Wie wird es mir besser gehen?
Hi, ich weiß nicht so recht weiter. Ich bin Anfang 20, aber habe so gut wie keine Freunde vorallem seit der Uni, undzwar schon länger (einige Jahre). Anfangs fand ich das ganz in Ordnung so, aber so langsam fühle ich mich mit den Jahren echt isoliert und einsam. Irgendwie anders, weil ich z.B. auch nicht so gern Alkohol trinke und gerne auch richtige Freundschaften hätte. Oder wenigstens mit allen klarkommen. Bei einer Interaktion mit Menschen voll ich kann mich nicht entspannen weil ich irgendwie denke die Leute finden mich uncool oder aber ich interpretiere die Situation zu positiv, weil ich Hoffnung habe dass jemand mit mir befreundet sein möchte. Es fehlt total die Leichtigkeit und Positivität. Es fällt mir irgendwie voll schwer mich mal mit MEHREREN Leuten zu connecten obwohl es ja so viele Menschen gibt. Das hat auch mein Partner bemerkt und sagt ich soll es ändern, aber ich weiß irgendwie nicht genau wie obwohl ich viel darüber nachdenke. Bitte keine Therapie oder so empfehlen, war nie hilfreich. Ich halte mich auch für gesund 😄
Vielleicht kann mir jemand nen Ratschlag geben wie ich da wirklich wieder rauskomme und einfach nen Entspanntes Leben haben kann :)
4 Antworten
Du stellst deine Wünsche und deine Enttäuschung dar, aber du erzählst (außer deinem Alter) praktisch nichts über dich selbst.
Geschlecht, Verhältnis zu den Eltern und Geschwistern, Wohnverhältnis (eigene Wohnung oder wohnen beim den Eltern), Art des Studiums und innere Motivation dazu, Hobbys (Sport, Musik usw.) und Interessen, wirtschaftliche Gesamtsituation ?
Du scheinst die Lösung deiner Probleme bei anderen zu suchen. Das funktioniert nicht. Suche keine Freunde, sondern lasse dich finden!
Als trivialer Tipp: Lerne zu Jonglieren mit mindestens drei Objekten (Taschentücher, Jonglierbälle)! Das stabilisiert die Psysche, weil man lernen muß auf den Ball zu warten, man darf nicht vorgreifen.
Nachtrag: Lies das Gleichnis der drei Ringe im Buch Nathan der Weise von Ephraim Lessing und dann überlege, was du tun kannst, dass man dich mehr liebt als die beiden anderen !
https://c.wgr.de/d/8884f4cceba057d99d03d6d025bc733f9701a8f1fa013e62c6192594419e0baa.pdf/fst_4_lesebuch_musterseite208.pdf
Ach ja noch eins: Das Leben ist nicht entspannt, sondern das Leben ist immer lebensgefährlich.
Ich kann dir nur eingeschränkt folgen. Ich hatte lediglich auf allgemeine Tipps gehofft. Das bedeutet nicht, dass ich hier jedes Detail preisgeben muss, obgleich es das leichter macht.
Also, versuche einfach mal, die Leute da locker anzusprechen. Ich weiß, dass kann echt schwierig sein, aber du musst es mal versuchen.
Wenn nicht dann kauf dir einen Panzer :]
Hallo sky999906,
Freundschaften sind total wichtig, damit wir uns emotional wohlfühlen und ausgeglichen sind. Wir Menschen sind nicht als Einzelgänger erschaffen worden, sondern brauchen die enge Gemeinschaft anderer, um auf Dauer psychisch gesund zu bleiben.
Das ist aber in der heutigen Zeit gar nicht so einfach! Viele denken nur an sich und den eigenen Vorteil und sind daher für echte Freundschaften denkbar ungeeignet. So kann es leicht geschehen, dass man zwar täglich mit vielen Menschen zu tun hat, aber niemand da ist, der sich wirklich für einen interessiert. Dadurch macht sich schnell Einsamkeit breit.
In einem Buch heißt es: "„Einsamkeit ist keine Krankheit, Einsamkeit ist ein gesunder Hunger . . ., ein natürliches Zeichen dafür, dass es uns an Freundschaften fehlt" ( Search of Intimacy). Ein kleiner Trost mag für Dich sein, dass Du mit diesem Problem nicht allein dastehst. Dennoch solltest Du nicht in Mutlosigkeit versinken, denn allein zu sein ist kein unabänderliches Schicksal! Was also könntest Du tun?
Wenn man Probleme hat, gute Freunde zu finden, kann das natürlich viele Ursachen haben. Eine könnte sein, dass Du Dir selbst im Weg stehst. Damit meine ich, dass es darauf ankommt, wie Du zu Dir selbst stehst.
Wenn Du Dich z.B. als nicht liebenswert oder unattraktiv ansiehst, wirst Du wahrscheinlich große Probleme damit haben, auf andere zuzugehen, weil Du denkst, Du könntest zurückgewiesen werden. Sollte das auf Dich zutreffen, dann ist es an der Zeit, einmal über Dein negatives Selbstbild nachzudenken und es gegebenenfalls zu korrigieren.
Was könntest Du beispielsweise tun, wenn es um das äußere Erscheinungsbild geht? Ich denke, dass es für Dich selbstverständlich ist, dass Du auf ein ansprechendes Äußeres achtest, wobei Du jedoch nicht übertrieben modisch gekleidet zu sein brauchst. Wenn man sich gut pflegt und so kleidet, dass man sich damit wohlfühlt, trägt das sicher dazu bei, dass man innerlich sicherer wird und es einem leichter fällt, auf andere zuzugehen.
Auch wenn das Aussehen wichtig ist, sollte man es damit nicht übertreiben. Wenn Du Dich nur darauf konzentrierst, wirst Du verkrampft und steif. Es kommt vielmehr darauf an, dass Du eine lebensbejahende innere Einstellung hast. Und das wirkt sich auf jeden Fall positiv auf Deine Ausstrahlung aus.
Zum Beispiel gibt es kaum etwas, was auf andere anziehender wirkt, als ein freundliches Lächeln. Kommt dann noch eine Prise Humor hinzu, fühlen sich andere automatisch zu Dir hingezogen. Das ist aber noch nicht alles!
Wenn Du echte Freunde hinzugewinnen willst, ist es auch wichtig, offen zu sein. Das bedeutet, dass Du anderen von Dir und Deinem Leben erzählst und sie wissen lässt, was in Dir vorgeht. Das heißt natürlich nicht, dass Du allzu offenherzig bist und gleich jedem Deine innersten Geheimnisse anvertraust. Erst muss einmal eine gewisse Vertrauensbasis da sein, bevor man sein Inneres preisgibt. Diese entsteht jedoch am besten dann, wenn Du Dich so gibst wie Du wirklich bist und nicht so wie du denkst, was andere von Dir erwarten.
Wenn Du im Umgang mit Menschen ganz Du selbst bist und nicht versuchst, den anderen etwas vorzumachen, kommst Du ohne Frage bei anderen viel besser an. In Gesprächen solltest Du nicht ausschließlich von Dir selbst erzählen, sondern Dich auch für Dein Gegenüber interessieren. Stelle ihm Fragen und höre dann gut zu! Ja, ein offener Gedankenaustausch ist für eine Freundschaft das A und O!
Wenn Du Freunde finden willst, dann ist es wichtig, selbst die Qualitäten eines guten Freundes zu haben. Jemand hat einmal gesagt: "Es gibt nur einen Weg, Freunde zu gewinnen; selbst einer zu sein" (Ralph Waldo Emerson). Der Schlüssel dazu ist das selbstlose Interesse an anderen. Dazu fällt mir ein, was Jesus Christus hierüber einmal sagte und was als "Die goldene Regel" bekanntgeworden ist: "Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihnen" (Lukas 6:31).
Ein selbstloser Freund ist man vor allem dann, wenn man gerne gibt. Ja, wenn einem die Bedürfnisse des Freundes wichtiger sind, als die eigenen Vorlieben und Bequemlichkeiten, dann ist man tatsächlich ein echter Freund!
Auch hierzu ist der Rat der Bibel sehr passend: "Beglückender ist Geben als Empfangen" (Apostelgeschichte 20:35). Dominiert in einer Beziehung das Geben, dann fördert das nicht nur die Freundschaft, sondern macht einen sogar selbst viel glücklicher! Das wird in der heutigen Zeit leider vielfach vergessen und so gehen viele Freundschaften wieder in die Brüche.
Du siehst also, es gibt viele Möglichkeiten, Menschen als Freunde zu gewinnen. Wenn Du die genannten Tipps beachtest und umsetzt, dann wirst Du wahrscheinlich eines Tages nicht mehr so einsam sein und mehr Menschen um Dich haben, die Dich lieben und schätzen. Und bleibe bitte auch dann weiter am Ball, wenn die Ergebnisse vielleicht erst einmal auf sich warten lassen. Um erfolgreich zu sein, ist auf jeden Fall Ausdauer gefragt!
LG Philipp
Jedes Semester drängen Massen die Uni - doch viele Studenten finden keinen Anschluss.
Sie schaffen es nicht, in der anonymen Welt der Seminare und Vorlesungen neue Bekanntschaften zu schließen.
Ein drittel der Studierenden vermutet, dass es niemanden auffallen würde, wenn sie plötzlich fehlten.
Forscher vermuten, dass es noch nie so viele einsame Seelen auf dem Campus gab, wie heute.
Durch die digitalen Medien geht die Hälfte (der nichtverbale Teil) der menschlichen Kommunikation verloren. Viele Menschen (z.B. auch hier bei gutefrage) haben nicht gelernt die Reaktionen eines anderen richtig zu interpretieren.