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Meinung des Tages: Zensur-Zoff aus Washington – Ist die Meinungsfreiheit in Deutschland in Gefahr?

(Bild mit KI erstellt)

Die aktuelle Diskussion entzündet sich an einem Bericht der US-Regierung, der Deutschland eine Verschlechterung der Meinungsfreiheit sowie antisemitische Tendenzen attestiert – und lässt Fragezeichen am Fundament unserer Grundrechte aufblitzen...

Der Vorwurf der Zensur

Ein Jahresbericht des US-Außenministeriums unter Präsident Trump erhebt schwere Vorwürfe: Deutschland habe durch EU-Vorgaben zur Löschung von Hassbotschaften eine Einschränkung der Meinungsfreiheit vollzogen – von der US-Regierung teils sogar als „Zensur“ bezeichnet. Zudem ignoriere Deutschland antisemitische Entwicklungen im muslimischen Umfeld, während der Fokus zu stark auf Rechtsextremismus liege.

Freiheit - mit vernünftigen Grenzen?

In Deutschland gilt Meinungsfreiheit als fundamentales Grundrecht – verankert in Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) –, allerdings nicht ohne Schutzmechanismen. Artikel 5 Absatz 2 GG legt fest, dass dieses Recht durch allgemeine Gesetze, den Jugendschutz sowie das Recht der persönlichen Ehre begrenzt ist. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) betont wiederholt: Die Meinungsfreiheit ist ein tragender Pfeiler der demokratischen Ordnung und darf nur in klar definierten Fällen, wie oben aufgeführt, eingeschränkt werden.

Keine neuen Vorwürfe

Die Vorwürfe, die sich hier klar gegen Deutschland richten, sind dabei nicht neu. So sprach etwa der US-Außenminister Marco Rubio von "verkappter Tyrannei" als der Verfassungsschutz die AfD im Mai vorläufig als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft hatte. Derartige Einmischungen in die deutsche Innpolitik verbat sich Friedrich Merz.

Ebenfalls kritisiert werden im Übrigen auch Länder wie Brasilien und Südafrika. Letzterem wirft der US-Präsident einen "Genozid" an weißen Farmern vor. Durch hohe Zölle soll Brasilien des Weiteren einen Prozess gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro fallen lassen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was denkt Ihr über die Vorwürfe Deutschland gegenüber?
  • Inwieweit sollten die USA andere Länder derart beurteilen dürfen?
  • Was könnte in Deutschland an der Meinungsfreiheit verbessert werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten! Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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Ich sehe die Meinungsfreiheit nicht in Gefahr, denn... 48%
Ich finde, die Meinungsfreiheit ist gefährdet, weil... 44%
Dazu habe ich eine andere Meinung und zwar... 9%
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Wie kann ich besser mit dieser verletzenden Kritik meines Vaters leben?

Hilfe.. Also es hat angefangen damit, dass ich zu einer Gedenkstätte wollte. Lange Rede kurzer Sinn; mein Vater wollte, dass ich mehr Eigeninitiative ergreife. Na ja, es hat dann damit angefangen, dass er mich kritisiert hat, ich habe ja nichts geplant dazu und ging dann so weit, dass er mich eigentlich nur runtergemacht hat. So kam es mir jedenfalls vor.

Er sagte unter anderem "[mein Name], du bist zum Kotzen", "wenn du ein echter Kerl wärst, dann", "was haben wir bei deiner Erziehung nur falsch gemacht?", "ich bin so enttäuscht von dir", "wann verstehst du es endlich?" und "nicht mal das kriegst du hin". Das waren jetzt nur die Sachen, die mir in Erinnerung geblieben sind.. Er hat kritisiert, dass ich so verschlossen bin und dass er nicht weiß, wann es mir gut oder schlecht geht. Ich weiß, ich bin zurückhaltend, aber es ist immer offensichtlich, jedenfalls wenn man sich für mich interessiert, wie es mir geht.

Ich fühle mich einfach so hilflos und wertlos, als ob ich ein Projekt wäre, das nicht nach Plan verläuft und nicht ein eigenständiger, individueller Mensch.. Ich weiß echt nicht mehr weiter, weil mich das alles so verletzt, ich kann damit nicht umgehen...

Ist es okay, so etwas als Vater zu seinem Sohn zu sagen? Wie gehe ich damit am besten um? Ich bin unter 20 und wohne noch länger mit ihm..

Herzlichen Dank für jeden, der/die sich Zeit für mich nimmt.

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Populismus um die Arbeitsmoral der Ukrainer

Einstellung der Zahlungen des Bürgergeldes an ukrainischen Flüchtlinge, das forderte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder. Dabei handelt es sich um das Bürgergeld in Höhe von 563 Euro monatlich. Laut dem Politiker soll dies Flüchtlinge dazu ermutigen, aktiver nach Arbeit zu suchen.

https://youtu.be/Is44Wdv9rJE

In einem Interview erklärte Markus Söder: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten. Und zwar nicht nur diejenigen, die in naher Zukunft zu uns kommen, sondern für alle. Wir sind das einzige Land der Welt, das solche Zahlungen leistet. Deshalb arbeiten so wenige Ukrainer trotz ihrer guten Ausbildung."

Diese Aussage wurde ohnehin zum Aufreger, da die Regierungskoalition zuvor vereinbart hatte, die Zahlungen nur für diejenigen zu kürzen, die nach dem 1. April 2025 in Deutschland ankamen.

"Ja, wir haben uns darauf geeinigt, die Zahlungen nur für neue Flüchtlinge zu kürzen, aber wir sehen die wirtschaftliche Situation. Wir brauchen eine Aktualisierung, eine Überprüfung."

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die CSU gegen Ukrainer ausspricht. Zuvor hatten Vertreter vorgeschlagen, alle arbeitslosen Ukrainer in relativ sichere Regionen der Ukraine zurückzuschicken oder zumindest die Leistungen für ukrainische Männer im Alter von 18 bis 63 Jahren vollständig zu streichen.

Diesmal reagierte die Ukrainische Botschaft:

"Das Thema Bürgergeld wird in Deutschland leider immer wieder zum Gegenstand politischer Spekulationen. (...) Mehr als eine Million Ukrainer haben in Deutschland Schutz gefunden. Etwa 70% sind Frauen und Kinder. Etwa 34 % der Ukrainer arbeiten bereits. Sie zahlen Steuern, gründen Unternehmen, integrieren sich in die deutsche Gesellschaft. Viele derjenigen, die noch keine Arbeit haben, lernen aktiv die Sprache oder erheben die notwendigen Qualifikationen.

Die Gesamtausgaben für das Bürgergeld betragen 46 Milliarden Euro. Der Anteil der Ukrainer*innen daran beträgt etwa 6 Milliarden.

Das heißt, die Ukrainer zum Hauptproblem zu machen, ist sowohl statistisch als auch politisch falsch."

Der Diplomat erhielt auch Unterstützung von deutschen Politikern. Sie warfen Söder Populismus und einen Verstoß gegen den Koalitionsvertrag vor. "Einige der Vorschläge der letzten Tage tragen nicht zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit in der Koalition bei. Die Tinte auf dem Koalitionsvertrag ist noch nicht getrocknet, die Diskussionen beginnen bereits. Vereinbarungen sind notwendig zu erfüllen. Punkt."

Arbeitsmarktforscher warnen davor, Ukrainer der Faulheit zu verdächtigen.

Schließlich ist Deutschland eines der bürokratischsten Länder Europas. Ausländische Diplome werden hier nur sehr langsam anerkannt.

Oft sind Umschulungen erforderlich und fast immer gute Sprachkenntnisse. Das heißt, es braucht Zeit, um alle Anforderungen des Marktes und des Arbeitsmarktes zu erfüllen.

Die meisten ukrainischen Flüchtlinge sind gezwungen, Arbeit mit der Betreuung minderjähriger Kinder zu kombinieren. Eine Vollzeitbeschäftigung ist unter solchen Bedingungen unmöglich.

Unter den ukrainischen Flüchtlingen kamen viele Frauen mit Kindern und ziehen sie ohne Vater auf. Und natürlich ist es schwierig, einen Job zu finden, wenn

es an Infrastruktur für die Kinderbetreuung mangelt – und das ist in Deutschland ein Problem.

Wie diese Geschichte enden wird, lässt sich schwierig voraussagen. Die Idee eines bayerischen Ministerpräsidenten wird frühestens im Herbst in der Regierung diskutiert. Bericht wurde übersetzt und geringfügig stilistisch verbessert.

Was denkt ihr darüber?

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