was ist dein lieblingsgedicht oder wer ist dein lieblingsdichter/in?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

mein lieblingsgedicht ist: 56%
mein/e lieblingsdichter/in ist: 33%
interessiere mich nicht für poesie 11%

10 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt
mein/e lieblingsdichter/in ist:

Ich mag Kristiane Allert-Wybranietz besonders gerne. Das sind Gedichte, die teilweise sich super für Zitate eignen. Diese hat sie selbst unter der Bezeichnung "Verschenktexte" zusammen gefasst. Hier ein paar kleine Beispiele:

Jeder ist eine Kerze, angesteckt bei der Geburt.

Nur zu viele haben sich ausblasen lassen von den Winden der Regeln und Normen, der Vorschriften und der Moral.

Sie brennen nicht mehr.

Jeder ist eine Blüte.

Nur haben viele Angst, sich zu öffnen... und welken dahin -unabwendbar- ohne je zu voller Pracht erblüht zu sein.

*

Ich freute mich, als du mich ansprachst, ich glaubte, wir könnten uns gut unterhalten.

Doch nachdem du einige Sätze präsentiert hattest, diskussionsgeübt, thementrainiert, entzog ich mich deinen Worten.

Wozu über große Themen so nichtssagend viel reden.

*

Viele Menschen laufen nebeneinander her, allein, inmitten vieler.

*

Einsam fühle ich mich dann, wenn ich eine Hand suche und nur Fäuste finde.

*

Wenn wie unsere Körper verhüllen, damit wir nicht frieren, kann ich es verstehen.

Warum aber verhüllen wir unsere Gefühle, auch wenn wir spüren, dass es dadurch kälter wird?

*

Wenn für mich alle Kerzen des Mutes verlöschen, dann bist sicher du es, die mir ein Streichholz gibt, um ein Hoffnungslicht -wenigstens- wieder anzünden zu können.

Garnet72  08.02.2024, 19:16

Danke für die kleine, aber feine Auswahl deiner Lieblings-Verschenktexte! Schöner Gedanke, Poesie als Geschenk, Worte als Seelenwärmer/-trost und Gedankennahrung.

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mein lieblingsgedicht ist:

The Road Not Taken von Robert Frost aus dem Jahr 1915.

The Road Not Taken

by Robert Frost

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that, the passing there
Had worn them really about the same.

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I-
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Das Gedicht wurde in verschiedenen Versionen ins Deutsche übertragen. Ein Beispiel hierfür ist „Der unbegangene Weg“ von Paul Celan.

Gruß, BerchGerch

Woher ich das weiß:Hobby
mein lieblingsgedicht ist:

Spontan:

"Der Panther"

von Rilke.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Sprachgefühl, Schule und vor allem Lernen von GF!
wardekrank 
Fragesteller
 08.02.2024, 01:14

so schön und traurig zugleich ❤️‍🩹

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Leider kenne ich den Verfasser nicht.

Vor vielen vielen Jahren gab es bei der Post eine kostenlose (weil werbefinanzierte) Zeitschrift, in der junge Menschen selbstverfasste Gedichte und Aphorismen einreichen konnte.

Eines davon habe ich tatsächlich in Erinnerung behalten:

Da sagt jemand etwas, ganz leise, doch keiner hört zu.
Da ruft jemand etwas, ganz laut - und alle rufen mit.

Obwohl das Gedicht so an die 30 Jahre auf dem Buckel haben dürfte, so hat es heute noch eine Aktualität, die seinesgleichen sucht-

Neugier4711  08.02.2024, 14:45

Die Zeitschrift war toll. Die hatte ich mir auch ein paar Mal geholt und auch eins meiner Gedichte eingereicht. Das hatten die jedoch nicht veröffentlicht.

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