Wo ist das Problem, wenn Leute mit Migrationshintergrund privat nur mit ihren eigenen Landsleuten zu tun haben?
17 Antworten
Parallelgesellschaften sind Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wenn jede Community nur unter sich bleibt gibt es keine Verständigung und auch kein Verständnis für die jeweilige andere Gruppe, was dann wiederum zu Konflikten führen kann.
Generell ist es nicht das Land was wohl die meisten Deutschen wollen, wenn in Viertel X die eine ethnische Gruppe lebt und in Viertel Y die andere.
Deutsche halten eine Gesellschaft wie NYC in den 70ern nicht für toll. Mit Chinatown, Little Italy, Harlem, dem jüdisch-orthodoxen Teil von Brooklyn etc.
Diese Fehleinschätzung hatten in den 60er Jahren beide Seiten. Die Migranten dachten ebenfalls sie gingen zurück. Sie unterschrieben in der Heimat einen Arbeitsvertrag mit einer deutschen Firma und dachten auch das sei zeitlich befristet.
Daher war Integration nicht wichtig. Deutschland wollte nur die Arbeitskraft. Immerhin lief das damals geregelt ab und war keine Wirtschaftsmigration unter dem Vorwand Asyl.
Wie es heute läuft ist noch viel bescheuerter. Die Leute kommen motiviert an und dann läuft ein jahrelanges Asylverfahren, während dem sie nicht arbeiten dürfen.
Und dann hockt so ein junger Mann jahrelang in einem öden Container mit ein paar Penunzen pro Monat. Viele schlagen sich irgendwie die Zeit tot mit Blödsinn und verdienen Geld mit Kriminalität.
Das liegt aber eher an unseren Beamten und den teilweise missverständlich formulierten Gesetzestexten.
Zum Beispiel im § 61 Asylgesetz steht:
(2) Im Übrigen kann einem Asylbewerber, der sich seit drei Monaten gestattet im Bundesgebiet aufhält, gemäß § 4a Absatz 4 des Aufenthaltsgesetzes die Ausübung einer Beschäftigung erlaubt werden, wenn die Bundesagentur für Arbeit zugestimmt hat...
Das bedeutet letztendlich, dass es im Ermessen eines zuständigen Mitarbeiters der Agentur für Arbeit liegt.
Manche Gesetze sollten im Hinblick auf missverständliche Formulierungen mal gründlich entrümpelt werden.
Also sollen die Leute in ihrer privaten Freizeit durch die Fußgängerzone schlendern und Deutsche ansprechen?
Mehr als das. Die sollen vor allem nicht nur untereinander heiraten.
Ach so. Dass die meisten Deutschen auch lieber Deutsche heiraten, das stört Dich aber doch auch nicht.
Das stört mich genausowenig wie in den Niederlanden die meisten Menschen andere Niederländer heiraten, in Italien Italiener, in Indien Inder etc.
Das ist doch kein Gegenargument. Im Heimatland trifft man die eigene Nationalität normalerweise am häufigsten an.
Gehört man dort jedoch zu einer eingewanderten anderen Ethnie muss man das schon wesentlich bewusster machen. Und ja, das gehört zum Thema Parallelgesellschaft.
Heiraten die meisten Deutschen die in andere Länder ausgewandert sind dort auch fast immer nur Deutsche? Ich glaube nicht.
Ich habe ja nicht kritisiert, dass Türken in der Türkei Türkinnnen heiraten.
Das es in den USA, trotz der zig deutschen Einwanderer über die Jahrhunderte, noch eine große deutsche Community gäbe, die noch Deutsch spricht und nur untereinander heiratet wäre mir neu.
Es gibt aber schon Familien, die so eine gewisse Tradition haben. Meine Großtante ist zum Beispiel in den 1880ern nach Amerika ausgewandert und ihre Urenkel sollen noch relativ gut Deutsch sprechen.
Auch viele Deutsche, in Großstädten(wo es viele Ausländer gibt), heiraten mit Absicht deutsche. Da kommt kein Ausländer in Frage. Und wenn Ausländer gezielt nach Landsleuten suchen, um zu heiraten, dann ist es natürlich auch kein Problem
Ein Staat im Staat ist nicht gut für die Demokratie.
Leider gibt es in solchen Parallelgesellschaften zu viele Menschen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung ablehnen. Die nach patariarchat-kulturell-religiösen Vorstellungen leben.
Zu viele Migranten, die so etwas wollen, sind Rosinenpicker. Alle die Vorzüge des Gastlandes möchten sie, aber die Pflichten eben nicht.
Es ist halt keine Integration.
Man sollte nicht in einem Land leben, wenn man die Kultur und die Werte (dazu gehören auch die Sprache und die Menschen) ablehnt. Niemand verlangt, dass Migranten ihre Kultur etc. abgeben.
Aber es sollte ein miteinander sein. Kein nebeneinander.
Es sei denn, diese Kultur steht in völligen Gegensatz gegenüber der angestammten Kultur.
Da muss man auch mal deutlich machen, dass das nicht zusammenpasst und dementsprechend den Druck erhöhen. Wenn du dich nicht integrieren willst, dann hast du hier nichts verloren. In jedem anderen Land ist das so.
Ich lehne doch die Kultur nicht ab wenn ich nicht mit den Nachbarn abhänge. Ok, mit Deutschen auch nicht außer einem Kollegen. Mit dem gehe ich einmal im Monat Kaffee trinken. Kontakte zu Einheimischen habe ich durch die Arbeit.
Der größte Fehler war es, Stadtteile systematisch mit Migranten eines Kulturkreises zu besiedeln.
Die Folgen sehen wir jetzt: Schulen, in denen der Mogrationsanteil teilweise bei über 90% liegt und dann eben häufig aus dem islamischen Kulturkreis.
Diese Fehler wurden schon in den 1960ern gemacht. Da meinte man doch, dass es eine Integration gar nicht bräuchte.
Warum soll sich jemand integrieren wollen, dem zu oft deutlich gezeigt wurde, dass man ihn sowieso nicht respektieren wird, egal wie gut der sich versucht zu integrieren.
Da hast du augenscheinlich nicht unrecht. Wobei ich finde, dass die Integration hauptsächlich von dem Gast ausgehen sollte.
Oft wurde eine hinreichende Integration aber geradezu verhindert.
Man muss zum Beispiel nur mal schauen, wo die Asxlbewerber-Unterkünfte oft lagen. Bei uns jedenfalls jedenfalls ubd nur mit äußerst schlechter Anbindung an den ÖPNV. Wohl damit sie sich nicht aus Versehen integriert hätten.
Integration bedeutet auch sich zu integrieren.
Das gelingt nur, wenn man auch die Sprache und Kultur eines anderen Landes annimmt und sich gesellschaftlich einbringt.
Sonst bleibt man halt immer in seiner "Bubble" und wird nie (richtig) Teil der Gesellschaft werden, da man nicht akzeptiert wird.
dann findet keine Integration statt = Parallelgesellschaft, die hier keiner will.
Die Grundlagen dafür wurden doch schon in den 1960ern gelegt. Da wollte man doch gar nicht, dass sich die Gastarbeiter überhaupt integriert hätten.
Man braucht auch nur zu schauen, wo zum Beispiel ab den 1990ern Flüchtlinge untergebracht wurden.
Möglichst jwd, damit sie sich erst gar nicht aus Versehen integriert hätten. Bis etwa 2010 waren Deutschkurse auch nicht vorgesehen.
In dem Zusammenhang interessant ist das Buch von Zekarias Kebraeb: 'Hoffnung im Herzen - Freiheit im Sinn'.
man hätte in den 60ern konsistent udn konsequent sein und zu den ursprünglichen Plänen udn Arbeitsverträgen stehen sollen, die da waren, die GASTarbeiter nach einem kurzen Arbeitsaufenthalt wieder heimzuschicken! das war der Beginn des Riesenfehlers, der bis heute so eskaliert ist!
udn Integration istz eine Bringschuld: wir brauchen nur die Anforderungen ausgeben, nach einer gewissen zeit deren Erfüllung kontrollieren, udn dann die rausschmeißen, die die Anforderungen nicht erfüllen - so wir uns ÜBERHAUPT darauf einlassen, jemanden, der die Anforderungen nicht schon vor Einreise erfüllt, reinzulassen.
Tust Du gerade so, als ob man die Leute nicht gebraucht hätte?
Und viele Arbeitgeber wollten nicht, dass sie gute Leute wieder nach Hause schicken sollten.
In den Altenpflegeheim, in dem ich eine Zeit lang in der Verwaltung arbeitete, hatten mehr als 70 % der Pflegekräfte einen Migrationshintergrund oder waren gar keine Deutschen. Bei den Azubis der Einrichtung waren auch Asylbewerber darunter.
Für manche Tätigkeiten sind sich doch viele Deutsche zu fein.
ja, man hat die Leute gebraucht: als ARBEITSKRÄFTE, nicht als Zuwanderer! das heißt, man hätte sie nach Ablauf ihrer Verträge ohne Wenn und Aber wieder heimschicken müssen, und dann ggf neue holen!
Für manche Tätigkeiten sind sich doch viele Deutsche zu fein.
falsch! es ist einfach das Gehalt zu niedrig für diese Tätigkeiten! nicht vergessen: es heißt ArbeitsMARKT, und Markt heißt das Spiel von Angebot und Nachfrage, wenn man um das Geld, das man bietet, eine Leistung/Gut nicht bekommt, muss man halt mehr bieten! (nur weil ich um 5tsd Euro keinen Ferrari bekomme, heißt das nicht, dass es zu wenige Ferraris gibt, sondern bloß, dass ich eben zu wenig biete: zu einem marktgerechten Preis gibts nämlich plötzlich jede Menge Ferraris!) - da von außerhalb des Marktes Leute in diesen eintreten zu lassen, schadet den Marktteilnehmern, in diesem Fall den deutschen Arbeitnehmern, weil allein die Verfügbarkeit zugewanderter Arbeitskräfte den heimischen Markt aushebelt und das Gehaltsniveau drückt.
Überlege Dir mal, wie Du Dich fühlen würdest, wenn Dein Chef Dich einfach rauswerfen würde, und einen anderen einstellt, obwohl Du immer gut gearbeitet hattest.
Weil es keine Deutschen sind, soll das Arbeitsschutzgesetz nicht gelten, oder wie?
Außerdem ging es wirklich oft um Jobs, für die man keine Deutschen gefunden hätte.
In dem Fall ist der Hinweis aufs Lohnniveau schon etwas daneben.
Überlege Dir mal, wie Du Dich fühlen würdest, wenn Dein Chef Dich einfach rauswerfen würde, und einen anderen einstellt, obwohl Du immer gut gearbeitet hattest.
so wie ein Handwerker, der nach beendeter Baustelle diese verlässt: Arbeit erledigt, Vertrag erfüllt, ich gehe heim.
Weil es keine Deutschen sind, soll das Arbeitsschutzgesetz nicht gelten, oder wie?
welche Arbeitsschutzgesetze garantieren dir die Verlängerung eines mit zeitlicher Befristung abgeschlossenen Dienstvertrages?
Außerdem ging es wirklich oft um Jobs, für die man keine Deutschen gefunden hätte.
ja, damals, Anfang/Mitte der 60er, hatten wir Vollbeschäftigung (1,5% Arbeitslosenrate!) das ist aber heute nicht der Fall, und außerdem kein Grund, Ausländern Verträge zu geben, die einen verpflichten, sie bei einem Konjunktureinbruch mitschleppen zu müssen anstatt sie einfach heimschicken zu können - wenn denen so ein Vertrag nicht passt, nehmen sie ihn halt einfach nicht an!
was hat das bitte mit Empathie zu tun? die haben einen Vertrag auf ein oder zwei Jahre abgeschlossen, und wenn der nicht verlängert wird, dann ist das eben so. wenn du zB beim Oktoberfest als Kellner arbeitest, dann ist dein Arbeitsvertrag mit Ende des Festes eben abgelaufen, und auch wenn du gut gearbeitet hast, wirst du nicht weiter beschäftigt/bezahlt. oder behältst du den Installateur bei dir in der Wohnung, der dir die Badarmatur installiert hat, nur weil es ihm gut gefällt bei dir und er seine Arbeit gut gemacht hat?
nein, völlig akkurate Vergleiche! der einzige Unterschied ist, dass das für die Gastarbeiter im Ausland stattfand - also quasi ein Montage-Job.
Daran sollte man aber erkennen, dass die größten Fehler schon in den 1960ern im Umgang mit den Gastarbeitern gemacht wurden.
Allein der Begriff 'Gastarbeiter' war schon falsch gewählt, aber wahrscheinlich ganz bewusst.