Warum wird der Sexakt bei der Prostitution so sehr als ausbeutend betrachtet?

11 Antworten

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Weil Sex etwas sehr körperliches und intimes ist. Man lässt eine Person die man gar nicht kennt, mit seinem Körper das machen was derjenige will, damit die seinen Trieb ausüben kann. Auch ist es als Frau einfach erniedrigend, von einem Mann als Konsumobjekt betrachtet zu werden oder sich selbst als solches präsentieren zu müssen aus Geldnot. Ich kann aber eben als Frau nur für Frauen sprechen, weiß nicht wie männliche Prostituierte das finden könnten. Jedenfalls ist es NICHT der Sex selber, sondern eben dieses Machtverhältnis das aus einer Notlage entsteht. Diese wird von der anderen Partei ausgenutzt wird um das sexueller Bedürfnis zu befriedigen, was halt besonders seelisch schlimm sein kann. Denn wenn es nicht für Geld wäre, würde die Prostituierte es ja eigentlich nicht machen. Deswegen könnte man es eben unmoralisch oder Ausbeutung nennen.

Mit Flaschensammeln finde ich kann man das null vergleichen. Dort gibt es keine andere Partei, die die Geldnotlage von einer Person nutzt, um sich an ihr körperlich zu berreichern.

Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten. :) Es ist nur meine Meinung/Theorie, also wenn man nicht zustimmt, ist das okay.

ChristianBi1970  21.10.2022, 01:18

Das Machtverhältnis zwischen mir und meinem Arbeitgeber beruht auch auf der Tatsache, dass ich arbeiten MUSS.

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hsik72819jd  21.10.2022, 01:23
@ChristianBi1970

Ja, das ist richtig :) Jedoch musst du aber deinem Arbeitgeber nicht einem käulen. Es geht darum dass dieses Machtverhältnis für etwas sehr intimes und körperliches ausgenutzt wird. Auch wirst du als Arbeiter (hoffentlich) als Mensch von deinem Boss angesehen und nicht als ein Konsumobjekt. LG

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heikemargret  21.10.2022, 06:59
@ChristianBi1970

Es ist schon zu begreifen, was erniedrigender ist.

Seinen Körper zu benutzen, um Objekte (Flaschen) einzusammeln, oder selbst zum Objekt werden.

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ChristianBi1970  21.10.2022, 07:12
@heikemargret

Beim Flaschensammeln gibt es typischer Weise kein Machtgefälle zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

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Rotfuchs716  21.10.2022, 01:59

ich war bestimmt noch nie bei einer Prostituierten die den Kontakt mit mir als erniedrigend empfand. Ausserdem wechseln nicht wenige Frauen von seriösen Berufen wie Sekretärin, Bankangestellte, Krankenschwester, Marktverkäuferin usw. zur Prostitution um mit weniger Arbeit und Stress mehr zu verdienen und mehr Spass zu haben.

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sirigel  28.10.2022, 16:00

Du siehst nur die geknechteten, in Geldnot geratenen und zur Prostitution genötigte Frauen.

Es gibt tatsächlich auch viele Frauen, die sich an der Lust auf Lust verwirklichen. Sie empfinden es z.B. nicht als erniedrigend, denn sie sind diejenigen die Macht ausüben. Ich rede nicht von Domina, nein, von Frauen die gerne das freiwillig Schöne mit dem Nützlichen verbinden.

Und nein, ich gehe selbst nicht zu Prostituierten, weiß aber aus beruflichen Gründen davon.

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Du wirfst zwei verschiedene Dinge in einen Topf finde ich. Wer etwas unfreiwillig tut, der hat definitiv Probleme. Und das betrifft übrigens nicht nur den Sex. Welcher Art auch immer. Das spricht nicht dagegen, dass es auch Prostituiertte gibt, für die es kein Problem ist. Diese Behauptung solltest du nicht vom zwang mit Robert nehmen. Die machen das dann aber freiwillig.

JonasVjonas2  21.10.2022, 00:49

Und nein der Sexakt ist nicht das kritische. Er ist schlicht das, was Prostitution bedeutet. Das wäre als würdest du behaupten am schwimmen wäre ja bloß das nicht untergehen das kritische.

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MeeresZwerg 
Fragesteller
 21.10.2022, 00:51
@JonasVjonas2

Also sagst du, dass bei der Prostitution das >Unfreiwillige< eher das Problem ist?

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JonasVjonas2  21.10.2022, 01:02
@Gamer4214

Ich habe ja auch gesagt, dass Prostitution einen Sexakt beinhaltet und nicht der Sexakt Prostitution ist.

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JonasVjonas2  21.10.2022, 01:09
@MeeresZwerg

Nochmal, es gibt auch freiwillige Prostitution und Unfreiwilligkeit ohne Prostitution du wirfst zwie Dinge zusammen und tust als wären sie untrennbar. Deswegen hast du auch so Probleme damit. Klar ist unfreiwillige Prostitution ein Problem.

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Gamer4214  21.10.2022, 01:13
@JonasVjonas2

"Und nein der Sexakt ist nicht das kritische. Er ist schlicht das, was Prostitution bedeutet."

Ich hatte den Teil gemeint. Aber alles richtig, wenn du beides trennst.

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JonasVjonas2  21.10.2022, 01:16
@Gamer4214

Ich auch.😅 Ja, man könnte es auch andersrum lesen, aber dachte wird aus dem Kontext klar. Nicht untergehen heißt ja auch nicht automatisch schwimmen. Es funktioniert nur von der anderen Seite logischerweise.

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Gamer4214  21.10.2022, 01:19
@JonasVjonas2

stimmt man kann auch in einer Menschenmenge untergehen und schwimmen kann man dann trotzdem nachher. 😂 Nene verstehe schon was du meinst. Es ist schon etwas spät.

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Jede Art von Zwangsarbeit ist Ausbeutung, bei der Menschen ihre Selbstbestimmung genommen wird. Sie werden zum Mittel für einen ihnen fremden Zweck.

Bei der Zwangsprostitution wird der Frau gerade durch den Sexakt auch noch das letzte bisschen Intimsphäre und körperliche Selbstbestimmung genommen. Deshalb ist dies eine besonders schwere Form von Ausbeutung.

Beachte, dass der Zwang meist durch Manipulation und Abhängigkeitsverhältnisse erreicht wird - nicht durch unmittelbaren Zwang. Für die Freier ist es also leicht, die Augen von der Problematik zu verschließen und sich einzureden, die Frauen würden das ja freiwillig machen.

Hallo!

Also ich denke nicht das der Sex selbst das Problem ist, Sex ist nichts schlimmes und wird eigentlich auch nicht als Abwertend o.ä betrachtet.

Bei der Sexarbeit ist eher der Punkt des „Wie“ im Zentrum. Sexarbeit ist meistens eigentlich die niedrigste Arbeit die man machen kann, man verdient schnell Geld, in dem man die Beine breit macht für notgeile widerliche Männer, die man über sich drüber rutschen lässt. Wenn das die Frau aus „Spaß“ macht, gut das ist dann was anderes. Aber aus reiner Geldnot, ist die Arbeit eben sehr erniedrigend, weil man fremde Männer für Geld, an eine sehr intime Stelle lässt und dort sehr intime Sachen gemacht werden, die man eigentlich nicht mit fremden teilt.

Was jeder macht muss er/sie selbst wissen. Aber ich denke Flaschensammeln bewahrt die eigen Würde wesentlich besser als für irgendwelche Männer in Bordellen die Beine breit zu machen. Aber das ist ja jedem selbst überlassen. Das Klientel hat nur eben einen gewissen Ruf…

ChristianBi1970  21.10.2022, 01:12

Wer sagt denn, dass Sexarbeit die niedrigste Arbeit ist, die man machen kann???

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Ealdin  21.10.2022, 01:12
@ChristianBi1970

Also Drogenabhängige gehen alle auf den Strich, wie tief soll man denn noch sinken?

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ChristianBi1970  21.10.2022, 01:15
@Ealdin

Ach komm, so ein Schmarrn, Drogenabhängigeq gehen doch nicht alle auf den Strich.

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Ealdin  21.10.2022, 01:18
@ChristianBi1970

Habe ich auch nicht behauptet. Aber viele Drogenabhängige gehen nun mal auf den Strich, als letzte Lösung an Geld zu kommen. Tiefer kann man ja nicht sinken, dementsprechend ist Prostitution nicht gerade ein glorreicher Job um den sich alle reißen.

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ChristianBi1970  21.10.2022, 01:25
@Ealdin

Erstens hast du es gesagt, steht ja oben drüber, zweitens weiß ich nicht, ob Sexarbeit wirklich die letzte Lösung ist. Daher meine Frage, wer das sagt bzw. woher du das weißt.

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Ealdin  21.10.2022, 01:29
@ChristianBi1970

Ich habe nicht geschrieben „Alle“ Drogenabhängigen, das steht auch oben nirgends, keine Ahnung wie du drauf kommst das ich das gesagt habe.

Glaub mir, Sexarbeit ist die letzte Lösung wenn man nichts mehr hat. War ziemlich lange in ner Szene unterwegs wo ich das sehr stark mitbekommen habe.

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Rotfuchs716  21.10.2022, 01:54
@ChristianBi1970

nur die vorherrschende soziale Ideologie sagt das ohne guten Grund dafür! Ich würde eine Reihe von Tätigkeiten als wesentlich niedriger einstufen. Sexarbeit involviert Psychologie, Soziologie, Philosophie, Kommunikationswissenschaften usw. und man könnte ein mehrjähriges Hochschulstudium organisieren um darauf vorzubereiten!

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Ealdin  21.10.2022, 02:24
@Rotfuchs716

Ich glaube du warst wohl noch nie mit Prostitution in Berührung 😂

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Rotfuchs716  21.10.2022, 02:26
@Ealdin

Total falsch geraten! Im Gegenteil bekam ich im Laufe meines Lebens nur ganz selten mal umsonst Sex!

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Rotfuchs716  21.10.2022, 02:27
@Ealdin

wahrscheinlich warst du aber in Gayszene dann, ChristianBi. Das ist ein anderes Milieu.

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Ealdin  21.10.2022, 02:42
@Rotfuchs716

Ich bin ne Frau 😅 ne war nicht in der Gay unterwegs. Ich kann eben nur von meinem Erfahrungen sprechen, habe das alles selbst erlebt am Freunden die eben abgerutscht sind und am Ende wirklich alles für Geld gemacht haben

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Prostitution passt nicht in das moralische Weltbild vieler Menschen. Daher wird den Frauen unterstellt, sie würden sich quasi immer gegen ihren eigenen Willen prostituieren. Zum Beispiel aus der finanziellen Not, Drogensucht, Abhängigkeit oder Zwangsprostitution. All dies kommt natürlich vor. Aber es ist eher die Ausnahme. Die allermeisten Prostituierten mit denen ich Kontakt hatte, sehen es als ihren Beruf an und wünschen sich mehr Respekt.

Man sollte Prostitution nicht als etwas schmutziges, verwerfliches ansehen. Sondern als eine Dienstleistung für die es einen Anbieter und einen Abnehmer gibt. So wie Bauherr und Dachdecker oder Telefongesellschaft und Kunde.

Gegen Zwangsprostitution kann übrigens jeder Kunde ganz leicht seinen Anteil leisten: Denn man erkennt Zwangsprostitution ganz leicht. Und dann sollte man die Finger davon lassen. Auch wenn es verlockend günstig ist.

Es ist wie beim Essen: Lieber sich 5x den McDonalds Cheeseburger sparen und dafür einmal den richtig leckeren Burger im guten Restaurant genießen. Genauso zahle ich lieber einmal 300 Euro für ein entspanntes Date mit einer Frau, die meine Sprache spricht, als 10x für 30 Euro eine 18-Jährige zu haben, der der Pass abgenommen wurde damit sie nicht abhaut und beim Akt an die Decke starrt.