Wenn man sich die politischen Debatten in Deutschland anschaut, fällt eines auf: Eigentlich ist sich fast jeder einig, dass es große Reformen braucht, ob in Bildung, Gesundheit, Bürokratie oder Digitalisierung. Gleichzeitig scheint es aber so, als würden wir alles tun, um diese Veränderungen möglichst lange hinauszuzögern.
Auf der einen Seite gibt es die ständige Forderung nach „Fortschritt“, auf der anderen Seite Angst vor allem, was diesen Fortschritt wirklich bringen könnte. Beispiel: Digitalisierung. Jeder klagt über den Rückstand, aber sobald konkrete Vorschläge wie digitale Verwaltung, KI-Nutzung in Schulen oder elektronische Patientenakten kommen, brechen sofort endlose Diskussionen über Datenschutz, Kontrolle und Risiken los. Am Ende bleibt oft Stillstand.
Vielleicht liegt das Problem tiefer: Sind wir als Gesellschaft zu bequem geworden? Oder haben wir uns an den Status quo so sehr gewöhnt, dass echte Veränderung fast als Bedrohung gesehen wird?
Die Frage ist: Wird Deutschland in 10 oder 20 Jahren noch mithalten können, wenn wir weiterhin zwischen Wunsch nach Sicherheit und der Notwendigkeit von Reformen hin- und herpendeln?
Mich würde interessieren, wie ihr das seht: Sind wir ein Land, das Fortschritt wirklich will, oder nur solange er uns nicht zu sehr aus der Komfortzone reißt?