Für mich ist es die sogenannte Zeit der Philosophen- bzw Adoptivkaiser im Römischen Reich (96-180 bzw. 193). In dieser Zeit regierten Augusti, welche größtenteils das geltene Gesetz achteten und dementsprechend mit geringer Willkühr.
Die einzelnen Herrscher sind interessante Persönlichkeiten:
Nerva (96-98): War ein älterer kinderloser Senator, welcher mit Mehrheit vom Senat zum Augustus gewählt wurde. Er hatte politische Erfahrung und hatte eine gemäßigte Einstellung. Da er kinderlos war, adoptierte er einen sehr fähigen und beliebten Feldherren zum Nachfolger.
Traianus (98-117): Siegreicher, strategisch klug agierender Feldherr. Während seiner Regierung erlangte das Römische Reich die größte Ausdehnung und Machtentfaltung.
Hadrianus (117-138): Fähiger Feldherr, welcher die Grenzen konsolidierte. Erster Augustus, welcher sehr stark sich für Philosophie interessierte und daher mit langen Haar und Vollbart in Erscheinung trat. Sicher für einen Feldherren der Zeit ungewöhnlich. Es kam zu einer völlig neuen Mode. Für ihn besaßen alle Menschen ein Grundrecht auf leben und daher verbot er das willkührliche Töten eines Sklavens. Ab dieser Zeit galten diese nicht mehr als Eigentum, mit dem man willkührlich umgehen konnte, wie man wollte. Seine Liebe zum noch kindlichen Antinoos lebte er öffentlich aus, was zu vielen Klatschgeschichten führte. Dessen früher Tod, er wurde keine 20 Jahre, war ein Schicksalsschlag für Hadrianus.
Antonius Pius (138-161): Es war die Zeit des größten allgemeinen Wohlstandes im Römischen Reich. Er war der friedfertigste Augustus. Es gab während seiner langen Regierung keinen einzigen Angriffskrieg und auch nur ein Verteidigungskrieg der Grenze ist mir bekannt. Sein Privatleben war so unauffällig, dass selbst die Römische Klatschpresse nichts zu schreiben wusste, zumindest wüsste ich nichts. Er ernannte erstmals zwei Nachfolger.
Lucius Verus (161-169): Er sollte eigentlich der erste Augustus werden. Scheinbar war er wenig tatkräftig und sein Wirken verblast hinter dem seines Mitregenten. Er starb relativ früh, was natürlich damals heftig diskutiert und in der Klatschpresse breit getreten wurde. Oft wurde sein Lebensstil für den frühen Tod verantwortlich gemacht. Heute vermutet man, dass er zu den Opfern der ersten großen Pandemie im Römischen Reich wurde https://de.wikipedia.org/wiki/Antoninische_Pest
Marcus Aurelius (161-180): Er gilt als bedeutender antiker Philosoph und er regierte weise während der Pandemie. Er schaffte es während seiner Regierung, dass es nicht in Chaos alles zusammenbrach, wie in den umliegenden Staaten. Auch er ernannte zwei Nachfolger.
Commodus (180-193): Sohn des Marcus Aurelius, war scheinbar mit der Situation überfordert und machte sich durch willkührliche Entscheidungen beim Senat unbeliebt und wurde schließlich ermordet.
Pertinax (193): Er war ein bedeutender Feldherr und sollte eigentlich zusammen mit Commodus regieren, konnte sich gegen ihn nicht durchsetzen. Das schadete seinen Ansehen bei den Legionären und führte dazu, das er schon kurz nach Commodus ebenfalls ermordet wurde. Sein Nachfolger Iulianus I. (193) gehört zu den unbeliebtesten Herrschern. Der einzige Augustus, von dem berichtet wird, dass er mit faulen Eiern und Unrat bei seinen Auftritten vom Volk beworfen wurde. Er hatte sich den Titel des Augustus bei den Legionären erkauft, was zu einen riesigen Wirbel geführt hatte, obwohl Bestechung im Römischen Reich weit verbreitet war.