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Jetzt noch Ausbildung wechseln?

Hallo guten Abend,

ich bin m 22 und mache eine Ausbildung, die mir nicht liegt, noch mir Spaß macht. Wohlgemerkt bin ich schon 22; d.h ich bin spät dran.

Nun mache ich diese Aubsildung mehr oder weniger, weil ich von meiner Familie gezwungen wurde, eine Ausbildung zu machen. Ich habe das erste Lehrjahr nun abgeschlossen und komme so gesehen in das Zweite Jahr.

Die ganze Familie kümmert sich um mich, ohne dass ich etwas machen muss. ( Wichtiger Aspekt). D.H sie haben sich allesamt gefreut, als sie davon erfuhren, dass ich diese Aubsildung mache, und es hat sich in der ganzen Familie rumerzählt.

Das Problem ist, ich mag diese Ausbildung kein bisschen. (ich weiß, das klingt sehr, und ist egoistisch). Ich arbeite im Handwerk und muss die Arbeit machen, die niemand machen will. ( Ich weiß, dass das als Lehrling völlig normal ist.) Jedoch ist auch, die Tättigkeit an für sich, wenn ich die Ausbildung abgeschlossen habe einfach Katastrophal und ich möchte auf keinen Fall diese Tätigkeit machen, geschweige denn nach der Ausbildung machen (Heizungen, Sanitäranlagen, WC's montieren, Speicher tragen und verrohren, monitieren, Keller saubermachen).

Ich werde finanziell von meiner Familie dabei unterstützt, da ich im ersten Jahr extrem wenig verdiene. (noch ein wichtiger Aspekt)

Ich habe das 'Glück' dass ich eine eigene Wohnung finanziert bekomme, seitens meiner Familie. D.H ich darf frei und kostenlos dort drin wohnen, muss nichtmal Miete, bzw. Nebenkosten zahlen; Voraussetzung, ich mache diese Ausbildung.

Wenn ich sie abbreche, weiß ich, dass ich wahrscheinlich sofort rausgeschmissen werde. (merke ich mag diese Asubildung nicht und bin finanziell abhängig.)

Nun zu meinem Punkt. Soll ich die Ausbildung abbrechen ? ich bin 22, d.h ich bin mit 25 ausgelernt und weiß direkt, dass ich nachdem ich diese Lehre gemacht habe, sofort (!) etwas anderes suchen werde. Diese Zeit ist sogesehen eine komplette Zeitverschwendung. Ich weiß, ich werde sofort etwas anderes suchen, anstatt die nächsten 43 Jahre Heizkörper von A nach B zu tragen und zu montieren und Kernlochbohrungen um 08:30 in einem fremden Keller zu machen.

Ich denke, dass wenn ich jetzt weitere zwei Jahre hier das mache, und ich aber sofort weiß, dass ich es nicht machen möchte, ich lieber es abbreche und jetzt etwas anderes mache, was mir liegt, und was ich mir vorstellen kann, anstatt weitere zwei jahre zu machen, nur um mit 25 mich zu bewerben, was ebenso keinesfalls gut ankommt. Die zwei Jahre würde ich dann eher etwas machen, was sich rentiert.

Meine Frage ist, ob ich das lieber früher abbreche (bin am Ende des ersten Lehrjahres), und das mache, was mir wirklich gefällt. Ich überlege seit Anfang diesen Jahres jeden einzelnen Tag, die Ausbildung abzubrechen, bzw. hat sich das soin mich manifestiert, dass ich nicht mal mehr gemerkt habe, dass ich mir die ganze Zeit gedanken darüber mache.

Das Problem ist, dass ich 1. Das Vertrauen meiner Familie breche 2. Undankbar und Egoistisch erscheine, weil Ich in der Wohnung leben darf ( Familie kommt nur ein paar Monate zu besuch im Jahr und geht wieder)- und 3. Ich meine Familie enttäusche.

Auf der anderen Seite denke ich, es wäre besser, wenn ich, (ich bin 22!) ausziehe, eine Aubsildung mache die mir gefällt, und ich lieber auf eigenen Beinen stehe, und mache was ich will.

Mir geht es hauptsächlich darum, ob ich meine Familie enttäusche und oder undankbar/egoistisch bin.

Was soll ich machen ?

Liebe Grüße

Finanzen, Familie, Bewerbung, Geld, Umzug, selbstständig, Bildung, Ausbildung, Auszug, Berufsschule, Enttäuschung, Vertrauen, Dankbarkeit, familiendrama, Undankbarkeit

Was ist eigentlich "unser" Sozialstaat - vielleicht interpretieren wir den zu schlicht?

Das Konstrukt ist ja höchst komplex, weil jedes auf alles wirkt.

In der Regel wird ja darunter der "Leistungsstaat" verstanden

("Das Prinzip des Leistungsstaates ist in der Verfassung der Bundesrepublik normiert. Durch das in Artikel 20,1 GG festgeschriebene Sozialstaatsprinzip ist der Staat verpflichtet, Leistungen gegenüber dem einzelnen zu erbringen: unter dem Begriff der Daseinsvorsorge hat er für die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser zu sorgen sowie öffentliche Verkehrsmittel, Gesundheitsvorsorge, Schulen und Arbeitsvermittlung bereitzustellen (er muss dies allerdings nicht immer kostenlos tun, sondern kann zumutbare Gegenleitungen in Geld verlangen); auch die Einrichtung von Zwangsversicherungen (zum Beispiel in der Kranken- und Rentenversicherung) und eine bedarfsorientierte Mindestsicherung (Sozialhilfe) lassen sich aus dem Sozialstaatsprinzip ableiten.")

Den Leistungsstaat aber muss man sich eben leisten können!

Leistung ist ja allgemein eher der Begriff für Arbeit, für die Aufbringung von Mitteln - von Geld in der allgemeinen Form, aber von Waren in der konkreten Form, beides muss man leisten können, sonst passiert, was in jedem (Ökonomie-)Lehrbuch steht - "alle Mittel sind knapp" - knappe Mittel führen, wie wir wissen, tendenziell zu Unterversorgung (bei Geld, sofern es als Allokationsmittel fehlt) oder zur Richtung Inflation, sofern zuviel da ist...

Auf dem Gütermarkt geht es anders: Unterversorgung führt zu Hungerrevolten, Überversorgung zu Preisverfall und zu Marktaustritt von Produzenten.

Insofern ist z. B. Industriepolitik immer auch Sozialpolitik, weil es bei Einflussnahmen immer sowohl um die Produktion, als auch um verteilbaren Überschuss geht.

Kasernierte (Gefangene / Soldaten) etc., aber auch Rentner und Arbeitslose, die keinen Mehrwert erzeugen und ebenso auf der Empfängerseite des Leistungsstaates stehen, machen die erforderlichen Abschöpfungen nötig - d. h. je weniger Menschen an der Leistungserstellung beteiligt sind, umso größer die pro Kopf-Lasten - die neue Krise verstärkt also die Krise des Sozialstaates erheblich, etwas, worin uns Länder mit geringer ausgeprägtem Leistungsstaat voraus sind, die ihre unproduktiven (Verlierer) wie Industrieunternehmen schlicht "externalisieren" (können).

Letztlich ist jede Form der Daseinsvorsorge auch "Sozialpolitik": die Pflege von Wäldern ebenso wie die Begrünung von Innenstädten oder der Betrieb von Kindergärten oder Hospizen.

Der Sozialstaat ist also ein ziemlich umfassendes Gewebe, das alle Sektoren unseres Zusammenlebens durchdringt und beeinflusst - diejenigen, die seinen Zusammenbruch erwarten, seien also gewarnt.

Arbeit, Finanzen, Wirtschaft, Recht, Freiheit, Philosophie, Staat, Verfassung, Gleichheit, Zusammenhalt, Brüderlichkeit

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