So pauschal kann man das nicht sagen.
Erstmal zum Bürgergeld: Das Bürgergeld ist teil des Sozialstaatsprinzip, welches, neben den Rechtsstaats und Demokratieprinzip, im Grundgesetz verankert ist. Sozialstaatsprinzip bedeutet, dass der Staat darauf achtet, dass ein Menschenwürdiges Dasein sicherstellt ist und die grundlegendsten Bedürfnisse (z.B. die medizinische Versorgung) gestillt werden. Außerdem möchte man verhindern, dass Menschen, die ihren Job verloren haben, ihren Lebensstandard halten können, bis sie einen neuen Job gefunden haben. Sprich: Man möchte verhindern, dass Familien ihre Häuser verkaufen müssen, um über die Runden zu kommen, weil Jemand seinen Job verloren hat.
Irgendwo ist es aber auch immer das selbe: Dort, wo der Staat unter die Arme greift, um zu unterstützten, finden sich auch immer Menschen, die das ausnutzen wollen. Das ist leider immer wieder so: Maskendeals, CumEx, Fake-Corona-Testzentren,…. You name it!
Trotzdem ist das Bürgergeld ein wichtiger Teil des Sozialstaates. Wir reden hier von alleinerziehenden Müttern, Studenten auf Arbeitssuche, Handwerkern, deren Unternehmen pleite gegangen sind und von Kindern, die in den Bedarfsgemeinschaften leben. Gerade bei letzteren ist das Geld in jedem Fall immer gut angelegt.
Übrigens: Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache! Das meiste Bürgergeld geht in die mittleren Bevölkerungsschichten. So viel also zum Thema „faule Unterschicht“.
Bei der Kritik an den Reichen muss man mindestens genauso genau hinschauen. Nur weil man Geld besitzt, heißt das nicht, dass man seinen moralischen Pflichten nicht nachgekommen ist. Jemand, der eine Firma aufgebaut hat und vielen Menschen damit Arbeit bietet und zudem noch Steuern zahlt, der darf auch gerne viel Geld haben.
Problematisch wird es, wenn Menschen ihr Geld „für sich arbeiten lassen“, Steuerschlupflöcher ausnutzen oder andere Menschen für viel zu wenig Geld für sich arbeiten lassen. Lustigerweise werden genau diese Dinge oft von den Menschen getan, die sich über die Bürgergeldempfänger beschweren. Ein klassischer Fall von „Wer im Glashaus sitzt….“.
Die Mütter und Väter unseres Grundgesetztes haben diesen Staat bewusst so gestaltet, dass er möglichst für alle Menschen in diesem Land eine Lohnenswerte Geschichte wird. Und so steht es im GG geschrieben: „Deutschland ist ein freier und sozialer Bundesstaat“. Das bedeutet, dass Jeder die Freiheit hat durch Arbeit und Leistung viel Geld zu verdienen, solange er dabei auf seine Mitmenschen achtet, seine Mitarbeiter fair behandelt, angemessen Steuern zahlt und der Staat sich auch um die kümmert, die in Not geraten sind. Eigentlich ganz einfach und überhaupt nicht schwer zu verstehen.