Heiraten als diplomatisches Mittel wurde gerne eingesetzt. Die Habsburger regierten nach dem Motto "Bella gerant alii, tu felix Austria nube", was so viel bedeutet, wie "andere mögen Krieg führen, du liebes Österreich heirate". Sehr erfolgreich versuchte es Maria Theresia mit der Verheiratung ihrer vielen Kinder.
Sehr speziell war die Diplomatie der Welfen von Hannover, wie es diese bis dahin unbedeutende Nebenlinie es schaffte, Könige von Großbritannien zu werden:
Das ganze begann 1688 mit der "Glory Revolution". Das Parlament gehörten der anglikanischen Kirche an, während James II. zum Katholizismus übergetreten war und versuchte die Macht des Parlaments einzuschränken. Die Parlamentarier nahmen dementsprechend Kontakt zu den protestantischen nächsten Angehörigen auf. Es wurde ein Akt erlassen, dass kein Katholik weiter Großbritannien regieren dürfte und James II. zur Abdankung gezwungen. Um Erbkomplikationen aus den Wes zu gehen, wurden die beiden nächsten Angehörigen, welche protestantisch waren einfach miteinander verheiratet. Die Ehe von Mary II. und William III. blieb ohne erwachsenen Erben. So blieb nach den Tod von beiden nur noch die jüngere Schwester von Mary und Anne wurde Königin. Alle Kinder, die sie bekam starben jung. So wurde diplomatisch geschaut, wer den Thron erben könnte. Sophie von der Pfalz war das zwölfte (!) Kind von Elizabeth Stuart der Tochter von James I. Eigentlich eine von vielen Verwandten und sicher eine mit relativ wenig Macht. Dennoch müssen ihre Diplomaten sehr erfolgreich in Großbritannien gewesen sein, denn sie wurde zur Erbin erklärt, als erkennbar wurde, dass Königin Anne nicht mehr lange würde leben können. Dann starb Sophie von der Pfalz. Ihr Sohn wurde als George I. von Hannover dennoch gekrönt und dann erst der Tod von Sophie bekannt gegeben.
Sehr spannend auch der Kreuzzug der Diplomatie. Im Mittelalter wurden die Herrscher durch die Päpste immer wieder zu Kreuzzügen aufgerufen, doch Kaiser Friedrich II. war ein sehr intelligenter Herrscher, der wusste, dass er militärisch kaum Chancen hatte und statt eines militärischen Krieges wagte er den Konflikt diplomatisch sehr erfolgreich zu lösen. Er schaffe mit Diplomatie mehr bei den Kreuzzug, wie alle anderen zuvor https://www.deutschlandfunk.de/vor-790-jahren-kaiser-friedrich-ii-bricht-zu-einem-kreuzzug-100.html