Wie würdet ihr reagieren (Beziehung, Partnerschaft)?
Mal angenommen ihr seid in einer 3jährigen Beziehung mit einer Frau, es gab zwar öfters Mal Streit und Differenzen, aber es lief währenddessen immer gesittet ab. Bei dem letzten Streit meint sie plötzlich sowas wie:
"Wir sind einfach zu verschieden und daher weiß genau unsere Beziehung wird nicht ewig halten, aber ich liebe dich trotzdem noch und deshalb ist Trennung momentan keine Option, ich genieße daher lieber noch etwas den Moment solange er anhält"
Ich finde das irgendwie fragwürdig und weiß nicht ob man unter diesen Umständen noch Energie in die Beziehung stecken sollte. Klingt irgendwie auch wie eine Rechtfertigung für die nächsten Streitigkeiten die da noch kommen werden...
Wie seht ihr das, und wie interpretiert ihr diese Aussage?
(Es gab zwar immer wieder mal Phasen in diesen 3 Jahren wo man ein paar Tage nicht miteinander geredet hat aber die Beziehung war ansonsten trotz nicht zu leugnender Unterschiede meistens harmonisch und schön, und immer respektvoll, daher bin ich da zwiegespalten ob es sich lohnt zu kämpfen weil so ein ständiges auf und ab auch sehr an den Nerven zehrt...)
8 Antworten
Jede Beziehung beruht auf einem gemeinsamen Wohlgefühl. Ich verstehe die geschilderte Situation so, dass es an einer ausgewogenen Relation zwischen Nähe und Distanz fehlt. Und das führt zu einem Unwohlgefühl auf der einen oder anderen Seite. Ein Streit ist da eher selten hilfreich. Die unüberbrückbare Verschiedenheit gibt den Hinweis, wo mehr Distanz oder mehr Nähe benötigt wird.
Beispiel: Du willst schlafen - währen sie mit Dir zum Sport gehen will. Oder Du willst laut Musik hören, während sie in Ruhe lesen möchte, wobei sie sich von lauter Musik gestört fühlt. Oder: Du bist politisch sehr links, während sie eher rechts ist. Etc.
In solchen Fällen ist ein Kompromis erforderlich, bei dem sich beide wohlfühlen. Ist ein Wohlfühlkompromis nicht möglich, kommt nur die situative Distanz in Frage. Das kann soweit gehen, dass man sich liebt, jedoch in 2 getrennten Appartements lebt. Die Vorstellung, wenn man sich liebt, müsse man alles gemeinsam machen oder alles gleich teilen, ist oft einfach nicht realistisch. Auch sollte man sich unbedingt von der Vorstellung trennen: Der Partner ist dazu da, meine Bedürfnisse zu erfüllen.
Geht man in Punkt X auf Distanz, dann ist das i.d.R. für den Partner mit Verzicht verbunden. Das ist eben der Preis dafür, dass man die Harmonie aufrecht erhält.
Distanz bedeutet in diesen Fällen nicht "ich liebe Dich nicht mehr" sondern ein "weil ich Dich liebe"
Ich würde die Beziehung beenden. Eine determiniertes Ende für eine Beziehung finde ich jetzt nicht so geil.
Aber ich muss auch zugegeben ich glaube ich hätte vor der Person bereits den Schlussstrich gezogen wenn dieses zu verscheiden wirklich stimmt, den ja man kann sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln, aber ich hätte das vor der anderen Person gemerkt. Ich hab ein sehr gutes Gespür für Dynamiken ich merke genau wann sich etwas ändert.
Du unterschiedlichen Dynamikem gab es schon immer. Eigentlich fing es auch nur mit regelmäßigen Sextreffen an. Scheinbar konnten wir beide Sex und Gefühle jedoch nicht trennen und so waren wir relativ schnell in einer Neziehung gefangen die für beide Seiten toxisch scheint - wobei ich da keinem von uns direkt die Schuld für geben möchte...
Tja das ist ein Fehler den ihr gemeinsam begangen habt.
Weißt du für mich ist das ganze nichtmal nachvollziehbar, ich bin Demisexuell ich hab auf das ganze ein ganz anderen Bezug
Für mich würde ich hier raushören " solange ich nichts Besseres finde/ habe bleiben wir noch zusammen. Aber du kannst dich schon mal darauf vorbereiten, kommt da jemand Besseres daher, bin ich weg"! Ich halte es für eine " Vorwarnung" auf ein Ende. Wahrscheinlich hat sie schon etwas " rein geschnuppert" und hält dich nur noch warm bis sie sich ganz sicher ist.
Mein Tipp wäre für dich, lass es nicht soweit kommen sondern komme ihr zuvor. Alles Andere würde an deinem Selbstbewusstsein nagen und dich eventuell runterziehen.
Das ist nicht was ich hören wollte, aber ich denke du hast recht ☹️👍
Du schreibst, dass Partnerin dich liebt, aber du schreibst nicht, ob du sie noch liebst, du denkst sehr rational ob es sich noch lohnt, für die Beziehung zu kämpfen.
Wenn du noch Emotionen hättest, würdest du das dich gar nicht fragen, sondern würdest alles dransetzen, dass ich die Differenzen, die du ja auch siehst bessern.
In jeder Beziehung gibt es diese Streitigkeiten, bei euch laufen sie auch noch gesittet ab, das ist nicht überall so.
Ich denke, dass bei euch noch nicht wirklich ausgesprochen ist, was die Punkte sind, die nicht rund laufen.
Ihr könnt ja mal zu einer Paartherapie gehen, oder einfach ein paar Stunden nehmen, um mehr Klarheit zu bekommen woran es liegt, dass ihr nicht auf einen Nenner kommt.
Es ist klar, wenn sie noch Gefühle hat, dass sie nicht aufgeben will und so lange durchhält, bis es wirklich gar nicht mehr geht, aber es gilt zu verhindern, dass es überhaupt so weit kommt.
Deswegen rate ich, um die Beziehung zu kämpfen, wenn man an einen Punkt gelangt, wo es aussichtslos ist, merkt man das sowieso, und dann kann man sich trennen.
Alles Gute und viel Glück
Ich würde definitiv nicht auf die kommende Trennung warten und es sofort beenden, wenn's in den letzten 3 Jahren nicht gepasst hat wird sich daran auch nichts mehr ändern.
Danke für deine Meinung. Bei einer kürzeren Beziehungszeit würdest du dem ganzen aber nochmal eine Chance geben?
Im Endeffekt ist da die Dauer ja egal. Ob man nach 3 Monaten oder 3 Jahren zu verscheiden ist. Entweder es war von Anfang an keine Beziehung die passt, oder man hat sich auseinander gelebt.
Siehe meinen Kommentar zur Antwort von Meolettalove2, es hat mit reinen Sextreffen angefangen weil wir uns der zwischenmenschlichen Differenzen von Beginn an bewusst waren. Jedoch konnten wir beide irgendwann Sex und Gefühle nicht mehr trennen und befanden uns nach wenigen Treffen schon in einer Beziehung wieder die für beide Seiten ungesund war 😢
weil wir uns der zwischenmenschlichen Differenzen von Beginn an bewusst waren
Es war ein Fehler überhaupt zusammen zu kommen, dass das nicht lange gut gehen kann war doch wohl klar. Wozu also noch länger an etwas festhalten was auf Dauer nicht funktionieren wird?
Naja es ist doch lange gutgegangen, es waren 3 (meistens) schöne Jahre an die ich vermutlich mein ganzes Leben lang zurückdenken werde... Aber auf Dauer scheint es tatsächlich nicht zu funktionieren, da hast du recht, daher ziehe ich wohl besser die Notbremse bevor es mich mental noch mehr auslaugt. Danke für deine Meinung.
Sehr hilfreich, danke.