Was meint ihr, glaubt ihr an die Evolutionstheorie oder an Adam und Eva?
Denkt ihr Gott habe unseren Planeten gegründet und Adam und Eva waren die ersten Menschen oder glaubt ihr an die Evolutionstheorie, dass in laufe der Jahrtausende man sich immer weiter entwickelte?
32 Antworten

Ich möchte noch ein paar Überlegungen zum Kreationismus anstellen, und warum er auch heute noch Menschen für sich gewinnen kann.
Wie die meisten Antworten uns zeigen, ist bei den meisten Menschen (zumdindest in Deutschland und Europa) das Bewusstsein verankert, dass die Evolution erwiesen ist und gegenüber der biblischen Schöpfungsgeschichte nachrangig ist. In der Schule lernt man in Biologie, wie sie funktioniert und auch, wie Wissenschaftler sie belegen (Fossilien, Genuntersuchungen etc.) Die meisten Schüler nehmen dieses Wissen bereitwillig auf und erkennen es an, so wie sie auch das Wissen anerkennen, was sie im Geschichtsunterricht lernen. Hier gibt es sogar eine große Parallele: obwohl die Evolutionstheorie eine Theorie aus der Naturwissenschaft ist, kann man sie unter Laborbedingungen nicht belegen und ist bei der Beschäftigung mit ihr auf Methoden angewiesen, die eher mit denen der Geisteswissenschaften vergleichbar sind (was aber nicht heißt, dass sie nicht belegbar wäre!). Fossilien sind Quellen, genauer Überrestquellen, der Paläontologe untersucht und erforscht sie deshalb in ähnlicher Weise wie ein Archäologe. Und hier liegt jetzt der erste Hund begraben: weil man in den Geisteswissenschaften zweifeln und hinterfragen soll, wird diese Haltung auch bei der Evolutionstheorie eingenommen. Der Kreationist bildet sich eine Angriffsfläche ein.
Wer in der heutigen Zeit aus religiösen Gründen die Evolution leugnet, tut dies meiner Ansicht nach aus nur einem Grund: er will anders sein. Sich von der Masse abheben und gegen den Strom schwimmen. Zu einer besonderen Geuppe gehören. Denn diese Gruppe gibt ihm den emotionalen Halt, den er sich wünscht. Außerdem gewinnt er bei Gesprächen Aufmerksamkeit, und selbst, wenn andere ihm den Vogel zeigen, steht er dabei im Rampenlicht. Das fühlt sich für viele Menschen gut an. Die religiösen Überzeugungen werden trotz ihrer Absurdität, derer sich der Kreationist durchaus bewusst sein kann, auch mehr und mehr zu einem Teil seiner Identität.
Und seine Identität verteidigt man: das geht bei der Kultur und Religion los und hört bei favorisierten Fußballvereinen oder Musikgruppen auf. Der Versuch, den Kreationisten von seinem Falschliegen zu überzeugen, ist deshalb immer aussichtslos: er ist nämlich bereits überzeugt. Wer etwas gegen die Überzeugung sagt, greift nun die Identität ses Kreationisten an und er schaltet nicht auf Aufnahme (um die Armente, die er ja eigentlich auch bereits kennt, anzuhören), sondern auf Wiedergabe. Die Lautstärke wird voll aufgedreht, um das missionarische Gewäsch, welches er sich für einen solchen Fall bereitgelegt hat, abzuspulen. Der Kreationist schert sich nicht darum, wie lächerlich er sich macht, denn er ist ja überzeugt, das Richtige zu tun, und er genießt auch die Aufmerksamkeit, die er gerade hat. Sein Gott sieht ihm ja dabei zu, wie er als treues Schäfchen gegen ein Rudel ungläubiger Wölfe ankämpft, was ihm sicher einige Pluspunkte auf dem Ticket ins Paradies einbringt.
Dehalb können die Diskussionen mit religiösen Fundamentalisten auch so hässlich werden: wenn man mit Argumenten irgendwann nicht weiterkommt, müssen eben Drohungen ("Wir werden ja sehen, was am jüngsten Tag mit dir passiert") und auch Beleidigungen herhalten. Dass dies nicht im Sinne der Bibel und auch keineswegs christlicher Ethik entspricht, kann dann getrost ignoriert werden.
Ich komme zu dem Schluss, dass Fundamentalsten egal welcher Religion auf der einen Seite bedauernswert, auf der anderen Seite aber auch verachtenswert sind. Der Kreationist ist zwar aufgrund seiner Überzeugungen zur Erdentstehung nicht gemeingefährlich. Aber kreationistisches Gedankengut kommt ja nicht allein: es ist stets gepaart mit Homophobie, Frauenfeindlichkeit und naturlich Intoleranz von anderen Religionen, ja sogar gegenüber von Angehörigen der eigenen Religion: wenn diese nicht auch ihre Überzeugungen teilen, sind sie eben "falsche Christen". Mir fällt bei dem Begriff "Kreationist" deshalb nur das Wort "erbärmlich" ein. Und als gläubiger Christ, der lieber der Botschaft der Bibel als stur ihrem Wortlaut folgt, möchte ich mit den Worten schließen: Bitte Herr, erbarme dich diesen Leuten, denn sie wissen nicht, was sie tun.

obwohl die Evolutionstheorie eine Theorie aus der Naturwissenschaft ist, kann man sie unter Laborbedingungen nicht belegen
Das stimmt so nicht, sowohl im Labor zum Beispiel hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/E.\_coli\_long-term\_evolution\_experiment
als auch in Zahllosen Experimenten im Freiland, inklusive Experimenten, die überprüfbare Vorhersagen machen, ist die Evolutionstheorie übrprüfbar.
Kreationistisches Gedankengut ist etwas für Überforderte, die eine "einfache" Erklärung für alles wollen ohne nachzudenken. Für die einen sind es Verschwörungstheorien wie "xyz ist an allem Schuld", für andere ist es "Gottes Wille", immer ist es eine Flucht vor eine komplexer werdenden Welt.
Leider haben wir Religionsunterricht - dargestellt als Fakten wie in Geschichte - ab der 1. Klasse, Evolutionstheorie wenn überhaupt dann so ab Klasse 7 in Bio. Vielleicht würde es den Leuten leichter fallen, wenn sie es früher lernen.

Die Evolutionstheorie ist keine Theorie, sondern wissenschaftlich bewiesen. Außerdem sind es nicht Jahrtausende, sondern Mio von Jahren wo sich das Leben in seiner Vielfalt entwickelt hat.

Ach so, hast du alle Dinge auf der Welt selbst gesehen? Oder nimmst du Dinge auch so hin, wenn der Beweis nur in Büchern steht.
Ich nehme an, dass Fossilienfunde für dich nicht als Beweis gelten.

Um die Theorie zu wissenschaftlich zu beweisen müsste jemand alle Schritte der Evolution mit eigenen Augen beobachtet und dokumentiert haben.
Erstmal: eine Theorie wird nicht bewiesen, sondern belegt. Wer den Unterschied nicht verstanden hat, ist schon draußen.
Um einen Schöpfergott als gegeben anzunehmen, müsste jemand alle Schritte der Schöpfung mit eigenen Augen beobachtet und dokumentiert haben.


Das Leben kam eigentlich recht schnell. Vor ca. 3,8 Mrd. Jahren. Das ist allerdings ungenau und andere Zahlen sind denkbar.

Das ist so nicht ganz korrekt. Selbstverständlich ist dies eine Theorie, die jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit korrekt ist, da es sehr viele Belege gibt. Auch wenn die Theorie bislang stets bewiesen wurde ist es nicht der Umstand anzunehmen dass die Natur tatsächlich so "tickt". Es wäre anmaßend vom Menschen anzunehmen, er verstünde die Natur. Er kann nur annehmen sie zu verstehen und dies in einer Theorie ausdrücken.

Es geht hier um die Evolution und da versteht man sie sehr wohl. Dazu möchte ich auf die Darwin Finken hinweisen, wo er sehr gut die Evolution aufzeigt.

Ich glaube weder an einen allmächtigen Schöpfergott, noch an eine aktive Schöpfung durch irgendein höheres Wesen. Diese Vorstellung wirft meiner Meinung nach mehr Fragen auf, als sie zu beantworten.
Wissenschaftliche Ansätze sind aus meiner Sicht rationaler und können auch durch Forschungsergebnisse stets erweitert und dem neusten Kenntnisstand angepasst werden. Gibt es neues Wissen, integriert die Wissenschaft diese Erkenntnisse.
Religiöse Vorstellungen sind dagegen häufig eine Art Ideologie, die man zwar in der Regel interpretieren, aber nicht gänzlich verwerfen darf. Dadurch geraten insbesonders sehr konservative Gläubige mitunter in Erklärungsnot.
Einerseits ist die jeweils heilige Schrift angeblich eine göttliche Offenbarung, andererseits sind Aussagen aus Bibel, Quran und Co teilweise wissenschaftlich unhaltbar, oder widersprechen sogar gesichertem Wissen.
Gerade bei wörtlicher Auslegung gibt es dann häufig nur noch die Möglichkeit zu behaupten "die Wissenschaft lügt" - oder man ist eben liberaler und zieht eine kreative Interpretation der religiösen Lehre heran.
Aus diesen Gründen erscheinen mit wissenschaftliche Ansätze zur Entstehung der Welt, des Lebens und der verschiedenen Lebewesen als deutlich wahrscheinlicher, im Vergleich zu religiösen Lehren.


Schwierige Frage an was soll man Glauben?
Das ein Gott, für dessen Existenz es keinerlei Indizien gibt, zwei Menschen erschaffen hat und diese dann durch Genarationen des Inzestes die Gesamte Menschheit gezeugt haben, oder an eine Theorie, die von jedem ernstuznehmenden Naturwissenschaftler als Fakt angesehen wird und die durch eine vielzahl von Belegen gestüzt wird.
Jeder Mensch der in der Lage ist Rational zu denken stellt die Evolutionstheorie über den Schöpfungsmythos, wer es nicht tut verleugnet die Realität.
Zudem möchte ich dir sagen das selbst unter Christen, nur noch ein sehr kleiner Anteil an den Schöpfungsmythos glaubt. Die meisten sehen Ihn inzwischen als Metahper an und nicht als historischen Text.


Ich glaube an keines von Beiden.
Ich weiß, dass Evolution der Prozess ist, der das Leben auf diesem Planeten bestimmt und die Evolutionstheorie ist das überzeugendste Konzept, dieses Naturprinzip zu erklären.
Ich weiß, dass Adam und Eva nicht die Stammeltern der Menschen gewesen sein können. Selbst wenn es sie je gegeben hätte.
Wer nicht weiß, muss glauben.
Um die Theorie zu wissenschaftlich zu beweisen müsste jemand alle Schritte der Evolution mit eigenen Augen beobachtet und dokumentiert haben.