Papst Leo XIV.: Ein US-Amerikaner, aber kein Trump-Freund. Seid Ihr mit der Wahl zufrieden, oder hättet Ihr Euch einen konservativeren Papst gewünscht?

23 Antworten

Zuerst: ich bin evangelischer Christ, verfolge die Papstwahl also aus Interesse, aber nicht weil es mein Kirchenoberhaupt wäre.

Was ich bisher vom neuen Papst Leo XIV. gehört habe, läßt mich hoffen. Eine Kontinuität nach Franszisko ist gut. Ein international gut vernetzter Papst, der in Ländern wie Peru genauso zu Hause ist wie in den USA oder in Rom, ist sehr gut. Seine ersten Worte als Papst umreißen genau das, was nötig und wichtig ist.

Die relativ geringe Anzahl der Wahlgänge im Konklave läßt darauf schließen, dass Papst Leo großen Rückhalt bei den Kardinälen hat.

Übrigens habe ich noch ein Detail gelesen, das in Deiner Beschreibung nicht steht: in einem Text wurde er auch als Mathematiker bezeichnet, hat also wohl ein abgeschlossenes Mathematik-Studium. Neben Theologie und 6 Sprachen.


annabg777  09.05.2025, 13:00

Er ist definitiv gebildeter als Trump!

vanOoijen 
Beitragsersteller
 09.05.2025, 13:21
@annabg777

Dazu gehört auch nicht viel und das ist auch das Mindeste was man von einem Papst erwarten kann.

Aber ja, Prevost und Trump dürften intellektuell Welten trennen. Prevost hat nicht nur Kirchenrecht sondern auch Mathematik studiert.

Beide Abschlüsse traue ich Trump nicht zu.

Garnet72  10.05.2025, 01:13
@vanOoijen

...und dann noch Prevosts Hinweis auf einen "demütigen Frieden" 🫣. Trump, der wohl vom Friedensnobelpreis träumt und Demut in einem Atemzug zu denken: bei DEM gedanklichen Spagat scheitere ich...

vanOoijen 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 07:41
@Garnet72

Er hat ja nicht gesagt wer demütig sein soll.

Garnet72  10.05.2025, 08:28
@vanOoijen

Stimmt, wollte in meinem Kommentar auch lediglich einen weiteren Gegensatz zu Trumps Denke aufzeigen 🙂.

Fairness31  10.05.2025, 11:13
@annabg777

Trump ist nicht so blöd wie jeder meint.

Er hat durch sein Handeln der USA sehr geholfen.

Fairness31  10.05.2025, 11:26
@EtwasJonas Die Wahrheit hinter Trumps Zollpolitik: Wer zahlt wirklich? Wie beeinflusst es die Wirtschaft und den Finanzmarkt?

Donald Trump führte während seiner Präsidentschaft eine aggressive Zollpolitik ein, die insbesondere auf China und die Europäische Union abzielte. Er behauptete oft, dass China die Zölle bezahlt, doch das ist eine Fehlinformation. Tatsächlich werden die Zölle vom Importeur im Zielland gezahlt, also von amerikanischen Unternehmen oder Verbrauchern. Diese Verzerrung der Fakten hatte weitreichende wirtschaftliche Folgen und führte gleichzeitig zu spannenden Marktbewegungen, die clevere Investoren nutzten, um Gewinne zu erzielen.

Ich bin selbst Fachkraft für Lagerlogistik und arbeite in einem Unternehmen mit internationalen Kunden, daher sehe ich täglich, wie solche Zollregelungen den Handel beeinflussen. In dieser Analyse erkläre ich genau, wie Trumps Zollpolitik funktioniert hat, wer tatsächlich bezahlt, welche wirtschaftlichen Folgen sich daraus ergaben und warum die Finanzmärkte darauf reagierten.

1. Wie funktionieren Zölle?

Zölle sind Abgaben, die auf importierte Waren erhoben werden, um ausländische Produkte teurer zu machen und die heimische Wirtschaft zu schützen. Sie können verschiedene Formen haben:

  • Schutzzölle: Soll heimische Produzenten vor ausländischer Konkurrenz schützen.
  • Antidumping-Zölle: Werden verhängt, wenn ausländische Unternehmen ihre Waren unter Produktionskosten verkaufen, um Marktanteile zu gewinnen.
  • Strafzölle: Werden aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen verhängt, um ein anderes Land zu bestrafen.

Trumps Strafzölle auf chinesische Waren bedeuteten, dass US-Importeure mehr zahlen mussten, wenn sie aus China kauften. Das führte dazu, dass viele Produkte in den USA teurer wurden.

2. Die Fehlinformation: "China zahlt die Zölle"

Trump stellte die Zölle häufig so dar, als würden sie China finanziell belasten. Doch das ist nicht korrekt.

Wer zahlt die Zölle tatsächlich?

Die Zölle werden nicht vom Exporteur gezahlt, sondern vom Importeur im Zielland. Das wird durch sogenannte Incoterms (International Commercial Terms) geregelt.

Besonders relevant ist hierbei DAP (Delivered At Place).

  • Bei DAP übernimmt der Verkäufer (Exporteur) die Verantwortung für den Transport bis zum Bestimmungsort.
  • Die Zölle und Importabgaben zahlt aber der Käufer (Importeur) in den USA.

Das bedeutet, dass US-Unternehmen die Zölle zahlen mussten, nicht China! Viele Firmen konnten die erhöhten Kosten nicht vollständig übernehmen und mussten sie an die Verbraucher weitergeben. Das führte zu steigenden Preisen für Konsumgüter, besonders bei Produkten aus China wie Elektronik, Möbeln und Autoteilen.

3. Bewusste Lüge als politisches Druckmittel

Trumps Aussage, dass China die Zölle zahlt, war bewusst irreführend und hatte eine klare strategische Absicht: Er wollte den politischen und wirtschaftlichen Druck auf China erhöhen und gleichzeitig die amerikanische Bevölkerung von der Richtigkeit seiner Maßnahmen überzeugen.

Warum log Trump über die Zölle?

Die Behauptung, dass China für die Strafzölle auf seine Exporte zahlt, war eine taktische Entscheidung. In Wahrheit sind es die US-Importeure, die die Zölle entrichten müssen, was sich dann auf die Preise der Waren auswirkt. Doch Trumps Darstellung hatte mehrere politische Zwecke:

  1. Verstärkung der Anti-China-Stimmung: Er wollte den Eindruck erwecken, dass China durch seine Maßnahmen direkt finanziell geschädigt wird, um die öffentliche Unterstützung für den Handelskrieg zu stärken.
  2. Wirtschaftlichen Druck auf China erhöhen: Indem er behauptete, China zahle, wollte er Chinas Regierung dazu drängen, Handelszugeständnisse zu machen.
  3. Vermeidung innenpolitischer Kritik: Er wollte verhindern, dass die US-Konsumenten und Unternehmen erkennen, dass sie selbst die höheren Kosten tragen müssen, da die Zölle die Importpreise verteuern.

Während Trumps Rhetorik darauf abzielte, China als Verlierer darzustellen, war die Realität komplexer:

  • China litt unter den Zöllen, weil es den Export in die USA erschwerte.
  • US-Importeure zahlten die Zölle, was höhere Einkaufspreise für viele Produkte bedeutete.
  • Verbraucher trugen die Last, da Unternehmen die Mehrkosten oft an ihre Kunden weitergaben.

Trump nutzte die Lüge als Druckmittel, um seine Verhandlungsposition zu stärken und innenpolitisch seine Maßnahmen zu rechtfertigen. Doch auf lange Sicht erwies sich diese Strategie als problematisch, da viele US-Unternehmen und Verbraucher durch die steigenden Kosten belastet wurden.

Diese bewusste Irreführung zeigt, wie wirtschaftspolitische Maßnahmen nicht nur reale Auswirkungen haben, sondern auch durch politische Rhetorik manipuliert werden können. Viele Investoren erkannten dies und nutzten die Marktbewegungen gezielt aus, um massive Gewinne zu erzielen.

Fairness31  10.05.2025, 11:27
@EtwasJonas 4. Auswirkungen der Zölle auf die Wirtschaft

Trumps Zölle hatten sowohl positive als auch negative Folgen für die Wirtschaft.

Positive Effekte für die USA:

Schutz der US-Industrie: Amerikanische Unternehmen waren gegenüber ausländischen Konkurrenten im Vorteil, da deren Produkte teurer wurden. ✅ Handelsverhandlungen: China wurde unter Druck gesetzt, neue Handelsabkommen abzuschließen. ✅ Zolleinnahmen: Die US-Regierung erhielt Milliarden an zusätzlichen Einnahmen.

Negative Effekte für die USA:

Höhere Preise für Verbraucher: Importprodukte wurden teurer, was die Lebenshaltungskosten erhöhte. ❌ Strafzölle gegen US-Produkte: China und die EU reagierten mit eigenen Zöllen auf US-Waren, was US-Exporteure traf. ❌ Unsicherheit an den Märkten: Viele Investoren hatten Angst vor den wirtschaftlichen Folgen, was die Börse belastete.

5. Wie beeinflusste das die Börse?

Die Finanzmärkte reagierten stark auf Trumps Zollpolitik. In der Phase der Unsicherheit verkauften viele Investoren ihre Aktien, wodurch Kurse fielen. Besonders betroffen waren:

🔻 Technologiefirmen: Apple und andere Elektronikhersteller zahlten mehr für Importkomponenten. 🔻 Industrieunternehmen: Maschinen- und Fahrzeughersteller hatten höhere Einkaufskosten. 🔻 Agrarwirtschaft: Chinesische Gegenzölle trafen US-Farmer hart.

Viele Anleger verkauften aus Angst vor wirtschaftlichem Schaden.

6. Wie nutzten Investoren die Krise?

Großinvestoren und Hedgefonds erkannten die Marktbewegungen als Chance:

💰 Phase 1: Unsicherheit → Aktien fallen 💰 Phase 2: Günstige Aktien kaufen 💰 Phase 3: Zölle werden gelockert → Markt erholt sich → Aktien steigen 💰 Phase 4: Gewinn durch teuren Verkauf

Dadurch verdienten viele Investoren riesige Summen.

7. Mein persönlicher Bezug zum Thema

Als Fachkraft für Lagerlogistik mit Erfahrung im internationalen Handel sehe ich genau, wie solche Mechanismen funktionieren. Unternehmen müssen ihre Einkaufsstrategien anpassen und kalkulieren genau, welche Handelsbedingungen gelten. Strafzölle haben direkte Auswirkungen auf Preise und Lieferketten, und ich erlebe es täglich bei der Zusammenarbeit mit internationalen Kunden.

Fazit

Trumps Zollpolitik war eine wirtschaftliche Strategie, die durch bewusste Fehlinformation gestützt wurde. Während einige Branchen profitierten, litten andere unter höheren Einkaufskosten. Gleichzeitig boten die Marktbewegungen Investoren eine einmalige Gelegenheit, große Gewinne zu erzielen.

Die politischen und wirtschaftlichen Folgen sind bis heute spürbar. Trumps Behauptungen über Zölle waren nicht korrekt, aber sie hatten große Auswirkungen auf den Finanzmarkt, den Handel und die Preisentwicklung in den USA.

Fairness31  10.05.2025, 11:17

Robert Francis Prevost, ein hochrangiges Mitglied der katholischen Kirche, steht im Fokus scharfer Kritik, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs. Schon vor seiner Wahl zum Papst wurden Vorwürfe laut, dass er als Bischof von Chiclayo in Peru und als Provinzial der Augustiner in Chicago Missbrauchsfälle nicht konsequent verfolgt habe.

Vorwürfe der Missbrauchsvertuschung

Mehrere Organisationen, darunter internationale Missbrauchsopfer-Vereinigungen, werfen ihm vor, Verdachtsfälle nicht ausreichend untersucht zu haben. Kritiker bemängeln insbesondere zwei Fälle:

  • Chicago: Ein Priester, dem Missbrauch an Minderjährigen vorgeworfen wurde, durfte weiterhin in kirchlichen Einrichtungen bleiben, teilweise sogar in der Nähe von Schulen.
  • Chiclayo: Opfer meldeten sich bei den Behörden, doch es gab keine konsequente kirchliche Untersuchung gegen die betroffenen Geistlichen. Einige Priester konnten weiterhin ihre Aufgaben ausführen, obwohl schwere Vorwürfe gegen sie erhoben wurden.
Reaktionen und Folgen

Prevost und die betroffenen Diözesen haben die Vorwürfe zurückgewiesen und betonen, dass sie kirchenrechtliche Schritte eingeleitet haben. Dennoch bleibt die Kritik bestehen, vor allem von Seiten der Opferorganisationen, die eine unabhängige Untersuchung fordern.

Die katholische Kirche steht seit Jahrzehnten wegen Missbrauchsskandalen unter starkem gesellschaftlichen Druck. Es bleibt abzuwarten, ob Prevost aktiv zu einer transparenten Aufarbeitung beitragen wird oder ob seine Vergangenheit seine Glaubwürdigkeit und Autorität weiter infrage stellt.

Die Debatte um Missbrauch in kirchlichen Strukturen ist nach wie vor ein dringendes Thema, das eine lückenlose und gerechte Aufarbeitung verdient. Nur durch echte Reformen und konsequente Maßnahmen können Vertrauen und Glaubwürdigkeit wiederhergestellt werden.

Ich bin nicht katholisch, insofern Außenstehender. Ich finde diese Wahl nicht schlecht, er scheint sympathisch und moderat und dürfte für beide Seiten passen.

Er ist sicherlich konservativ genug für die Konservativen, insofern als dass keine krassen Reformen zu erwarten sind, zum Beispiel bezüglich Weihe von Frauen.

Er scheint zugleich modern genug, um die Kirche in kleinen Schritten zu modernisieren.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 09.05.2025, 09:35

Diese Einschätzung teile ich.

Losona  09.05.2025, 18:24

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass es irgendein Papst schaffen würde, dass Frauen zu katholischen Priesterinnen geweiht würden.

vanOoijen 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 07:43
@Losona

Ein Papst könnte das schon machen, aber damit würde er sich gegen die Lehre der katholischen Kirche stellen. Wenn Frauen Priester werden dürften könnte man die katholische Kirche gleich abschaffen und wir werden alle evangelisch.

Lighty66  10.05.2025, 11:13
@Losona

Die Priesterschaft von Frauen ist auch eher von einer Minderheit der katholischen Welt gewünscht.

Gabel1953  10.05.2025, 11:12

Das hoffe ich auch.

Was wünscht Ihr Euch vom neuen Papst

Ich hoffe dass er die unter Franziskus begonnenen Reformen vollendet und erweitert.

Die Kirche ist für die Menschen gedacht, die Menschen sind nicht einfach nur Zuschauer und Finanzierer des Klerus‘. Dieses Fundament ist zu vielen Zölibatären leider verloren gegangen, wie ich immer wieder mal feststellen musste.

Ich bin evangelische Christin und musste zweimal hinhören, als es hieß, der neue Papst sei US-Amerikaner. Sofort fiel mir diese unverschämte KI mit Trump als neuem Papst ein - und die Headline der BLÖD-Zeitung "Wir sind Papst", als Kardinal Ratzinger gewählt worden war.

Doch scheinbar ist Leo kein Fan vom Präsidenten, was ihn nicht nur sympathisch macht, sondern seine klare Sicht auf Dinge unterstreicht.

Er selbst schien überrascht gewesen zu sein und sichtlich bewegt. Ich würde ihm und uns wünschen, dass seine Stimme Gehör findet und er den Menschen eine Stütze ist.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 09.05.2025, 12:07

Ja, die Amerikaner haben heute ihren "Wir sind Papst-Moment", aber ich denke nicht, dass der Jubel lange anhalten wird in den USA - jedenfalls nicht im MAGA-Lager.

ich halte grundsätzlich nichts von der Einmischung der Kirchen in die Politik - wenn sich Kirche aber als das Gewissen versteht, das begrüße ich - keine direkte Einmischung also, aber ein Ermahner allen gegenüber, die meinen, die Welt gehört ihnen allein und sie müssen nur zugreifen, wenn ihnen danach der Sinn steht

kirchenpolitisch: das ist die Angelegenheit seiner Anhänger (nicht meine) - ich denke, sie würden sich über Reformen freuen, über eine Erneuerung der Kirche - das ist aber schwierig, da die Entscheidungen der Kirche ja immer Bestand haben sollen, (ewig gültige Grundsätze) die Menschen jetzt aber im Jahr 2025 leben - es sind also bereits 2 Jahrtausende vergangen seit der Gründung der kath. Kirche und die Menschheit auf dieser Welt hat einen gravierenden Änderungsprozess durchlaufen - diesen Änderungen wird die Kirche leider nicht mehr gerecht und das ist der Grund für die schwindende Zahl der Anhänger in Europa und Nordamerika

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zur Wahl allgemein: es ist eine gute Wahl geleitet von Einsicht und viel Verstand - ein erstklassiger diplomatischer Schachzug

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da der neue Papst für dieses Amt noch relativ jung ist, sind sie Aussichten für Mr. Trump, Papst zu werden, wohl dahin - that's life (er wird's überleben und ich denke, Papst sein das wäre ohnehin kein Leben für ihn)


Huflattich  09.05.2025, 11:05

Zumal Trump ja eh dem presbyterianischen Glauben angehört....

apt2nowhere  09.05.2025, 11:48
@adabei

gläubig? das muss er nicht sein - ist ja seine Sache

seine Religion zu wechseln, das hat unter den Reichen und Mächtigen auf dieser Welt schon lange Tradition, wenn es nötig war um z.B. den Thron zu besteigen oder damit Macht und Macht zusammenkommt

und ob diese sehr gläubig waren ? ich vermute: nein ! gläubig zu sein, das verlangten die Reichen und Mächtigen im Einklang mit der Kirche nur von ihren Untertanen - warum ? natürlich um die eigene Macht zu erhalten

adabei  10.05.2025, 18:30
@apt2nowhere

Nein, gläubig muss Trump sicher nicht sein. Ich mag nur seine Heuchelei nicht.

apt2nowhere  11.05.2025, 11:18
@adabei

es gibt Schlimmeres -- gelogen und geheuchelt wird überall - wir werden es überleben