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Meinung des Tages: Böhmermann enthüllt Identität von YouTuber - wo liegen die Grenzen zwischen investigativem Journalismus und Doxing?

(Bild mit KI erstellt)

Anonymität im Netz - für viele in ihren Online-Aktivitäten ein wichtiger Faktor. Aber was passiert, wenn die Anonymität endet? In der neusten Ausgabe von „ZDF Magazin Royale“ hat der Moderator Jan Böhmermann die Identität eines anonymen YouTubers öffentlich gemacht - und erntet dafür sowohl Lob als auch Kritik.

Böhmermann arbeitete mit der "Zeit"

Die Enthüllung erfolgte in Zusammenarbeit mit der deutschen Wochenzeitung "Zeit". Böhmermann gab in der Sendung die Identität hinter dem YouTube-Account "Clownswelt" preis und nannte dessen Namen, beruflichen Hintergrund sowie Merkmale des Wohnortes. Es handelt sich um einen mutmaßlich rechten Accountbetreiber, welcher sich polemisch mit gesellschaftlich kritischen Themen beschäftigt. Hunderttausende von Abonnenten folgen ihm dabei, wie er Interviews von Politikern kommentiert und kritisiert. Neuste Recherchen ergeben Verbindungen zu „Angerverse“. Dabei wiederum handelt es sich um eine Gruppierung, die maßgeblich versucht, junge Menschen mit rechtem Gedankengut zu beeinflussen. Angerverse wird bereits vom Verfassungsschutz beobachtet.

Reaktionen auf Enthüllung

Auf die Enthüllung folgte teils heftige Kritik - Skeptiker warfen Böhmermann vor, sogenanntes "Doxing" zu betreiben. Zeitgleich ist zu beobachten, dass dem Account auf YouTube nun sogar noch mehr Leute folgen als zuvor. Auch wird Böhmermann nun selbst zum Ziel: Anhänger des YouTubers rufen nun dazu auf, im Gegenzug auch persönliche Daten von Böhmermann zu verbreiten. Im Netz kursierten bereits dessen angebliche Adresse sowie angebliche Namen der Kinder Böhmermanns.
Befürworter der Aktion sehen in der Veröffentlichung einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über rechte Netzwerke. Böhmermann selbst erklärte in der Sendung, dass der Account im Mainstream angekommen sei. Die Anonymität des Betreibers sei nicht mehr schützenswert.
Rechtlich hat die Offenlegung ebenfalls eine Debatte ausgelöst - und zeigt, dass die Antwort auf die Frage der Zulässigkeit gar nicht so einfach ist. Von großer Wichtigkeit ist in diesem Fall vor allem die Abwägung zwischen rechtlichem Interesse und dem Schutz der Privatsphäre des Betroffenen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr das Vorgehen Böhmermanns?
  • Wie sollten Gesellschaft und Rechtssystem auf digitale Vergeltungsmaßnahmen reagieren?
  • Welche Auswirkungen könnte die Enthüllung auf die Meinungsfreiheit und den öffentlichen Diskurs haben?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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Wie gefährlich ist die Springer-Presse wirklich?

Ich frage mich ernsthaft, wie lange wir der Springer-Presse noch dabei zusehen müssen, wie sie gegen jede Form von progressiver Politik hetzt.

Beispiel: Die WELT schreibt regelmäßig gegen Windkraft, unterstellt grüner Energiepolitik „Wohlstandsvernichtung“ und präsentiert selbst seriöse Klimaforschung oft mit einem zynischen Unterton. Die BILD bringt beinahe täglich reißerische Überschriften wie „Grüne wollen uns das Heizen verbieten“ oder „Klimafanatismus zerstört Deutschland“ obwohl es dabei nur um längst beschlossene, sinnvolle Maßnahmen wie das Heizungsgesetz oder die CO₂-Bepreisung geht.

Statt sachlich über Wärmepumpen, Stromnetze oder Klimaziele zu informieren, wird Angst geschürt: vor Blackouts, Stromarmut, „grüner Planwirtschaft“. Dabei ignorieren sie bewusst wissenschaftliche Fakten und die Empfehlungen des Weltklimarats - und geben lieber FDP-Kadern, Lobbyisten und Klima-Verharmlosern eine Bühne.

Das ist kein Journalismus mehr, das ist Propaganda im Dienst fossiler Interessen und mächtigen Lobbyverbänden im Hintergrund. Und sie wirkt: Die Stimmung in der Bevölkerung kippt, rechte Narrative setzen sich durch, die ganze Bevölkerung regt sich über die Grünen und "Radwege in Peru" auf und Klimapolitik wird zunehmend blockiert - mit realen Folgen für uns alle.

Und das alles passiert nicht einmal unterschwellig. Regelmäßig werden offensichtliche Lügen entlarvt: Den "Feuer-Frachter mit 500 brennenden E-Autos" gab's wohl doch nicht, E-Fuels sind immer noch scheiße teuer, ausgedachte Rechnungen von Kosten durch Wärmepumpen.

Außerdem gibt es hunderte geleakte Chatnachrichten, die meiner Meinung nach beweisen, dass besonders BILD eine parteipolitische Agenda verfolgt (so z.B. Weisungen, dass es gilt die FDP im Wahlkampf zu pushen) und zufällig deckt sich die politische Haltung der BILD in bestimmten Bereichen zeitlich und inhaltlich mit der ihrer Eigentümerstruktur (z.B. KKR und seine Lobbyarbeit).

Was sagt ihr: Ist sowas in den aktuellen Zeiten enormer politischer Spaltung nicht enorm gefährlich?

Sollte das größte Verlagshaus in Deutschland einfach weiterhin ungeschoren mit Falschaussagen, Meinungsmache und Lobbyismus davonkommen?

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Meinung des Tages: Medien in Deutschland genießen wieder mehr Vertrauen - was ist bei Euch der Fall?

(Bild mit KI erstellt)

Begriffe wie "Fakenews" sind seit Jahren aus dem Alltag der medialen Berichterstattung kaum noch wegzudenken - so verwundert es nicht, dass das Vertrauen in Medien teils stark gelitten hat. Eine Studie zeigt nun: In Deutschland ist das Vertrauen in die Medien wieder gewachsen...

Allgemeine Ergebnisse der Umfrage

Laut Umfrageergebnissen halten 83% der Befragten die Qualität des Informationsangebotes der Medien in Deutschland für sehr gut oder gut. 61% betrachten Informationen, welche sie durch Medien erhalten, als glaubwürdig. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als in der Befragung 2023.

Regionale und politische Unterschiede

In Westdeutschland geben laut Umfrage 58% an, (sehr) großes Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu haben. Anders sieht es in Ostdeutschland aus: 41% geben an, dem Rundfunk zu vertrauen, 54% tun dies jedoch laut eigener Angaben nicht.
Ein weiterer Unterschied fällt auf, betrachtet man die Antworten der Anhänger politischer Parteien. 92% der Anhänger der Grünen vertrauen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, bei der Union sind es 78%, bei der SPD 76% und bei der Linken 68%. Zum Vergleich: Nur jeder zehnte AfD-Anhänger traut dem Rundfunk, bei BSW-Anhängern ist es jeder sechste.

Junge Menschen vertrauen Hauptquelle nicht

Die Gruppe der 18-34-jährigen gibt zwar an, dass für sie soziale Medien die Hauptinformationsquelle sind, jedoch vertrauen sie dieser oftmals nicht. 63% der Befragten dieser Gruppe gaben an, öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern Glaubwürdigkeit zuzusprechen, in derselben Gruppe sprachen dies nur 3% Plattformen wie TikTok, X oder dem Messengerdienst Telegram zu.

Unsere Fragen an Euch:

  • Hat sich für Euch die Glaubwürdigkeit der Medienlandschaft in Deutschland verändert?
  • Welche Medien sind für Euch die glaubwürdigsten?
  • Was müsste geschehen, um langfristig die Glaubwürdigkeit zu stabilisieren, bzw. zu steigern?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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Mein Vertrauen in die Medien ist mittelmäßig 28%
Mein Vertrauen in die Medien ist (sehr) gering 25%
Mein Vertrauen in die Medien ist (sehr) hoch 23%
Ich vertraue den Medien gar nicht 22%
Etwas anderes 4%
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Israel tötete die bekannteste palästinensische Journalistin und leugnete diese Tat.

Heute vor 3 Jahren haben israelische Besatzungstruppen die palästinensische Journalist Shireen Abu Akleh im von Israel illegal besetzten Westjordanland getötet. Israel hat damals ein Video, das zeigen sollte, dass sie durch Schüsse von Palästinensern getötet worden wäre, verbreitet. B'Tselem hat diese Behauptung am selben Tag widerlegt.

http://www.btselem.org/press_releases/20220511_palestinian_gunfire_in_footage_distributed_by_Israel_couldnt_have_killed_shireen_abu_akleh

Aber das kennt man. Israel verbreitet "Beweise", die nichts beweisen. Israels Videos belegen oft nichts, viele halten sie aber für "Beweise". Ich glaube, das war schon immer so.

„Sie schossen direkt auf die Journalisten“: Neue Beweise deuten darauf hin, dass Shireen Abu Akleh bei einem gezielten Angriff israelischer Streitkräfte getötet wurde

https://www.cnn.com/2022/05/24/middleeast/shireen-abu-akleh-jenin-killing-investigation-cmd-intl

Der Mörder wurde damals nicht bestraft. Israel hatte anscheinend kein Interesse daran, ihn zu bestrafen. Mittlerweile wissen wir, dass der Mörder im illegal von Israel besetzten Westjordanland getötet wurde.

Ein neuer in den USA gedrehter Dokumentarfilm hat Beweise vorgelegt, die auf die Identität eines israelischen Soldaten hinweisen, der 2022 die palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh erschoss .

https://www.theguardian.com/world/2025/may/08/new-film-claims-to-identify-israeli-killer-of-journalist-shireen-abu-akleh

Das war nicht der 1. Fall und wird auch nicht der letzte Fall sein, wo israelische Besatzungstruppen Journalisten angreifen und töten.

Der Gaza-Krieg hat seit dem 7. Oktober 2023 mehr Journalisten das Leben gekostet als der US-Bürgerkrieg, der Erste und Zweite Weltkrieg, der Koreakrieg, der Vietnamkrieg (einschließlich der Konflikte in Kambodscha und Laos), die Kriege in Jugoslawien in den 1990er und 2000er Jahren und der Krieg in Afghanistan nach dem 11. September zusammen. Es ist schlicht und ergreifend der schlimmste Konflikt, den Reporter je erlebt haben.

The Costs of War Project

Was ich nicht verstehe:

- Israel hat es damals geleugnet. Das zeigt, dass man Israel nicht immer glauben darf. Warum tun es viele immer noch?

- Warum hört man viel zu wenig über die Angriffe Israels auf die Journalisten?

Was denkt ihr über dieses Thema?

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