Darf der leibliche Vater verbieten, dass mein Ehemann als Stiefvater bezeichnet wird?
Tochter ist 11 Jahre alt und lebt im Wechselmodell bei beiden Elternteilen. Mutter hat vor 1,5 Jahren geheiratet und lebt mit Ehemann gemeinsam und Kind, wie gesagt im Wechselmodell (war zuvor nie mit Kindesvater verheiratet). Ehemann kümmert sich in der Zeit wie ein Vater, fährt das Kind zur Schule, spielt gemeinsam, kauft für das Kind ein usw.
Leiblicher Vater beschwert sich nun, dass der Ehemann als Stiefvater bezeichnet wird und will das unterbinden, denn es wäre laut ihm nur ein Stiefvater, wenn er, also leiblicher Vater verstorben wäre oder garnicht an Erziehung beteiligt. Laut ihm kann ein Kind ja keine zwei Väter haben.
Darf er dies „verbieten“? Selbstverständlich nennt das Kind nur den leiblichen Vater „Papa“ und weiß ja auch in den Alter wer der Vater ist. Laut meiner Definition ist ein Stiefvater der Ehemann von der Mutter oder gibt es bei einem Wechselmodell eine Ausnahme?
Vielleicht hat jemand eine ähnliche Situation erlebt oder eine Lösung?
8 Antworten
Nein, das kann er nicht verbieten.
Die Diskussion darüber ist absolut überflüssig. Das Kind weiß, wer sein Vater ist und kann auch die Position des Stiefvaters korrekt einordnen.
Besprich das vernünftig mit ihm, dass die Bezeichnung Stiefvater ja nichts an seiner Rolle als Vater ändert. Im Gegenteil, wenn du auf den Schulunterlagen deinen Mann als Stiefvater eingetragen hast, dann stärkt es ja noch seine Rolle als Vater, indem du der Schule eben klar machst, dass dein Mann nicht der leibliche Vater, sondern "nur" der Stiefvater ist.
Vielleicht kommst du mit dieser Argumentation bei ihm weiter.
nun an kvs stelle würde ich deinen next unkenntlich machen, die sache unterschreiben und persönlich in der schule abgeben
ntuz dein hirn zum denken. dann kommst du alleine drauf
herzlichen Glückwunsch, was du vorschlägst ist Urkundenfälschung und stellt eine Straftat dar.
Ja also ich finde das der leibliche Vater übertreibt also wen das kind ja nur den leiblichen vater als papa bezeichnet finde ich nich das der vater recht hat
Sehr viele Leute haben eine ähnliche Situation erlebt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für den leiblichen Vater sehr schmerzlich ist, wenn es einen Stiefvater gibt, der sich super kümmert und das Kind den Stiefvater gern hat. In der Fachsprache nennt sich das narzistische Kränkung. Die kann im Falle des Verhältnisses Stiefvater-Kind schlimmer sein, als das Verhältnis neuer Partner-Ex. Ich schätze, deswegen hat dein Ex da solche Probleme mit. Verbieten kann er die Bezeichnung nicht. Dein jetziger Mann ist ganz klar der Stiefvater deiner Kinder. Was sonst?
In meinem Fall ist es so, dass meine Kinder mit dem neuen Partner der Mutter neutral (kleines Kind) und negativ (großes Kind) umgehen. Die Toleranz meines großen Kindes zum neuen Partner (wobei die Beziehung jetzt auch schon 2 Jahre geht, also gar nicht sooooo neu) ist zwar gegeben. Das Kind ist groß genug um zu verstehen was Liebe und Anziehung ist, aber es mag ihn überhaupt nicht. Ich finde ihn ganz OK, aber ich weiß genau, was mein Kind da nicht mag und deswegen ist meine Situation da relativ entspannt. Aber wie gesagt, ich verstehe, was deinen Ex bewegt.
Nein, da ist nichts zu verbieten! Er kann das ja gern vor Gericht versuchen, wünsche ihm viel Spaß dabei, die Anwälte wirds freuen!
Nun ich kenne die Worte Stiefvater und Stiefmutter auch nur im Kontext, wenn ein leiblicher Elternteil gestorben ist.
Aus dieser Sicht ist es mehr als verständlich, dass sich der leibliche Vater verletzt fühlt.
Mit dem Wort Stiefvater wird überall suggeriert dass es ihn nicht gibt, es wertet ihn ab.
Als ehemaliges Scheidungskind kann ich nur sagen, dass das auch die Kinder sehr verletzt.
Warum einigt ihr euch nicht auf ein anderes Wort wie Ziehvater.
Denke immer daran, dass du mit verletzendem Kleinkrieg auch deine Kinder sehr verletzt. Das werden sie dir auch nie verzeihen. Vielleicht werden sie es dir nie sagen. Andern erzählen werden sie es!
Hast du einmal Scheidungskinder untereinander gehört, was sie über ihre Eltern reden…?
Glaube mir, gerade Scheidungskinder haben verdammt gute Antennen was die Fairness unter Eltern betrifft.
Hast du dich schon einmal ernsthaft gefragt, warum es dir wichtig ist, ihn abzuwerten und zu verletzen?
Ich kann dir nur raten, zeige Grösse und komm dem leiblichen Vater entgegen.
Es macht Kinder stolz reife Eltern mit grossartiger Fairness zu haben.
Danke für die Antwort. Finde es ebenso überflüssig überhaupt über sowas diskutieren zu müssen aber es geht wohl um Eifersucht und gekränktes Ego und nicht um das Kind.