Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris sorgte fĂŒr Begeisterung â aber nicht bei allen. Besonders eine Szene spaltet.
Allein zehn Millionen Fernsehzuschauer in Deutschland verfolgten die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris am Freitagabend. Die Athletinnen und Athleten, die in Booten ĂŒber die Seine schipperten, die offizielle Eröffnung im Trocadero-Stadion, Ăberraschungsauftritte von Sportstars wie Zinedine Zidane und Rafael Nadal, musikalische Höhepunkte von Lady Gaga und Celine Dion â vor einer Prachtkulisse trotzen Veranstalter wie Zuschauer dem Regen und feierten gemeinsam den Beginn der XXXIII. Spiele.
Die Begeisterung spiegelte sich am Abend wie am folgenden Tag auch in den sozialen Medien. Mit seiner Inszenierung wollte Thomas Jolly, kĂŒnstlerischer Leiter der Eröffnungsfeier, âalle vertreten. Ich werde mir erlauben, die bestehende Ordnung zu brechen.â
Olympia-Eröffnungsfeier: Vatikan-Erzbischof empört
DafĂŒr inszenierte er auch die Szene des letzten Abendmahls neu. Der französische Schauspieler Philippe Katerine trat dafĂŒr als Bacchus auf, ein Beiname des Dionysos, dem Gott des Weines, des Rausches, des Wahnsinns und der Ekstase in der griechischen Mythologie. Blau angemalt und kaum bekleidet tanzte Katerine gemeinsam mit Dragqueens und Transgender-Models.
âDiese Zeremonie enthielt leider auch Szenen, in denen das Christentum verspottet und verhöhnt wurde, was wir zutiefst bedauernâ, hieĂ es in einer Mitteilung der französischen Bischofskonferenz. Was ihr konkret missfallen hat, prĂ€zisierte die Kirche nicht.
Auch aus dem Vatikan hat es Kritik an der olympischen Eröffnungsfeier von Paris gegeben. Bei der knapp vierstĂŒndigen Show ging es unter anderem um Gleichheit, BrĂŒderlichkeit und Respekt. âDieses hohe Ideal wurde aber durch eine blasphemische Verhöhnung eines der heiligsten Momente des Christentums getrĂŒbtâ, sagte Kurienerzbischof Vincenzo Paglia. Der Geistliche ist PrĂ€sident der PĂ€pstlichen Akademie fĂŒr das Leben, einer Einrichtung der katholischen Kirche fĂŒr ethische Fragen. Paglia hatte seine Kritik in einem Interview der Zeitung âIl Giornaleâ geĂ€uĂert.
Die französische Politikerin ValĂ©rie Boyer machte ihrem Unmut auf X Luft: âDas Bedauerliche an #ceremonieJo2024 ist, dass das Recht auf Blasphemie immer noch auf dieselbe Religion abzielt, wĂ€hrend Christen nach wie vor die am stĂ€rksten verfolgten der Welt sind. Diejenigen, die dieses Recht auf Blasphemie verteidigen, schweigen sehr ĂŒber das Massaker an Christen, insbesondere im Osten.â
In der spanischen Zeitung âMarcaâ wurde Spaniens Liga-PrĂ€sident Javier Tebas zitiert: âInakzeptabel, respektlos, schĂ€ndlich. Die Verwendung des Bildes des letzten Abendmahls bei den Olympischen Spielen in Paris ist eine Beleidigung fĂŒr uns Christen. Wo bleibt der Respekt vor dem religiösen Glauben?â
Quelle: https://www.waz.de/sport/article406889529/olympia-eroeffnungsfeier-polarisiert-christentum-verspottet.html