Wüstenbildung: Kann man nicht vorausschauend die Alpen mit Stauseen zubauen?
Klar kann man warten bis es zu spät ist, aber wieso nicht ausnahmsweise mal vorausschauend handeln!?
Um mir einen halben Roman zu sparen, einfach die ersten 5 min der Reportage anschauen, dann wisst ihr wieso ich die Frage stelle.
Dürre in Europa - Die Katastrophe ist hausgemachtDer praktische Nebeneffekt der Stauseen wäre neben der Wasserversorgung von Europa über Flüsse und Pipelines, ja auch noch überschüssigen Strom aus regenerativen Energiequellen dafür zu verwenden, Wasser aus der Ebene in die Stauseen zu pumpen und die Energie so zu speichern, die dann ja wieder über Turbinen verstromt werden kann (Pumpspeicherkraftwerk), wenn das Wasser sowieso für Landwirtschaft und Trinkwasser aus den Stauseen entnommen wird um damit Europa zu versorgen.
Klar könnte es die Bewohner der Täler stören, wenn sie für den Bau der Stauseen umziehen müssten, aber man könnte die Umsiedler ja auch auf Lebenszeit großzügig entschädigen, oder noch besser an den Gewinnen beteiligen, was diesen ja möglicherweise gefallen könnte, zumal es ja auch einen guten Zweck dient.
Ich werde genervt sein, von den Leuten, die so dermaßen voereingenommen sind, dass sie sich weigern sich die 5 min des Videos anzuschauen, aber trotzdem denken, sie wüssten schon zuvor alles besser.
2 Antworten
Man kann aus physikalischen Gründen nicht überall Stauseen einrichten, die umgebenden Berge müssen dem Wasserdruck standhalten, insbesondere bei wechselnden Pegelständen. Bspw. Hangrutsch in den Stausee von Vajont. https://www.youtube.com/watch?v=7oXynEXqXB8
Zudem sind die Stauseen auch abhängig von der einfliessenden Wassermenge. Die meisten Stauseen hängen von Gletscherschmelzwasser und Niederschlägen wie Schnee und Regenwasser ab, teils natürlich auch von Quellwasser. Wenn es in einer Region irgendwann keine Gletscher mehr gibt, hat das auch massive Auswirkungen auf die Stauseen, genauso wie die Verschiebung von Niederschlagsegionen.
Auch sollte man immer daran denken, wie sich die flussabwärts gelegenen Gebiete durch einen Stausee verändern, welche Lebensräume man der Flora und Fauna nimmt, denn ein Stausee ist ein massiver Eingriff in die Natur.
In einer Region in Spanien haben die Römer früher Bergbau durch das Gewicht des Wassers von in die Berge gegrabene Schächte und Reservoirs betrieben (sah ich mal bei Terra X), diese übriggebliebenen Schächte werden heute in der Region als unterirdische Wasserspeicherbecken verwendet. Wenn das im wasserarmen Spanien möglich ist, sollte das im vergleichsweise deutlich niederschlagsreicherem Alpenraum leichter zu realisieren sein.
Mir ist klar, dass mein Staudamm Vorschlag ein massiver Eingriff in den Lebensraum der Alpenbevölkerung und der Natur darstellen würde und er mit großen technischen Herausforderungen verbunden wäre - jedoch halte ich das in Anbetracht der Zunahme der Verdunstung bei gleichzeitiger Abnahme der Niederschläge (derzeit liegt die Differenz noch bei gerade mal etwa 1,2 m Oberflächenwasser pro Quadratmeter, Tendenz fallend, was von dem jährlichen Niederschlag in Deutschland abzüglich der Verdunstung übrigbleibt und davon werden gerade mal 20% in die Grundwasserleiter über Versickerung eingespeichert, was in naher Zukunft gerade mal ausreichen wird um die Wasserentnahme der Landwirtschaft zu decken, dabei jedoch das weitere Problem des 40% Anstiegs der Oberflächenverdunstung des Wasserhaushalts der Pflanzen unberücksitigt bleibt - wir also wahrscheinlich jetzt schon hart an der Grenze der Wasserverfügbarkeit angelangt sind.
Aus dieser Sicht wird es nicht ausreichen die Kapazität der schon vorhandenen Staussen einfach nur über die Erhöhung der Staumauern zu erweitern wie dies im Nationalen Wasserstrategieplan der Bundesregierung kürzlich als eine der Maßnahmen beschlossen wurde - meiner Einschätzung nach ist es nun an der Zeit sich auch jetzt schon mit deutlich teuereren Bauprojekten auf die kommende Wasserkanppheit vorzubereiten. Ich für meinen Fall muss mir allerdings dabei weniger Sorgen machen, wohne ich doch zufälligerweise im Einzugsbereich einer der größten Grundwasserspeicher Deutschlands, dessen Kapazität meine Trinkwasservesorgung für die nächsten Jahrzehnte sicherlich zu Genüge decken wird.
Ab 3:30 min/sek in diesem u.a Tagesthemen Video aus der ARD Mediathek wurde vor wenigen Tagen ein bemerkenswertes Interview mit einem Klimaforscher des Alfred Wegener Instituts geführt, welches ich dir auch noch dringend nahelegen möchte anzuschauen, wird dort die Wasserspeicherung als zentrale Maßnahme auch nochmal verdeutlicht (Dauer ca 6 min)
https://media.tagesschau.de/video/2023/0419/TV-20230419-1032-0700.webm.h264.mp4
Ja, ein bisschen würde das helfen. Aber es fällt vor allem über das ganze Jahr und insgesamt zu wenig Regen und Schnee.
Die Dürreperioden - du wirst es nicht gerne lesen - werden vor allem durch die anthropogenen Zirruswolken des Flugverkehrs und die vielen, vielen Windkraftanlagen erzeugt. Wie ich dich kennen gelernt habe, wirst du an Details und Quellen nicht interessiert sein. Falls doch, lass es mich lesen.
Verstehen kann ich das schon, dass es einen interessiert welche verborgenen, bzw. evtl. wissenschftlich absichtlich nicht untersuchten Einflusse beim Klimawandel miteinspielen, sowie weiteren erklärbaren und (bis dato) unerklärbaren Phänomenen auf den Grund zu gehen versucht, ich hatte auch mal so eine Phase wo ich mich mit sowas beschäftigt habe, nur sollte man sich darüber im Klaren sein, das man nicht, aber auch rein gar nichts in der realen Welt damit bewirkt, wenn es vom wissenschaftlichen Establishment (und somit von der breiten Masse) nicht anerkannt wird und deshalb bleibt einem nichts anderes übrig, wenn man viele ereichen möchte, sich auf dem Boden der anerkannten Tasachen zu bewegen und hier zu intervenieren.
Die Alpen sind (und werden es bleiben) in klimatischer Hinsicht ein humides Gebiet. Man könnte genug Wasser stauen - aber die Menschen und Verkehrswege nicht verlegen.