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Eltern unabhängiges BAföG abgelehnt, Vorausleistungen müssen zurückgezahlt werden. Wie kann ich dagegen vorgehen?

Ich bin 32 Jahre alt und studiere im 6. Semester. Zu Beginn meines Studiums habe ich Elternunabhängiges Bafög beantragt, welches nicht bewilligt wurde. Als Begründung nannte mein Berater, meine fehlende abschgeschlossene Berufsausbildung und das Alter (29) beim Beginn des Studiums. Da ich unter einer chronischen Erkrankung leide und deshalb meine damalige Ausbildung nicht abschließen konnte, riet mir mein Bafög Berater zu einem Antrag auf Vorausleistung, welcher bewilligt wurde. Nach Ablauf des Bewilligungszeitraumes wurden die Angelegenheiten an das Landesamt für Finanzen weitergeleitet. Das Landesamt hat somit die letzten zwei Jahre den Unterhaltsanspruch an meiner Eltern geprüft. Die Zahlungen sind monatlich dennoch weitergelaufen. Ich musste ärztliche Atteste einreichen und zu meinem Lebenslauf Stellung nehmen. Während dieser Zeit habe ich den zuständigen Sachbearbeiter vierteljährlich kontaktiert. Bei keinem Telefonat konnte er mir Auskunft über den Status geben. Jetzt zwei Jahre später erhalten meine Eltern ein Schreiben (kein offizieller Bescheid, ohne rechtsbehelf), der sie dazu auffordert die gesamte Summe mit Zinsen zu zurückzahlen.
Mein Bafög Berater hat uns dazu geraten einen Anwalt zu nehmen, er ist der Annahme, dass ich trotz allem Chancen hätte. Was für mich feststeht, ist, dass ich gerichtlich nicht gegen meine Eltern vorgehen möchte.
An welche Instanz muss ich mich nun wenden, wenn ich dagegen vorgehen möchte? Vom BAföG Amt habe ich schließlich ja keinen offiziellen Ablehnungsbescheid.
Meine Erkrankung wurde bei der Prüfung immer wieder thematisiert und skeptisch hinterfragt. Deshalb kann ich nicht verstehen, warum das nicht berücksichtigt wurde.
Zudem haben meine Eltern mir bereits eine Ausbildung komplett finanziert und ich leben seit meinem 22 Lebensjahr selbstständig, ohne finanzielle Unterstützung. Mein Vater ist letztes Jahr in Rente gegangen, somit könnten meine Eltern mich finanziell nicht mehr unterstützen. Ohne das Bafög könnte ich mein Studium nicht mehr fortsetzen. Aufgrund meiner Erkrankung kann ich neben meinem Vollzeitstudium nicht meinen Lebensunterhalt finanzieren. Durch einen Mini Job könnte ich gerade mal meine Krankenversicherung zahlen, welche ab dem 30. Lebensjahr auch immer teurer wird.

Falls jemand in einer ähnlichen Situation war, würde ich mich sehr über Erfahrungswerte freuen.

Recht, BAföG, Hochschule, Student, Universität, BAföG-Antrag

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