Soll ich verbieten dass sein Freund hier so oft schläft?

HarmonyZ  21.06.2024, 21:27

Wo genau liegt jetzt das Problem?

awakenedandnoh8 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 21:28

Er ist fast wie ein neuer Mitbewohner

HarmonyZ  21.06.2024, 21:29

Und nochmal: Wo genau ist dabei das Problem?

awakenedandnoh8 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 21:29

Das ist einfach komisch

13 Antworten

Erstmal möchte ich dir meinen Respekt für diese Lebensentscheidung ausdrücken. Ich finde es wirklich stark, dass du zunächst das Sorgerecht für deinen Neffen übernommen hast und anschließend noch die jetzige Situation so gut mitträgst.

Das ist, wie man hier auf Gute Frage immer wieder lesen kann, leider keine Selbstverständlichkeit.

Wie ich so aus deiner Frage herauslesen konnte, ist es schwer das genaue Problem auszumachen. Du empfindest es als komisch, dass sein Freund so oft bei dir übernachtet.

Ich kann dir jetzt natürlich keine Lehrbuchlösung präsentieren, die immer funktioniert und mit der zu 100% Alle in deinem Haus zufrieden sein werden. Solche Lösungen gibt es nicht und ich kenne euch ja auch gar nicht.

Ich kann dir hier nur schreiben, wie ich mit der Situation umgehen würde.

Mit persönlich wäre wichtig, dass mein Neffe seine Erfahrungen machen kann und darf. Das gehört zum Erwachsen werden ja auch dazu. Außerdem soll er sich ja bei mir auch zuhause fühlen, wozu natürlich auch gehört, dass er Zuhause die Menschen um sich haben darf, die er liebt. Wichtig wäre mir auch, dass ich den Zugang zu dem Jungen nicht verliere. Hierfür ist es wichtig, dass man über alles offen sprechen kann, vor allem, wenn man sich mal nicht wohl fühlt Zuhause.

Du gehörst zu diesem Haushalt schließlich auch dazu. Deine persönlichen Grenzen müssen daher auch eingehalten werden. Und falls das mal nicht getan wird, darfst du dich natürlich auch zu Wort melden. Wichtig ist: Gefühle sollten dabei möglichst sachlich formuliert werden. Es hilft Niemanden, wenn irgendjemand sauer wird und man sich anschreit. Das ist auch ein Wert, den man seinen Kindern immer vermitteln sollte. Man muss sich ja auch nicht immer einigen. Man kann auch einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass ein anderer Mensch eine andere Meinung vertritt und darüber hinaus sonst gar nichts mit der Information anfangen.

Hallo,

erstmal finde ich es toll, dass Du als Onkel das Sorgerecht übernommen hast für Deinen Neffen. Mein Respekt dafür. Ich finde es auch gut, dass Du versuchst seine Sexualität zu akzeptieren. Wenn Du das Gefühl hast, dass euer Familienleben durch die häufigen Übernachtungen leidet, dann kannst Du doch einfach vorschlagen, dass er einmal in der Woche und am WE und in den Ferien bei Euch übernachten kann.

Dein Haus und du musst dich dabei genauso wohl fühlen dürfen wie er. Ich würde es nicht verbieten aber mir überlegen wie weit das für dich OK ist und einen Kompromiss finden für alle. Mein erster Ansatz wäre, wenn er zu 50% bei dir wohnt (seien wir mal ehrlich mit 17 ist es wahrscheinlich noch nicht der eigene Haushalt des Nachwuchses) dann würde ich ihn an den Küchentisch setzen und von Mann zu Mann mit ihm darüber reden, dass er dann auch wenigstens par Pflichten im Haushalt übernimmt. Sich einbringt. Je nach seinen Fähigkeiten. Was kocht, mal aufräumt usw. Denn das was mir gegen den Stich gehen würde wäre ein Dauerhotelgast in meinem Haus. Wenn er aber aufmerksam und nett ist, soll er ruhig öfter vorbei kommen. Damit hätte ich weniger Probleme. Ist ja einleuchtend, dass man gerne sehr viel Zeit mit seinem Partner verbringt. Besonders wenn man frisch verliebt ist. Ich sehe das als besonderes Kompliment wenn sie sich beide da so wohl bei und mit dir fühlen und einen sicheren Ort haben.

überwinde deine leicht homophobe grundstimmung und akzeptiere das einfach. solche vorurteile basieren auf anerzogenen einstellungen in der elterlichen erziehung, die bei den eltern mit ihrer eigenen ansicht über homosexualität von großeltern geprägt wurden, als das noch wie bei den nazis strafbar war


awakenedandnoh8 
Beitragsersteller
 22.06.2024, 09:39

Also ich möchte dazu einmal sagen, dass ich meinen Neffen wie meinen Sohn sehe und ihn liebe. Und ihn auch unterstütze bei egal was. Es ist nicht so, dass ich das gar nicht akzeptiere, sonst hätte ich seinen Freund gar nicht rein gelassen. Also ich bin nicht homophob im klassischen Sinne.

noname68  22.06.2024, 09:42
@awakenedandnoh8

richtig, nicht im klassischen sinn, aber so wie du deine frage formuliert (und eröffnet) hast und das auch hier zum thema machst, anstatt es schlicht und einfach als stinknormales zusammenleben von menschen hinzunehmen, muss man dir doch noch einen "verkümmerten" rest vorwerfen, den du auch hier bei anderen antworten auf kommentare deutlich zeigst. wirf ihn ab und alles wird gut.

Wäre der Freund deines Neffens stattdessen die Freundin deines Neffens - wär die Situation (das die Partnerin des Neffens zu 50 Prozent bei euch ist/isst/schläft/den Alltag verbringt) auch komisch für dich?

Wenn ja, wenn es also weder um Geschlecht noch um sexuelle Orientierung geht, dann kann ich es nachvollziehen.

Denn ihr habt da dann also quasi einen neuen Mitbewohner der kein Mitbewohner ist - aber dennoch die Haushaltskosten prozentual etwas höher treibt.

In dem Fall wär es vielleicht gut, euch als Familie mal zusammenzusetzen (besprich das Thema aber vorher mit deiner Frau) um eine Lösung zu finden. Beispielsweise: Der Partner deines Neffen bringt sich - wie alle anderen auch - im Haushalt mit ein (mal kochen übernehmen, beim sauberhalten des Zuhauses helfen.

Vielleicht könnt ihr (erst mal ihr Erwachsenen, du und deine Frau... später dann als gesammter Haushalt plus Partner des Neffen) einfach mal über die Jetzt-Situation daheim sprechen, gemeinsam eine Lösung finden.