Sollte das sexuelle Schutzalter erhöht werden?
In Deutschland liegt das Schutzalter für Sex bei 14, an sich unabhängig vom Alter des Partners. Darüber ist Sex nur dann strafbar, wenn bestimmte Umstände vorliegen (Schutzbefohlene, Zwangslage, Prostitution) oder wenn der Partner über 21 ist und die fehlende Fähigkeit zu sexuellen Selbstbestimmung einer Person unter 16 vorsätzlich ausnutzt.
Was haltet ihr von den Regeln?
11 Antworten
ich find es passt so wie es ist
Auf der einen seite finde ich den Grundgedanken des deutschen Gesetzes eigentlich ziemlich klug und lebensnah. Es versucht, der Realität gerecht zu werden, anstatt eine starre, willkürliche Altersgrenze zu ziehen. Es verhindert zum Beispiel, dass ein 17-Jähriger, der mit seiner 15-jährigen Freundin schläft, zum Straftäter wird. Das Gesetz erkennt also an, dass Jugendliche in einem ähnlichen Alter und mit ähnlicher Reife ihre eigenen, einvernehmlichen Erfahrungen machen, und schützt diese sexuelle Selbstbestimmung. Die zusätzlichen Regeln, die Machtmissbrauch und Ausbeutung durch deutlich ältere Partner unter Strafe stellen, sind dabei ja genau der richtige und wichtige Schutzmechanismus.
Auf der anderen Seite habe ich aber, wie wahrscheinlich viele, auch ein riesiges Störgefühl bei der Zahl 14. Die emotionale und geistige Reife eines 14-jährigen Menschen ist einfach noch in einer extrem verletzlichen Phase. Ich frage mich oft, ob ein so junger Mensch wirklich immer die Weitsicht hat, die Konsequenzen abzuschätzen oder subtile Manipulation zu erkennen. Gerade in der heutigen Zeit mit Social Media ist die Gefahr von Grooming durch Ältere so groß wie nie, und die im Gesetz verankerten Schutzmechanismen sind in der Praxis oft schwer nachzuweisen.
Wenn ich alles abwäge, komme ich zu dem Schluss, dass ich die Idee hinter dem flexiblen Gesetz gut finde, aber die Anwendung auf 14-Jährige für extrem problematisch halte. Eine pauschale Anhebung auf 16 würde zwar die Jüngsten besser schützen, könnte aber auch neue Probleme bei Beziehungen unter fast Gleichaltrigen schaffen. Ich persönlich neige dazu, dass eine Anhebung auf 16 der sicherere Weg für die Schwächsten in unserer Gesellschaft wäre, auch wenn man damit vielleicht die Selbstbestimmung einiger reiferer Jugendlicher einschränken würde. Der Schutz der Unversehrtheit sollte meiner Meinung nach immer Vorrang haben.
Gute Antwort.
Mir kommt da auch immer der Gedanke: Die 14 jähirge hat einen 17 jährigen Freund. Der will natürlich Sex. sie eigentlich noch nicht. Aber wenn sie sich wie ein unreifes Kind benimmt könnte der 17jährige sie ja fallen lassen. Also "will" sie.
Hallo Neuling97!
Nicht schon wieder^^
Du, ich erkenne, dass die Biologie/Evolution eben stets voranschreitet.
Von vor 50-100 Jahren mag es körperlich anders gewesen sein. Da Menschen immer eher körperlich ausgereifter sind, muss denklogisch das Alter herabgesetzt werden. Dies hat man auch getan bzw. auch seitens höchster Rechtsprechung (an)erkannt, dass Menschen ab 14 auch geistig reif sex. selbstbestimmt agieren können. Ob dies oder jenes im Einzelfall wirklich so ist, ist irrelevant. Gesetze dienen erst einmal dafür, um etwas Formelles und eine Richtlinie zu haben.
Wir sind dennoch keine Erbsenzähler oder legen dies und jenes auf die Goldwaage.
Es wäre genauso, wenn man eine Person meldet, die 1mm über der gestrichelten Linie parkt.
Das Privat-/Liebesleben Dritter geht andere Menschen nichts an.
Im Grundtenor ist es schon so, dass die Rechtsprechung mit der sex. Selbstbestimmung RECHT hat. Es ist eben "allgemein" betrachtet und den Durchschnitt betreffend so, dass Menschen ab 14 die notwendige geistige Reife besitzen, selbst über den eigenen Körper zu bestimmen. Es geht nicht um Dritte (also nicht direkt), sondern um das Privat-/Liebesleben.
Außerdem wird zumeist verkannt, das Sex und Co. schöne Dinge sind.
Der Quark mit der Abhängigkeit ist und bleibt Quark. Psychologisch betrachtet ist jeder Mensch irgendwie auf eine Art und Weise vom Gegenüber "abhängig". Auch wird in jeder Art von Beziehung ein Geben & Nehmen umgesetzt; einmal mehr und einmal weniger. Man kann diverse Dinge nicht "nur" auf eine Alterspanne herunterbrechen und dieser zuordnen. Eine 20-Jährige wird sich, wenn der Freund reich ist, genauso unterwerfen. Da macht es den Braten auch nicht fettiger, wenn die Person schon 18+ ist. Es war schon immer so gewesen, dass die meisten Weibchen auf Geld und/oder Aussehen hereinfallen. Auch dies ist altersunabhängig.
Kurzum:
Alle Gesetze wurden einfach einmal herausgeworfen/verabschiedet, damit man in einer soziokulturellen Gemeinschaft gewisse "Grundregeln" hat. Ob ein Gesetz nun richtig/falsch ist, muss man eben prüfen.
Ich finde nicht, dass das Schutzalter erhöht werden muss. Wer selbst Kind & Teenager war, weiß doch, dass es nicht schlimm ist und man selbst über den eigenen Körper -insbesondere bei schönen Dingen- entscheiden sollte. Und, ob eine andere Person nun gleichaltrig oder älter ist, ist auch irrelevant, da es eine gute/schlechte Tat nicht durch eine Zahl besser/schlechter macht.
Wie es zwecks Evolution zukünftig ausschaut, steht in den Sternen.
Ich finde eine rechtliche Rahmenbedingung nett, um die öffentliche Ordnung und den Schein zu wahren, aber praktisch ist es zwecks Individualität doch bei allen Gesetzen so, dass diese im Privat-/Liebesleben völlig irrelevant sind. Zumal es nicht um Mord usw. geht, sondern um schöne Dinge.
Insofern meine ich, dass es schon passt. Da die individuelle Praxis onehin nichts mit der Theorie zu tun hat, wird es immer einen Unterschied geben, sodass es im Endeffekt egal ist, was andere Menschen "verabschieden/beschließen".
passt so ca. zur Entwicklung, würde es so lassen.
Was haltet ihr von den Regeln?
Passt, wie die Praxis zeigt.
Sollte das sexuelle Schutzalter erhöht werden?
Nein. Man braucht bloß hierzuforum die entsprechenden Einträge von 14 bis 16 jährigen zu lesen, dann weiß man, dass auch schon für die die Sexualität eine große Rolle spielt. Die zu kriminalisieren halte ich für falsch.
Und du findest die Regel auch ok, wenn der Partner schon erwachsen ist?