diesem Auftrag und diesem Anspruch sollen sie auch nachkommen.
Viele Menschen gehen als Schüler*innen in die Oper und ins Theater - und dann nie wieder. Das hat viel mit Gewohnheiten zu tun, mit dem Freizeitverhalten von Freunden und Bekannten, aber auch mit dem eigenen Interesse. Klar, wer nicht ins Theater geht, merkt auch nicht, was er verpasst. Aber das Programm interessiert halt auch nicht unbedingt jeden und das muss es auch nicht.
Ich bin auch durchaus froh, dass man nicht in die Oper und ins Theater gehen muss, weil es ein Status-Ding ist oder weil es so erwartet wird. Es ist schon okay, wenn die Menschen nach ihrer eigenen Interessenlage ihre Freizeit gestalten. Der ein oder andere Theaterbesuch mehr dürfte aber natürlich gerne dabei sein.