Mutter werden alleinerziehend vs. mit Partner?
Bitte nur antworten wer beides erlebt hat. Fandet ihr es im Alltag extrem anders, wenn ja wieso.
also bei Vätern die sich ums Kind und alles auch kümmern logischerweise;)
Mir ging es eigentlich um den Vergleich einer Person alleinerziehend mit Kind und nicht alleinerziehend mit Kind. Danke dennoch
5 Antworten
Ich glaube, bei solch einer Frage spalten sich die Welten! Worauf willst Du hinaus?
Leider ist es für potentielle Eltern in diesem - ach so demokratischen - Deutschland eher eine Frage "Können wir uns ein Kind leisten?" als "Wollen wir ein Kind haben?" Das fängt schon bei dem Problem "Wohnung" an, geht weiter über das Thema "Gesundheit und Karriere für Kind und Eltern" und endet noch lange nicht bei dem Thema "Was ist wenn...?"
Viele Alleinstehende legen sich lieber ein Haustier zu, um das Alleinsein zu kompensieren, als dass sie gewillt wären, eine Familie zu gründen. Hinzu kommt die Tatsache, dass mindestens genau so viele ihre Karriere vor der Familiengründung priorisieren. Resultat sind immer älter werdende Eltern.
Speziell zu Deiner Frage fallen mir sofort drei Überlegungs-Ansätze ein - der moralische, der finanzielle und der optimale.
Moralisch ist natürlich nichts besser für das heranwachsende Kind, als eine intakte Familie mit Eltern und Kindern. Bei einer späteren Trennung der Partner sind die Kinder immer die Leidtragenden. Leider wird dies in über 85% aller Trennungsfälle von beiden Elternteilen unterschätzt. Jeder sieht nur seine Vorteile und letztendlich wird der bekannte "Rosenkrieg" auch noch auf den Schultern der Kinder ausgetragen. Dabei wünschen und leiden die Kinder am schwersten unter der Tatsache, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind!
Finanziell muß man konkret sagen, dass eine allein erziehende Mutter besser versorgt ist, wenn sie zuhause bleibt und die ihr zustehenden staatlichen Unterstützungen beantragt und in Anspruch nimmt. In der Ehe ist es dann oft so, dass die Mutter auch zuhause bleibt, aber auf Grund des Einkommens des Vaters bestehen keine Ansprüche auf staatliche Unterstützungen. Alle Kosten des täglichen Alltages müssen so aus einem einzelnen Gehalt gestemmt werden. Streit um's Geld ist hier vorprogrammiert! Und letztendlich ist "Das liebe Geld" in über 70% aller jungen Haushalte der Hauptanlass für Streitigkeiten! Die verbleibenden 30% beruhen auf unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Kindes-Erziehung!
Optimal - nach deutscher Gesetzeslage - wäre ein unverheiratetes Paar, welches sich bedingungslos liebt und ALLES für das Kind tut, aber trotzdem in getrennten Haushalten lebt. Die Mutter gilt gesetzlich als Alleinerziehende und kann somit alle staatlichen Unterstützungen in Anspruch nehmen. Der Vater zahlt offiziell Alimente und ist "gelegentlicher Besucher" seines Kindes, ansonsten funktioniert das Zusammenleben, wie in einer "richtigen" Familie.
Zu einer solchen Konstellation gehört aber eine gewisse Reife beider Partner, das nötige Vertrauen zueinander und die Verantwortung dem Kind gegenüber. An erster Stelle steht immer das Wohl des Kindes. Persönliche Vorlieben haben sich grundsätzlich unterzuordnen. Eine solche Reife entwickelt sich aber erst mit zunehmendem Alter und Lebenserfahrungen. Selten ist eine solche Reife bereits bei beiden jungen Partnern ausgeprägt. Deshalb ist diese Konstellation bei jungen Paaren zu 99,9% zum Scheitern verurteilt!!!
Soweit meine Einschätzungen und Erfahrungen!
Die Kindertagesstätte öffnet morgens 08:00. Vorher kannst Du Dein Kind nicht "abgeben"
Über Mittag ist die Tagesstätte von 12:00-14:00 geschlossen. Du mußt Dein Kind pünktlich 12:00 abholen, sonst kann es passieren, dass Dir der Platz "streitig" gemacht wird. Um 14:00 kannst Du Dein Kind wieder "abgeben".
Ich bin einmal zu spät gekommen - es war bereits Viertel nach vier - da saß mein Kind allein vor verschlossenen Türen auf der Treppe, mit einem Zettel in der Hand "Sollten Sie wiederholt Probleme haben, Ihr Kind pünktlich abzuholen, bitten wir Sie höflichst, sich eine andere Tagesstätte zu suchen!" (Meine Beschwerde, wegen Verletzung der Aufsichtspflicht, wäre jetzt ein eigenes Thema für einen ganzen Diskussions-Abend...)
Bei ca. 30min Arbeitsweg hast Du also täglich Zeit, von 08:30 -11:30 und nachmittag wieder von 14:30-15:30 zum Arbeiten. Das sind 20 Arbeitsstunden pro Woche, für die Du Dir förmlich den A...llerwertesten aufreißt, immer unter Volldampf stehst und dem Herzkasper mit jedem Tag ein Stück näher kommst. Zusätzlich werden Dir dann so gut wie alle Zuwendungen staatlicher Seit's (mit Ausnahme von "Wohngeld-Zuschuss") gestrichen, weil Du ja noch immer "in Brot und Lohn" stehst!
Das ist jetzt schon ein paar Jahre her. Wenn es für Dich heutzutage besser läuft, dann schätze Dich glücklich! Aber Stress ist es auch heute noch, wenn man als alleinerziehende Mutter versucht, Vollzeit zu arbeiten! Das funktioniert eigentlich nur, wenn Du finanziell gut bestückt bist und Dir eine Nanny (egal in welcher Form!) leisten kannst, oder wenn helfende Familienmitglieder (Eltern und Großeltern) vor Ort sind. Bei mir war beides nicht vorhanden!
Mein damaliger Chef war gar nicht erfreut über meine "akribisch exakte" Einhaltung der vereinbarten Arbeitszeiten. Ich habe aber lieber meinen Chef vor den Kopf gestoßen ("...das muß aber heute noch fertig werden...!"), als dass mein Kind nochmal allein vor verschlossenen Türen sitzen muß! Über lang oder kurz führte dies zur Kündigung - und nun war ich alleinerziehend ohne Job. Was soll ich sagen?! - Von da an waren zwar nicht alle Sorgen verflogen, aber der Druck war raus, ich war wieder ausgeglichener, und finanziell ging es mit bedeutend besser, als noch mit dem Job!
Krasse Gschicht. Klingt nach alter Bundesrepublik.
Naja, unsere Kita hatte von 7-17 uhr durchgängig offen. Mit den Betreueungszeiten hatten die sich nicht affig. Hauptsache vor 17 Uhr raus. Wir haben uns meistenteils die Hol- und Bringzeiten so hingebastelt, dass das mit unseren Jobs passte. Ich war immer der "Bringer", sie der "Holer". Damals waren wir ja noch zusammen. Wir hatten so im Schnitt einmal im Monat die Situation, dass das Kindelein mehr als 8 Stunden da sein musste. Offiziell hatten wir 8 Stunden gebucht. Die haben uns das nie angerechnet. Wir hatten da immer gute Erfahrungen. Die Kinder waren auch total gern da. Im Summe haben wir 10 Jahre da verbracht. Durchweg positiv.
Finanziell muß man konkret sagen, dass eine allein erziehende Mutter besser versorgt ist, wenn sie zuhause bleibt und die ihr zustehenden staatlichen Unterstützungen beantragt und in Anspruch nimmt
Das ist Unsinn. Auch Elternpaaren stehen staatliche Unterstützungen zu, wenn sie es benötigen.
Streit um's Geld ist hier vorprogrammiert! Und letztendlich ist "Das liebe Geld"
Stimmt. Alleinerziehende können nicht ums Geld streiten ... auch dann nicht, wenn es ihnen fehlt. ... dafür gibt es u.U. die Verzweiflung
Die verbleibenden 30% beruhen auf unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Kindes-Erziehung!
Mütterliches Diktat macht die Erziehung nicht besser.
Soweit meine Einschätzungen und Erfahrungen!
nein das wollte ich gar nicht was du alles schreibst. Nur Erfahrungen wissen wie es für jemand war. Interessiert mich
Falls Du es nicht verstanden hast: Ich habe meine Erfahrungen geschildert. Ich habe sogar darunter geschrieben "...meine Erfahrungen..."
Was hattest Du gehofft, zu lesen?
Das war nicht böse gemeint aber du hast es verallgemeinert das meinte ich. Mich interessieren nur eigene Erfahrungen
Ich bin bei meinem alleinerziehenden Vater aufgewachsen und es klappte den Umständen entsprechend relativ gut. Er war sehr bemüht, dass es mir gut ging.
Dann kam eine Stiefmutter dazu und sie stritten viel. Ich bin dann früh ausgezogen.
Ich hätte mir von meiner Mutter gewünscht, dass sie die Wut auf meinen Vater nicht vor uns Kindern austrägt. Das tat oft weh.
Ich schreibe mal als Trennungsvater, der mit einem Kind ein kleines Wechselmodell hat. Mein Leben ist traumhaft schön seit der Trennung. Niemand mehr, der ständig fragt: Wo ist das Kind, wie spät ist es, haben wir noch Butter, kannst du das in den Keller bringen? Du fährst! Niemand mehr, der mich von meinen Kindern fernhält und alles besser weiß. Niemand mehr, der mir pausenlos erzählt, dass er die gesamte mental Load zu tragen hätte und alle Planungen machen. Niemand mehr, der, wenn ich einen Vorschlag oder Wunsch habe, nein sagt. Oder das geht nicht. Oder das ist unwichtig. Oder das ist krank. Oder das ist nicht normal. Niemand mehr, der mir sagt, dass das alle anderen auch so sehen. Niemand mehr, für den ich die Haare ausm Abfluss ziehen muss, nur durch Chaos und Mülltüten und Wäscheberge laufe, die Klos putze, die Bude sauge. Niemand, der Wäsche, die ich gewaschen habe, wieder abhängt und verteilt auf 10 Waschmaschinen nochmal wäscht, weil ich es falsch gewaschen und falsch gehängt habe. Niemand mehr der meckert, dass ich die Ablagen aber nicht abgewischt habe und die Regale auch nicht. Niemand mehr, auf den man ständig Rücksicht nehmen muss wegen Zipperlein hier Krankheit da. Niemand mehr, für den ich meine Kochgewohnheiten bremsen muss. Niemand mehr, der bist spät nachts misslaunig am Rechner sitzt und arbeitet, weil man es ja tagsüber nicht schafft, weil der feine Herr ja nie da ist und sich nie beteiligt.
Der feine Herr hat jetzt wieder weiche Wäsche, leckeres Essen eine ordentliche Wohnung und coole Kinder.
Ich beneide keine alleinerziehende Mutter. Aber in meinem Fall sie ist ohne mich besser dran. Ohne mich kann sie in Ruhe nachts am Rechner sitzen, ohne, dass es jemanden stört.
Wenn ich richtig - zwischen Deinen Zeilen - gelesen habe, muß ich Dir einfach zustimmen. Unter solchen Verhältnissen hätte ich vermutlich auch das Single-Leben bevorzugt. Eine Trennung ist immer schwer, erst Recht, wenn Kinder dabei mitleiden (müssen). Aber in Deinem geschilderten Fall scheinen ja selbst die Kinder nur Vorteile aus der Trennung zu ziehen...
FAZIT: Alles richtig gemacht!
Ich hab nicht wirklich einen unterschied bemerkt aber war auch noch jung
Meine Kinder waren Teenager, als ich mich scheiden ließ, und begannen schließlich wieder, sich mit anderen zu verabreden. Trotzdem war es eine Herausforderung, ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienten.
Das meiste ist gut zusammengefasst, auch wenn es die FS nicht hören wollte bzw. versteht. Nur den finanziellen Punkt bewerte ich anders. In meinem Umfeld sind alleinerziehende NICHT finanziell besser gestellt, wenn sie zuhause bleiben. Das ist ganz klar anders! Sie gehen selbstverständlich arbeiten!