Warum können Menschen unfairness nicht akzeptieren?

6 Antworten

Im Endeffekt ist es gut das nicht zu akzeptieren.

Ja das Leben ist nicht fair .

Es basiert auf Zufall und einem System das zwar mehr und mehr ,aber lange nicht vollständig ausgereift ist .

Der Wunsch etwas zu verbessern ist menschlich .

Auch wenn man es akzeptieren muss das etwas nunmal nicht so läuft wie es fair wäre ,ist der Grundgedanke es fair zu machen auf sehr lange Zeit gesehen förderlich.

Früher hätte man die Ungerechtigkeit zwischen verschiedenen Schichten (Geschlecht ,finanziel etc)ebenfalls als einfach gegeben akzeptiert.

Puh gut das viele trotzdem dagegen waren .

Es hat was bewirkt ,das wird es jetzt und in Zukunft auch

Man wird nicht reich durch eigene Arbeit, sondern durch die Arbeit anderer. Zudem ist Reichtum heutzutage auch nicht primär eine Folge aus harter Arbeit, guten Ideen und Risikofreude, sondern basiert in den mit weitem Abstand allermeisten Fällen aus dem bereits vorhandenen Reichtum der eigenen Familie. Sprich, auf Glück in der Geburtslotterie.

Und genau das ist eben ein Umstand, der sehr vielen Menschen nicht gefällt. Ich mein, auch du schreibst ja davon, dass man sich selbst aus Armut befreien können soll, durch harte Arbeit. Sprich, auch du findest es grundsätzlich wichtig und richtig, dass Leistung der entscheidende Faktor für materiellen Wohlstand sein soll, nicht zufälliges Glück, wer deine Eltern waren, oder?

Somit ist die logische Folge natürlich die, dass man es als unfair empfindet, wenn die echte Welt nun mal nicht so ist. Wenn dort nicht Leistung darüber entscheidet, wer reich ist, sondern die Herkunft, die einfach nur Zufall und Glück ist.

Und wenn Leistung nicht mehr der entscheidende Faktor ist - wozu sich dann anstrengen? Wozu fleißig in der Schule sein, wozu Energie und Anstrengung in das Erlernen eines Berufs stecken, wozu jeden Morgen aufstehen und Dinge tun, die nicht immer 100% Spaß machen?

Genau das führt dann aber zu dem enormen Problem, dass eine Gesellschaft, wo sich keiner mehr anstrengen möchte, einfach nicht funktioniert, zusammenbricht, im Chaos endet. Dass dann selbst finanzieller Reichtum nichts mehr bringt, wenn niemand etwas herstellt oder tut, was man davon kaufen kann.

Deshalb ist es eben wichtig, dass dort staatlich dahingehend gegengesteuert wird, dass Reichtum sich nicht bei einigen Wenigen über Generationen hinweg anhäuft, während die Vielen immer weniger bekommen, sondern dass eine gewisse Umverteilung mit verschiedenen Hebeln stattfindet. Zum Beispiel Schutzrechte für Arbeitnehmende. Zum Beispiel in Form eines Mindestlohns. Und zum Beispiel eben auch dadurch, dass insbesondere die, die viel haben, auch viel davon in Form von Steuern abgeben, um staatliche Aufgaben davon zu finanzieren - der Hebel, der in Deutschland viel zu wenig zum Einsatz kommt...


OnAJourney99 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 19:01

Man kann sie zum arbeiten zwingen mit gängelei.

HappyMe1984  13.07.2024, 19:07
@OnAJourney99

Frag mal die Adeligen in Frankreich zur Zeit der französischen Revolution, wie gut das für sie geklappt hat ;). Oder den letzten russischen Zaren. Die haben diesen Weg gewählt und zwar erstaunlich lang durchaus erfolgreich durchgezogen. Aber irgendwann kam dann eben doch der Punkt, wo die Vielen keinen Bock mehr darauf hatten und erkannt haben, dass sie eben auch einfach sehr viele, viel mehr als die Adeligen, sind und somit durchaus was daran ändern können :).

OnAJourney99 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 19:07
@HappyMe1984

Wenn du denkst immer höhere Steuern und mehr Sozialhilfe würde Menschen zum arbeiten bewegen irrst du dich auch.

HappyMe1984  13.07.2024, 19:10
@OnAJourney99

Stimmt schon, wenn man immer nur bei denen nimmt, die nicht so viel haben. Das ist das, was ich mit dem Hebel meine, der in Deutschland noch viel zu wenig bei der Besteuerung derer ansetzt, die viel haben. Umverteilung ist halt einfach wichtig. Und zwar nicht, wie so oft falsch behauptet wird, im Sinne von Umverteilung an die Ärmsten (auch wichtig, aber nicht der spielentscheidende Faktor), sondern Umverteilung auch von oben in die Mitte!

OnAJourney99 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 19:11
@HappyMe1984

Wieso sollte Umverteilung wichtig sein? Damit alle schon vom Staat leben, ausser die reichen, die dann zahlen können, naja bis sie auswandern und alles kollabiert?

HappyMe1984  13.07.2024, 19:12
@OnAJourney99

Du, ich hab es in meiner Antwort oben erklärt. Verstehen kann ich dir aber nicht abnehmen, das musst du schon selbst!

Warum fällt es Menschen so schwer zu akzeptieren, dass, das Leben nicht fair ist?

Warum fällt es dir so schwer zu akzeptieren, dass das Leben nicht fair ist?

Das Leben geht weiter, und selbst bitterste Armut kann man überleben. Man darf niemals aufgeben, egal wie unfair die Welt ist.
Und die Lösung ist nicht von den Reichen zu stehlen, sondern selber Wohlstand aufzubauen, oder nicht?

Nö. Warum auch? Weshalb sollte ich mich fair gegenüber denen verhalten, die selbst ekelhafte Ausbeutung betreiben?

Würden die Menschen so denken wie du, hätten wir immer noch Sklaverei.

Wieso können viele nicht akzeptieren, dass es keine Gerechtigkeit gibt, und jeder für sich selber kämpfen muss?

Wenn du in einer solchen Welt leben möchtest - okey.

Dann wird dir halt der Kopf abgeschnitten, von denen, die ein anderes Ideal haben.

Das Leben ist halt so unfair.


OnAJourney99 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 19:07

Deine Linke heilswelt wird es nie geben.-

OlliBjoern  15.07.2024, 21:17
@OnAJourney99

Und deine rechte Heilswelt hat auch noch nie funktioniert (sondern endete übel).

Miniaturwelt  16.07.2024, 04:14
@OlliBjoern

Unsere linke Heilswelt ist komischerweise jene Zeit, die sich Rechte so gerne zurückwünschen.

ottofragt979  20.07.2024, 19:30
@Miniaturwelt

Naja die Zeit war im Vergleich mit Heute sehr konservativ bezüglich Frauen Rassismus usw

Miniaturwelt  20.07.2024, 20:15
@ottofragt979

Wirtschaftspolitisch betrachtet.

Gesellschaftlich war die DDR ja in vielen Punkten dem Westen voraus.

Bildungssystem, Frauen in Arbeit etc.

Manchmal gibt es Gerechtigkeit, aber die kommt nicht immer von alleine, oft muss man sich darum bemühen.

Denke, dass es mit der Erziehung zusammenhängt, man wächst auf im Glauben an Fairness etc.
Irgendwann merkt man, dass es im realen Leben nicht so läuft. Ich selber habe das schon seit langem akzeptiert, dass es so ist.