Kritik an dem Genre Rap verständlich?

4 Antworten

Hey, erst einmal muss ich dir schreiben, mir gefallen deine Musikfragen und meine kurze Unterhaltung hat mir gezeigt, das du freundlich und kritikfähig bist.

Du hast völlig recht, meist wird einfach oberflächlich über Rap geurteilt und das scheint allgemein in allen Lebenslagen immer üblicher zu werden. Einfaches schwarz-weiß Denken ist angesagt. Jeder der eine andere Meinug hat, wird gleich verächtlich gemacht. Der Versuch, sich gegenseitig zu verstehen ist leider gering.

Allen drei Antworten stimme ich im großen und ganzen zu und möchte hier nur mit einem Deutsch-Rap Song antworten, der das absolute Gegenteil des Vorurteils ist. Ein Sänger so süß und lieblich, dass es schon schmalzig ist, ein Text der ebenfalls soooo lieb ist, dass es irritiert. Für mich jedoch ist dieser Rap-Sänger der Beweis, dass viele nicht wiessen, was alles Rap ist. https://youtu.be/xqpIGB8ja_8?list=RDY-B0lXnierw


EifNiemand 
Beitragsersteller
 11.08.2025, 19:15

Dankeee :)

Erstmal natürlich, es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Rap aber im Endeffekt ist es auch Geschmackssache. Aber dieses Problem gibts ja nicht nur im Rap oder in Musik. Zum Beispiel in Horrorfilmen gibs das auch, das Leute das cool finden und nachmachen. Leute die sich ne Ghostface Maske anziehen und jemanden abstechen. Dadurch bekam der Film Scream zum Beispiel auch Kritik. Aber ich finde genau das ist ein guter Vergleich. Weil im Rap geht es halt meistens nicht um Blumen und schönes Wetter.

Was viele nicht akzeptieren wollen ist find ich, oder was viele nicht ganz bis zum Ende verstehen wollen ist, dass Rap aus der Unterschicht kommt. Und da ging es von Anfang an um diese ganzen Sachen. Das heißt aber nicht das man das nachmachen muss.

Die wenigsten nehmen ein Messer, ziehen sich ne Maske an und töten jemanden, nachdem sie einen Horrorfilm gesehen haben. Und im Rap ist es auch so. Die wenigsten machen das so direkt nach. Und die ganzen Sachen wie Drogen oder Alkohol, ja, das gabs auch vor Rap in den 70ern und die ganze Gewalt, das ist nicht erst durch Rap entstanden. Was bei vielen aber so rüberkommt.

In vielen guten Filmen geht's aber auch nunmal um Drogen oder Gewalt und sonst was. Dabei sind es oft Filme die nichts mit Rap zu tun haben. Von daher kommt dieses Problem nicht von Rap denk ich.

Und es gibt viele die Rap zensieren und die ganze Woke Bubble usw. Leute die Rap liberal machen wollen und das Wort Bitc* in Texten nicht verwenden. Aber darum gehts im Rap nicht. Ich finde es falsch, Rap auf ein Niveau von Universitäten zu bringen und sowas. Das geht einfach nicht.

Man kann viel zu diesem Thema sagen und diskutieren. Klar, Rap sind nicht nur Ausdrücke. Es gibt auch viele Liebeslieder die dazu gehören und Lieder wo kein einziges schlechtes Wort gesagt wird. Aber ich finde im Rap geht es nicht nur um Message und Inhalt, sondern auch um Ausdrücke, um Beleidigungen, um Schmerz, ums Ghetto, um die Unterschicht.

Um es vereinfacht zu sagen: Es ist Musik, und die muss gut klingen bzw. den Konsumenten gefallen. Und Rap ist ein Musikbereich wo das meistens so zugeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn diese meist selbsternannten Kritiker einfach mal deeper gehen würden als nur das offensichtliche hinzunehmen würden sie anders kritisieren.

Früher wie heute wurde/wird Rap und HipHop oft dazu benutzt um Probleme anzusprechen, eine Message zu teilen. Viele drücken dadurch auch einfach aus was sie erlebt haben oder teilen ihre Erfahrungen mit anderen. Rap und Hiphop sind Genres die für mich viel mehr bedeuten als Musik, es sind Genres welche den Menschen Raum geben sich auszusprechen, in denen man nicht nur so tun muss als wär alles heile heile Welt um gut an zu kommen. Eminem ist durch diese Genres groß geworden und in seinen Texten geht es sicher nicht nur um schönes Leben haben und ist mir alles egal wie oft im Pop-Genre.

Für mich ist das einfach etwas wodurch ich mich verstanden fühle, ich fühl mich nicht allein mit meinen Problemen und fühle die Musik.

Rap ist mehr als ,,Assi"

Hallo EifNiemand!

Das Grundproblem an der Sache ist zum einen, dass die Kritiker keine Ahnung von Business (Musikproduktion) haben, und zum anderen, dass viele naive Menschen (Kinder, Jugendliche und teilweise auch Erwachsene) diverse Inhalte, die seitens vermeintlicher Vorbilder vermittelt werden, ungeprüft annehmen und als Fakten interpretieren. Insofern liegt es weniger am Musikbusiness, sondern an naive Menschen, die alles glauben oder Geschäfte nicht verstehen.

Es war schon immer so gewesen, dass die Kuhl gemelkt wird und der Wurm dem Fisch schmecken muss; nicht dem Angler.

Klar sind Drogen, vulgäre Assisprache, Diskriminierung, Verherrlichung von Drogen und Co. keine gute "Message", aber man weiß es ja. Das Problem ist eher, dass viele naive oder junge und naive Menschen dies nicht erkennen und dann nachahmen bzw. irgendwelche "Künstler", die nur eine Rolle spielen, als "echt" wahrnehmen. Dieses Problem betrifft aber alle Bereiche und Genres; wobei es schon im HipHop & Rap-Segment intensiver vorhanden und mehrfach problematisch ist.

Ferner sind viele Künstler kein Vorbild, machen oft dubiose Werbung oder Geschäfte mit Schund.

Ich sehe es so, dass alle Künstler, die in der Öffentlichkeit stehen und Macht haben, eine gewisse Verantwortung haben.

Ich mag Rap und HipHop auch, aber mir geht es eher um die coolen Beats, den Drum und die nicen Synths. Episch oder einfach OldSkool.

Dennoch nervt es mich, wenn in jedem Satz irgendwelche Leute begattet oder erschossen werden. Dann zieht man sich eine Line und die anderen Konkurrenten sind keine Konkurrenten. Wie oft die Mütter von irgendwelchen Konkurrenten begattet werden, ist auch beachtlich. Zudem wird auch oft vermittelt, dass es nur um Geld, MAcht, Reichtum, Autos, Immobilien und Frauen geht.

Es gibt auch Rapper, die deepe Texte haben und sich Gedanken machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung