Wie denkt ihr wird die Stromversorgung in Zukunft (weltweit) aussehen?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Nur erneuerbare Energien mit Speichern 50%
Atomkraft + erneuerbare Energien 38%
Atomkraft 13%

Was sind denn die "Speicher"? Das geht doch großtechnisch gar nicht.

Lithiumbatterien, Pumpspeicher, Untwerwasserspeicher, Wasserstoffkraftwerke, intelligenter Verbrauch (Verbrauch zu spitzenzeiten z. B. Waschmaschiene), Stromexport/import,...

19 Antworten

Nur erneuerbare Energien mit Speichern

Man wird einen Mix von Solar, Wind, Biogas, Wasserkraft und natürlich unterschiedliche Speicher haben.

Aber zur Wahrheit gehört auch, dass der Umbau noch Jahre dauern wird. Verfehlte Energiepolitik der letzten 20 Jahre läßt sich eben nicht innerhalb weniger Jahre ändern.

Aktuell erzeugen wir am heutigen Tag mehr als 70% des Stromes mit Erneuerbaren Energien. Und der wird auch sogar noch zusätzlich in folgende Länder exportiert: Österreich, Belgien, Schweiz, Tschechien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Schweden.

https://app.electricitymaps.com/zone/DE

Überschüssigen Strom aus EE werden wir zukünftig über Elektrolyse als Wasserstoff speichern.

Mit Wasserstoff, anderen Power-2-Gas-Lösungen werden wir auch die Speicherfrage lösen.

Zum Heizen werden zukünftig ebenfalls Wasserstoff sowie Geothermie genutzt. Deutschland (bis auf die südlichsten Bundesländer) eignet sich hervorragend für die Nutzung von Geothermie. Das Thema wurde bisher noch NULL angegangen.

Und jeder, der hier gleich rumschreit, man benötigt ja unbedingt die Atomenergie für die eine Grundlast, der hat einfach technische Defizite und noch nichts verstanden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

Die verlinkte Seite ist ja der Hammer.

Ich wusste gar nicht, dass es so eine gute Aufbereitung und Darstellung der Stromversorgung gibt.

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@Mickrik702

Ja. Ich liebe diese Seite.

Man darf aber auch nicht außer Acht lassen.

Wenn Frankreich beispielsweise "grün" dargestellt wird und gleichzeitig einen großen Anteil des Stroms aus Deutschland importiert, der gerade dann aus Kohle hergestellt wird, wird das leider nicht mit berücksichtigt.

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Atomkraft als Überbrückungslösung, bis erneuerbare Energie in ausreichender Menge zu 24/7/365 verfügbar ist, kann ich mir vorstellen. Geothermie ist wesentlich effizienter als die momentan als "Ei des Kolumbus" geltenden Wärmepumpen. Ich stelle mir vor, es ist Winter, draußen - 15 C°, dann machen die WP#s auch nicht mehr viel her. Die alten Steinkohleabbaustätten, sind da schon besser dran. In 1000 -1400 Metern unter der Erdoberfläche herrschen in den Streben Teils Lufttemperaturen von um die 40 - 50C°. Da ist viel Potential drinnen, das nicht genutzt wird. Ich weiß das, weil ich als Besucher in Ibbenbüren unter Tage gefahren bin. Temperaturen um die 25 -30C° sind bei 1200 Meter u.T. nur möglich, weil Permanent frische Luft von über Tage durch sog. Wetterschächte durch die Strebe geblasen wird. So wird Wärme und eventuelles Grubengas (Methan) abgezogen und zugleich lebensnotwendiger Sauerstoff herangeführt. Der Wetterbau unter Tage ist eine eigene Wissenschaft für sich. Um so effizienter die elektrische Energie genutzt werden kann, desto besser wird der Klimaschutz ausfallen. Strom wird immer bedeutender werden. Wärmepunpe, Geothermie, E-Autos, Digitale Welt, es sind nur Beispiele vom Energiebedarf der Zukunft. Und E-Autos als allgemeine Stromspeicher, theoretisch, aber ich denke dann ist Dein Autoakku gerade leer, wenn Du fahren willst. Und wer bezahlt dann den Strom, der woanders hin geleitet wurde. Und die Infrastruktur kann derzeit auch nicht Ansatzweise das Leisten, was Notwendig sein wird. Und was ist, wenn das Stromnetz zerstört wird? Man denke an 2005 als das Nördliche Münsterland ohne Strom an Eiskalten Wintertagen ausharren musste, bis mittels Mobiler Stromerzeuger (Diesel) in größerer Stückzahl Ersatzstrom verfügbar war. 5 Tage fast ohne Strom, dann wurden Generatoren vom THW, Bundeswehr, Stadtwerken, Stromversorgern und privater Wirtschaft aus den Niederlanden herangeführt. Bis zur vollständigen Wiederherstellung des Versorgungsnetzes vergingen mehr als 14 Tage und es war nur 1 400 KV-Stromtrasse unter winterlicher Eis- und Schneelast bei Sturm zusammengebrochen.

Also mein Fazit: Die Stromversorgung sieht in der nächsten Dekade eher sehr traurig aus.

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@Carsten1
Atomkraft als Überbrückungslösung

Jetzt nicht mehr. Deutschland ist raus. neue AKW zu bauen, macht einfach keinen Sinn mehr.

Geothermie ist wesentlich effizienter als ...

Da gehe ich mit dir mit. Geothermie hat großes Potential. Besonders Deutschland hat super Voraussetzung. Hier könnte in vielen Gebieten Wärme erzeugt werden. Sie kann aber nur ein Teil des Energiemixes sein.

Aber über was sprechen wir hier eigentlich?

Ich stelle immer wieder fest, dass die Themen Strom und Wärme vermischt werden. Wir sprechen bei dieser Frage hier über die Stromversorgung. Was bitte hatte die Atomenergie für einen Anteil an der Wärmeversorgung? Oder kennst Du jemanden, der sein Wohnzimmer mit einen elektrischen Heizlüfter oder Ölradiator beheizt?

Ich stelle mir vor, es ist Winter, draußen - 15 C°, dann machen die WP#s auch nicht mehr viel her.

Das ist völliger Quatsch. Die WP arbeiten selbst noch zuverlässig bei -30°C. Schau mal in die Skandinavischen Länder, mit viel niedrigeren Themperaturen im Winter. Die heizen alle zu mindestens 80% mit Wärmepumpen. Wenn ich meine Bekannten in Dänemark oder Schweden frage, dann schütteln die alle nur immer mit dem Kopf über Deutschland. In ganz Europa versteht man die unsinnige Diskussion hier nicht. Hierzulande wird so viel Unwissen verbreitet, das tut ja schon richtig im Kopf weh. Die Häuser dort sind auch nicht unbedingt besser gedämmt, als hierzulande. Natürlich arbeitet eine WP effektiver, wenn ein Haus super gedämmt ist. Aber das gilt doch für jeden Heizungstyp - auch für Gas oder Öl.

Und E-Autos als allgemeine Stromspeicher, theoretisch, aber ich denke dann ist Dein Autoakku gerade leer, wenn Du fahren willst. Und wer bezahlt dann den Strom, der woanders hin geleitet wurde.

Weißt Du. Ich besitze auf meinem Haus eine PV-Anlage, einen Speicher im Keller und eine Wallbox an der Hauswand.

In den Monaten April - September ist mein 10 kWh-Speicher bereits um 10:00-11:00 Uhr zu 100% voll. Der Rest wird dann ins öffentliche Versorgungsnetz eingespreist.

Als Auto besitze ich leider nur einen Plug-In-Hybrid, also nur einen halben Stromer. Ich würde diesen sehr gerne auch als mobilen Energiespeicher zusätzlich nutzen. Moderne E-Autos haben bereits eine Akkukapazität von locker 60 KWh. Der deutsche Durchschnittsbürger fährt am Tag etwa 38 km - mehr nicht. Ein Tagesverbrauch an Strom in einem Einfamilienhaus beträgt etwa 8 KWh. Das wäre also vollkommen unproblematisch, wenn man alle paar Tage vom Auto 10 KWh in das Haus zurück leiten würde. Auch mit 50 KWh hast Du dann mit dem Auto noch eine große Reichweite.

Und die Infrastruktur kann derzeit auch nicht Ansatzweise das Leisten, was Notwendig sein wird.

Da gebe ich Dir recht. Zur Energiewende gehört nicht nur der Ausbau der EE. Sondern auch der Ausbau der Stromnetze sowie intelligenter, digitaler Lösungen (Smartmeter), die den Strombedarf regeln. Mit dem Ausbau der Südlink-Trasse hat man ja nun endlich mal begonnen.

Also mein Fazit: Die Stromversorgung sieht in der nächsten Dekade eher sehr traurig aus.

Mein Fazit sieht nicht so pessimistisch aus. We will see.

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@Bluemie

Das mit dem 10 KWh Speicher macht durchaus Sinn, stellt aber auch eine nicht billige Lösung dar. Klar ist mir auch das alternativlose Ende der AKW. Schnellschuss halt. Wärmepumpen schaffen doch soviel mehr, gut, da lerne ich gerade was dazu. Die Scandinavier mit Ihren oft Holzhäusern kenne ich in soweit, dass ich in Finnland selber an einem winterfesten Haus bei Freunden mit gebaut hatte. 120 mm Steinwollplatten zwischen Außen- und Innenwand, das hält muckelig. Heizung, 1 größerer Specksteinofen, mit Holzbetrieb, der wegen der offenen Raumaufteilung fast alleine das ganze Haus heizt. Lediglich ein Arbeitszimmer und ein Gästezimmer hatten einen zusätzlichen E. Radiator.

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@Carsten1

Glaub mir, es gibt kaum etwas, wo so viel gelogen wird, wie bei Wärmepumpen.

Das ist ideologisch verseucht worden, durch diese überflüssige Debatte um das Heizungsgesetz.

In allen anderen Ländern denkt man aber ganz anders. In Polen ist es inzwischen ganz normal, sich eine WP einzubauen. In Dänemark kostet der Einbau (inkl. Montage) gerade mal 14.000 Euro. Also kaum teurer als eine neue Gasheizung. Ich verstehe nicht, warum nur hier in Deutschland solche Fantasiepreise bezahlt werden?

Aber auch die Wirtschaftlichkeit ist ein Argument. Selbst bei Strom, der zu 100% durch Kohleverstromung (was es ja so nicht mehr gibt) erzeugt wird, wäre sie immer noch ökologischer als eine Gas- oder Ölheizung. Für 1 KWh Wärme bei einer WP mußt Du etwa mit 3-4 KWh bei einer Gasheizung vergleichen.

Sobald in vier Jahren der europäische Emmissionshandel die Preise für Gas und Öl anziehen wird, werden die Leute dann plötzlich alle freiwillig auf eine WP umsteigen. Du wirst es erleben, erinnere Dich später an meine Worte.

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Atomkraft + erneuerbare Energien

Da ich aus der Branche komme, kann ich dir sagen, dass eine reine erneuerbare Energie aus derzeitiger Sicht nicht möglich ist.

Es wird ein mix aus Atomkraft und erneuerbare Energie.

Um das Netz stabil zu halten, brauchen wir Energie auf Abruf und mit nur erneuerbarer Energie ist das nicht möglich. Wind und Sonne haben wir nicht auf Abruf.

Sollte das Netz instabil werden, dann droht ein Zusammenbruch. Je mehr erneuerbarer Energie eingesetzt wird umso komplexer ist es das Netz stabil zu halten. Wenn der Bedarf nach Energie steigt, dann muss auf Energie auf Knopfdruck abrufbereit sein.

Damit Windräder Energie produzieren brauchen wir Wind. Sofern es Windstill ist, gibt es auch keine Energie. In den Wintermonaten verbraucht auch ein Windrad Strom, weil das Getriebeöl warm gehalten werden muss.

Die Photovoltaikanlagen brauchen Sonne um Energie zu produzieren. Ohne Sonne keine Energie. Sofern es bewölkt ist wird weniger Energie produziert und wenn die Oberfläche verschmutzt ist, wird auch weniger Energie produziert. In den Herbst und Wintermonaten kommt es zusätzlich dazu, dass die Tage kürzer werden, der Himmel größtenteils bewölkt ist. Fällt zusätzlich Schnee oder ist die Fläche zugefroren, dann gibt es auch keine Energie. Es gibt auch beheizbare Photovoltaikanlagen aber man muss auch im Hinterkopf behalten, dass eine Menge Energie verbraucht werden muss bevor Energie produziert werden kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobby und Ausbildung

Die Speicher haben wir auf Abruf

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@Grimmi947

Und welche Technik soll dafür genau verwendet werden?

Hast du in etwa eine Vorstellung, welche Speicherkapazität Deutschland, Europa oder die ganze Welt bräuchte?

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@Interesierter

Akkus, Schwung, Pump, Druckluftspeicher.

Es ist ne riesen Menge aber lieber viele Speicher anstatt viel Atommüll

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@Grimmi947

Ich hoffe, dass du selbst merkst was für Käse du gerade schreibst. So denkt auch die Regierung und die mit einbezogenen Unternehmen die auf Profit aus sind. Aufgrund der angeführten Punkte erübrigt sich für mich jegliche Diskussion.

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@Grimmi947

Einfach mal ne Hausnummer.

Wie viele Terrawartestunden Kapazität werden benötigt?

Wie viele zusätzliche Windräder?

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Ich bezweifle, dass du aus der Branche kommst, wenn du wirklich denkst, dass an bewölkten Tagen kein Solarstrom produziert wird

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@Eisbaer17777

Du kannst glauben was du willst, ich weiß wo ich arbeite. Der Ausmaß an bewölkten Tagen ist für die Menge in der wir eigentlich produzieren sehr gering. Aus diesem Grund vertreiben wir keine Photovoltaikanlagen sondern bieten sie lediglich unseren Kunden an.

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@ReiskocherXL

Also wir können selbst an bewölkten Tagen unseren Tagesbedarf decken

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@Eisbaer17777

Nicht in der Praxis, denn wir brauchen den meisten Strom Abends und zu diesem Zeitpunkt liefert die Photovoltaikanlage keinen Strom - da sind wir wieder bei der Netzfrequenz

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@Eisbaer17777

Da gebe ich dir komplett recht.

Ich habe vor einer halben Stunde mal bei uns in die App geschaut. Wir haben heute (obwohl bewölkt) bereits 3,94 kWh Strom erzeugt und einiges ging in den Speicher.

Ich bezweifle auch stark, dass @ReiskocherXL irgendwas mit der Branche zu tun hat.

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@ReiskocherXL

Das ist doch Unsinn.

Mindestens vom 1.März bis Ende Oktober sind wir mit unserer PV-Anlage auf dem Dach + 10 KWh-Speicher im Keller komplett autark.

Ich glaube, du hast überhaupt keine praktischen Erfahrungen.

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@Bluemie

Ich glaube ReiskocherXL interessiert vor allem der Zeitraum vom November bis März. Mit keinem Speicher der Welt werden die Energiemengen aus dem Sommer in den Winter getragen. Sei es aus Kapazitätsgründen (wie bei chemischen Speichern wie Akkus) oder aus Verlustgründen über Zeit (Schwungmassenspeicher etc.).

Man darf leider nicht ausblenden, dass das einfach das Kernproblem ist. Im Winter keine Energie zu haben ist deutlich unangenehmer als im Sommer. Einen Aftikaner nervt das, wenn es Stromausfälle gibt. Ein Nordeuropäer würde im knackigen Winter dabei krepieren.

Die Industriesicht grenze ich jetzt mal aus.

Zeitgleichheit zwischen Angebot und Nachfrage ist nirgends so wichtig, wie bei elektrischer Energie. Das "Verfallsdatum" ist physikalisch bedingt leider recht...ungnädig.

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@Lynx77

Danke, freut mich das jemand meine Antwort nicht verdreht und verstanden hat.

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@Lynx77

Das bedeutet doch nicht, dass meine PV-Anlage im Winter keinen Strom produziert.

Es klingt immer bei vielen so, dass vom November - Februar Sonnenenergie keine Rolle spielt und still steht.

Ich habe soeben mal in meine App reingeschaut. Demnach haben wir trotzem noch 278,56 kWh im November produziert. Wir verbrauchen übrigens im Jahr 3.500 KWh (also 292 KWh pro Monat). Das ist doch nicht NICHTS.

Im Winter weht dafür dann auch viel stärlker der Wind. Im letzten Winter 2022 hatten wir in den Monaten Januar, Februar sowie März absolute Rekordergebnisse mit Windkraft.

https://www.statkraft.de/presse/news/Archiv/2022/direktvermarktung-windrekord/

Auch aktuell sieht es ganz gut aus. Heute liegen wir bei etwa 70% vom Strommix allein nur durch Windkraft.

Kannst Du hier anschauen: https://app.electricitymaps.com/zone/DE

Dort siehst Du ebenfalls, dass vor allem die nördlichen Länder (Norwegen, Island) zu 100% Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen.

Die Aussage

Ein Nordeuropäer würde im knackigen Winter dabei krepieren.

ist also Quatsch.

So...und jetzt du. Aber bitte auch mit Quellennachweisen.

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@Bluemie

Ich sage, dass ein Nordeuropäer ohne Strom im Winter krepieren würde. Norweger und Isländer haben dann aber Strom aus Wasserkraft. Dessen Kapazitäten haben wir aber hier landschaftlich bedingt nicht. Wasserkraft ist etwas völlig anderes, was die Zeiten angeht, als PV und Wind.

Zu deiner Anlage: Du sprichst von Tageserzeugungsmengen bestimmter Tage, ich spreche von Viertelstundenwerten eines jeden Tages. Es ist einfach zu jeder Minute bedeutend, dass Angebot und Nachfrage passen, nicht nur dann wenn es windig ist und die Sonne scheint. Dunkelflauten im Winter sind jetzt nicht ungewöhnlich.

Wenn du so autark bist, klemme dich doch vom öffentlichen Netz ab und fahre im Inselbetrieb. Ohne Dieselgenerator etc. wird das aber sicher nicht funktionieren, selbst wenn du deinen Speicher verdoppelst.

Eine Stunde Stromausfall reicht, wenn der Speicher leer ist, und deine Anlage wird trotz Sonne nicht wieder anspringen, wenn keine Energie von außen kommt.

Ein europaweiter Blackout ist eine riesige Katastrophe. Es würde Tage, wenn nicht Wochen dauern die Netze zu synchronisieren, auch wenn die Bundesnetzagentur das momentan für unwahrscheinlich hält, nimmt die Gefahr zu. Wenn es dich interessiert, oberflächlich - auch zu anderen Themen - hier: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/start.html;jsessionid=30B2C74AA189AF9CF5B72F1A87044824

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@Lynx77

Du hast nicht richtig gelesen. Ich bin zwischen März - Ende Oktober autark. Ich darf mich in Deutschland auch nicht vom Stromnetz abklemmen.

Aber auch in den Wintermonaten erzeuge ich noch viel Strom, auch wenn ich keine Autarkie erreiche. Das habe ich auch nie behauptet.

Aber darum gehts doch auch gar nicht.

Sonne und Wind ergänzen sich hervorragend. Im Sommer gibt es mehr Sonne, im Winter sehr viel mehr Wind. Und wenn du dir die Norweger, Schweden oder Islaänder mal genauer anschaust, dann wirst du feststellen, dass neben Wasserkraft auch eine Menge Windkraft dabei ist. Und auch der Ausbau von Speichern wird zukünftig eine entscheidene Rolle spielen.

Ich sage nicht, dass neben Sonne und Wind nicht auch noch andere Arten der Stromerzeugung notwendig sind um flexibel Spitzenlast auszugleichen.

Atomstrom muss das aber nicht sein. Denn AKW sind extrem träge und eignen sich wirklich nur für Grundlast. Zum Ausgleich von Dunkelflauten (die letzte hatten wir im Frühjahr 2017) benötigen wir viel mehr Spitzenlastkraftwerke. Das können vorübergehend Gaskraftwerke, aber auch Punpspeicherkraft oder Biomassekraftwerke sein.

Viertelstundenwerte zählen? Nöö - wir haben ein Stromverbundnetz, vor allem ein europäisches. Viertelstundenwerte sind vollkommen unkritisch.

Laut dem Deutschen Wetterdienst zeigt eine Analyse von Wetterdaten, dass es in Deutschland im Zeitraum von 1995 bis 2015 im Schnitt zweimal im Jahr Situationen gab, in denen großräumige Flauten und sonnenarme Zeiten über 48 Stunden gemeinsam auftraten. Bei einer Betrachtung auf europäischer Ebene reduziert sich die Auftretenshäufigkeit auf 0,2 Situationen pro Jahr. Der Deutsche Wetterdienst berücksichtigt dabei Zeiträume, in denen die mittlere Energieproduktion aus Wind und Sonne weniger als zehn Prozent der Nennleistung erreicht.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelflaute
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@Bluemie

Nein, ich ging auf dein Novemberbeispiel ein und die Windkraft vom heutigen Tag.

Richtig, aber wenn die Dunkelflaute auch nur in 80 % Europas auftritt, werden die restlichen 20 % nicht ganz Europa versorgen.

Ich sag auch nicht, dass Atomkraft sein muss, ich sage lediglich, dass die derzeitige Wasserkraft und Biomasse mit einem Zubau von Wind, Solar und Speichern nicht ausreicht und wir weitere vor allem flexible Erzeuger brauchen oder eine Sensation in der Speichertechnik. Die Kernenergie der Zukunft muss allerdings auch nicht die Kernenergie von heute sein. Kernfusionskraftwerke zum beispiel könnten hochflexibel sein, aber da gehen noch Jahrzehnte Forschung ins Land - auch hier an der Greifswalder Uni am Stellarator Wendelstein 7-X.

Ansonsten: Es ist nicht nur die Frage ob zu bestimmten Zeiten erzeugt und verbraucht wird, sondern mit welcher Leistung. Und wenn man bspw. nur auf Wind und PV setzt, wird man extremere Überschüsse haben und extremere Unterdeckungen.

Ich denke grundsätzlich sind wir uns nicht uneinig. Du stellst dir es nur offenbar einfacher vor als ich es tue. Ich glaube die jetzigen Lösungsansätze reichen einfach nicht - selbst wenn wir diese ausbauen.

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@Lynx77

Ich glaube auch, dass wir gar keine so unterschiedlichen Meinungen haben.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass kein weiterer Ausbau der EE + Speicherlösungen notwendig sei. Wir stehen hier sogar noch am Anfang.

Ich habe lediglich auf die Meinung @ReiskocherXL reagiert.

Nicht in der Praxis, denn wir brauchen den meisten Strom Abends und zu diesem Zeitpunkt liefert die Photovoltaikanlage keinen Strom

Und das ist Unsinn.

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@Bluemie

Eigentlich habe ich mich schon lange ausgeklinkt aber was ist daran Unsinn?

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@ReiskocherXL

Habe ich dir an meinem Beispiel erklärt.

Wenn es dunkel wird, versorgt mich der Energiespeicher im Keller. Und der wird über Nacht noch nicht einmal halb leer. Früh genug ist dann wieder die Sonne am Himmel, die mich dann erneut versorgt und den Speicher wieder voll macht.

Jedenfalls ist es von Anfang März bis Ende Oktober so, manchmal aber auch länger.

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@Bluemie
Nicht in der Praxis, denn wir brauchen den meisten Strom Abends und zu diesem Zeitpunkt liefert die Photovoltaikanlage keinen Strom

Und was ist jetzt an dieser Aussage Unsinn?

Zumal rede ich im gesamten Text von einer netzseitigen Versorgung und nicht über den privaten eigenen Speicher

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Um das Netz stabil zu halten, brauchen wir Energie auf Abruf ...

Atomkraftwerke können Energie nicht auf Abruf liefern. Habeck wurde sehr stark kritisiert, weil Lobbyisten seinen Plan die Kapazität vorzuhalten (einmal runterfahren und bei Bedarf einmal hochfahren) falsch interpretiert hatten. Diese haben gleich geschriehen, dass ein AKW konstant laufen muss.

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@Mickrik702

Bitte nicht die Wort verdrehen, ich habe nie erwähnt, dass man ein Atomkraftwerk nach Lust und Laune abschalten und aktivieren kann - meinen Satz solltest du zu Ende zitieren und das Verbinde ich mit Sonne und Wind:

Um das Netz stabil zu halten, brauchen wir Energie auf Abruf und mit nur erneuerbarer Energie ist das nicht möglich. Wind und Sonne haben wir nicht auf Abruf.
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@ReiskocherXL

Das ist richtig. Ich hatte Deinen ganzen Beitrag so verstanden, dass Du wegen der auf Abruf notwendigen Energie für die Erhaltung der Atomkraft plädierst.

Da sehe ich aber das Problem, dass diese eben nicht auf Abruf, sondern nur konstant liefern kann.

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Atomkraft + erneuerbare Energien

Atomkraft wird in vielen Ländern zur Zeit ausgebaut. Eventuell werden wir auch in einigen Jahrzehnten Fusionskraftwerke sehen.

Atomkraft + erneuerbare Energien

Ich denke, es wird beides geben, damit einfach aus der Sicherheit heraus auch immer die Stromversorgung sichergestellt wird. Zudem denke ich nicht, dass immer alle Länder mit erneuerbaren Engeriegen mitziehen, Atomkraft bringt auch finanziell dem Land einfach mehr Möglichkeiten.

Das bezweifle ich

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Nur erneuerbare Energien mit Speichern

Ich denke, dass Kernenergie zu teuer und mit den Erneuerbaren nicht konkurrenzfähig ist, wobei ich mit meiner Einschätzung, dass weltweit keine Kernenergie mehr genutzt werden wird einige Jahrzehnte in die Zukunft schaue (ich bin jetzt 41 und nicht sicher, diese Zukunft noch zu erleben), weil derzeit ja einige Länder noch neue AKW's bauen.

Um uns von den Fossilen Energieträgern (Kernenergie gehört da auch dazu) unabhängig zu machen, braucht es vielfältige Maßnahmen:

  1. Einen viel ambitionierteren Ausbau von Sonne- und Windkraftwerken (die idealerweise dezentral und bürgernah, also mit finanzieller Beteiligung der Bürger, errichtet werden), so dass eine gewisse Überkapazität entsteht (wenn wir im Sommer Anlagen abschalten müssen, weil wir den Strom weder verbrauchen noch speichern können ist das kein Problem, im Winter brauchen wir die Kapazität, weil eine Speicherung über Monate hinweg schwierig ist). Da wir Wärme und Verkehr auch elektrifizieren müssen, steigt der Bedarf nochmal gegenüber jetzt und der Ausbau wird umso wichtiger.
  2. Viele kleine und große Speicher. Wenn jedes Elektroauto die Möglichkeit bietet Strom bei Bedarf auch wieder ins Hausnetz abzugeben, gewinnen wir eine riesige Speicherkapazität. Für die großen Speicher sind rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen diesen sinnvoll zu betreiben.
  3. Die Flexibilisierung des Strommarktes, so dass jeder Verbraucher Geld sparen kann, wenn er/sie sein Auto dann auflädt, wenn viel Strom zur Verfügung steht. Inwieweit Industriebetriebe in der Lage sind darauf zu reagieren kann ich nicht einschätzen, wenn jedoch der preisliche Anreiz groß genug ist, könnte der zeitliche Aspekt (wann Soll billig ist) auch hier in die Berechnung der Wirtschaftlichkeit mit eingehen.

Tatsächlich sind AKW so kokurrenzfähig das die EE gar keine andere Möglichkeit gesehen hat die loszuwerden, als sie zu verbieten.

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