Sollte über das Verbot von Medienhäusern nur Gerichte entscheiden dürfen, oder (wie jetzt) das Innenministerium?
Mich hat das Verbot des COMPACT-Magazins (inkl. Logo) schon was fassungslos gemacht.
Unter anderem wurde das Verbot damit begründet, dass Deutschland im Magazin als Diktatur bezeichnet wird. Und um zu widerlegen das Deutschland eine Diktatur ist, hat man dieses Medium verboten und die Polizei bei den Journalisten vorbeigeschickt?
Ich selbst habe dieses Magazin nie gelesen, aber es beunruhigt mich schon etwas, wenn Faeser & Co. einfach die Presse, ohne gerichtliches Urteil, verbieten lassen können. Meiner Meinung nach ist es einem Rechtsstaat unwürdig und die derzeitige Praxis gehört eher in eine Zeit, die zum Glück lange vorbei ist.
Wie seht ihr das?
16 Antworten
Nun, Compact war definitiv rechtsextrem. Das ist bewiesen und kann jederzeit überprüft werden. Würde die Innenministerin ein Magazin oder einen Verein verbieten, der normal ist und unsere Verfassung nicht ablehnt, dann würde das gerichtlich gestoppt werden können. Bei Compact würde jedes Gericht gleich entscheiden. Das Compact Magazin betrieb Hetze und Geschichtsrevisionismus in nie gesehenen Ausmaßen. Und Compact wusste ganz genau, dass sie ein Verbot provozieren. Selber schuld kann ich da nur sagen.
Das ist aber keine Neuerung. Das Innenministerium hat schon immer verfassungsfeindliche Organisationen verboten. Und problematisch ist das auch nicht. Das einzige, was nur gerichtlich verboten werden muss sind Parteien. Denn wenn Parteien vom Innenministerium verboten werden könnten, wäre die Demokratie in Gefahr. Ich sehe nicht, warum das Verbot von Vereinen oder ähnlichem ein Problem darstellen soll. Zumal es ja gerichtlich anfechtbar ist, wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, dass es verfassungswidrig ist. Das Innenministerium darf nur gesichert verfassungsfeindliche Vereine und Nachrichten verbieten und auch nur wenn es nötig wird. Und bei Compact war das nötig. Das war menschenverachtende Hetze auf unterstem Niveau.
Nope, wenn straffällige Magazine gerichtlich verboten wurden z.B Nazi Zeitschriften der NPD oder radikal islamische Zeitschriften, war euer Aufschrei der Empörung über das Verbot genau so laut wie jetzt.
Wie war das denn als die Guides von den Pädophilen (Krumme13) verboten wurden? Aufruf der Empörung man würde die "Meinungsfreiheit" unterdrücken.
Sei doch froh das der Staat seine Arbeit macht und sowohl Volk als auch unsere Demokratischen Grundrechte schützt und verteidigt.
Warum immer der Aufruf zu Anarchie von euch?
So ist das Gesetz aber. Das Innenministerium verbietet sowas nicht ein Gericht.
Ja, ein gerichtliches, wie die Betroffenen angekündigt haben. Und danach ist gerichtlich entschieden, wie es gefordert wird.
Hier
und hier findest du etwas zu den rechtlichen Hintergründen. Natürlich wird die Entscheidung des Innenministeriums gerichtlich geprüft werden. Aber jedenfalls wurde höchstwahrscheinlich nicht ausserhalb der Kompetenz gehandelt. Dennoch darf die Entscheidung natürlich hinterfragt werden.
Nebenbei, nicht nur das was du so schreibst wurde in Compact geschrieben, sondern eben auch
"Wir wollen dieses Regime stürzen. Wir machen keine Zeitung, indem wir uns hinter den warmen Ofen oder den Computer verziehen und irgendwelche Texte wie eine Laubsägenarbeit auf den Markt bringen. Sondern das Ziel ist der Sturz des Regimes."
Das Elsässer und seine Kumpane gefährlich sind zweifle ich nicht an. Derartige Hetze hat bereits Menschen umgebracht.
Das Verbot ist eine Maßnahme der Exekutive. Dafür ist sie da, die Exekutive: zum Exekutieren.
Den Betroffenen steht der Rechtsweg offen. Dann entscheidet ein Gericht, ob die Exekutive richtig gehandelt hat.
Den Betroffenen steht der Rechtsweg offen.
Und der wurde angekündigt, also kann man warten, bis die höchste dafür erreichbare Instanz entschieden hat.
Natürlich kann man auch jetzt schon jammern, das fällt unter Meinungsfreiheit.
Meinungs- und Pressefreiheit haben tatsächlich auch Grenzen.
Man darf eben nicht jede Lüge beliebig äußern und sich dann auf die Meinungs- oder Pressefreiheit berufen.
Sicher, aber ich finde dennoch, dass Gerichte darüber zu entscheiden haben, ob ein Medium verboten gehört, oder nicht.
Sicher, aber ich finde dennoch, dass Gerichte darüber zu entscheiden haben, ob ein Medium verboten gehört, oder nicht.
Tun sie.
Also ein Verbot ohne gerichtliches Urteil?
Im Moment ja. Das wird sich ändern. Und dann kann keiner mehr jammern, es wäre gerichtsfrei gewesen.
Im Moment ja.
Gruselig. Das erinnert an dunkelste Zeiten. Leute die das hochleben lassen, haben bestimmt auch eine 6 in Geschichte.
Was hast du dagegen, dass jemand gegen einen ministeriell angeordneten Entscheid gerichtlich vorgehen kann und danach ein gerichtlicher Entscheid da ist?
Das erinnert an dunkelste Zeiten.
Solche, in denen man nicht gerichtlich gegen solche Anordnungen vorgehen konnte?
Meinungs- und Pressefreiheit haben tatsächlich auch Grenzen.
Ach, tatsächlich? Seit wann denn?
Und auf welche Lüge genau beziehst du das?
Übrigens lügen alle Politiker auch. Sollte man sie auch verbieten?
Ach, tatsächlich?
Ja. Das ist so.
Seit wann denn?
Das wurde nicht eingeführt!
Und auf welche Lüge genau beziehst du das?
Auf keine konkrete.
Sollte man sie auch verbieten?
Was verbieten? Politiker? Es geht doch um Meinungs- und Pressefreiheit, und JA, die gilt auch für Politiker.
Na ja, ich kann verstehen das du angesichts der vielen Lügen die von der AFD verbreitet werden, denkst das sei so üblich das Politiker lügen.
Aber dem ist natürlich nicht so. Es gibt z.B genug Grüne, FDP, Linke, Die Partei etc wo Politiker nicht lügen.
Selbst bei der CDU und SPD gibt es die.
Einer meiner Verwandten sitzt im Bundestag und ist zum Beispiel kein Lügner.
Heißt das, ich dürfte dich sanktionslos als Kriegsverbrecher bezeichnen, muss es nicht begründen und belegen und du dürftest nicht dagegen vorgehen, auch nicht gerichtlich?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und politisch und persönlich sind es Unterschiede.
Das bedeutet:
Meinungs- und Pressefreiheit haben tatsächlich auch Grenzen.
Ja, selbstverständlich!
Man darf eben nicht jede Lüge beliebig äußern und sich dann auf die Meinungs- oder Pressefreiheit berufen.
Ja, selbstverständlich!
Und dies sollte man Gerichten überlassen. Wie es sich für einen Rechtsstaat gehört.
Eben! Genau das wird getan! Bei linksunten indymedia nicht, weil nicht juristisch dagegen vorgegangen wurde. Die Betroffenen waren mit der Anordnung einverstanden und hätten es gerichtlich klären können, wollten aber nicht.
Finde ich völlig okay. Wenn ich mir anschaue, was sich beispielsweise Parteien erlauben dürfen bevor sie verboten werden, will ich gar nicht wissen was das Magazin getan hat.
Um in Deutschland verboten zu werden, muss du richtig scheisse gebaut haben.
Von dem her finde ich das völlig okay.
Wäre das Magazin gerichtlich verboten worden, dann wäre das akzeptabel. Doch hier ging das Verbot vom Innenministerium aus.. und dies finde ich halt problematisch.