Träum weiter..
Ich bin mit einer Züchterin/ Tierärztin, sie macht auch Zuchtkontrollen, befreundet und hatte selber einen Zuchtrüden.
Meinen derzeitiger Golden Retriever wollte ich zur Zucht zulassen. Nun haben seine Hüftgelenke den HD Wert C. Für mich nicht ok einen Hund mit C in die Zucht zu geben.
Also finanziell nur Verlust, aber sicher kein Geschäft.
2500.- Hund nochmal Prozedere bist zur Zuchtzulassung die gleiche Summe. Hundekurse die bei uns Pflicht sind noch nicht einmal mitgerechnet. Jährliche Futter und Tierarztkosten auch nicht.
Ein Hund von der Grösse eines Retrievers kostet jährlich noch einmal ungefähr so viel wie die Anschaffungskosten. Wenn man Pech hat deutlich mehr. Vor Unfällen und ansteckenden Krankheiten etc. ist keiner geschützt.
Selbstredend ist mein Hund emotional ein unbezahlbarer Gewinn❣️
Eine Kapitalanlage ist er nicht...
Laut meiner Freundin gehen die Einnahmen der ersten 2-3 Würfe voll und ganz drauf bis die Zucht etwas abwirft.
Die Summe mag hoch klingen doch deine Rechnung stimmt eben nicht.
Ein FCI Züchter muss eine Zuchtstätte anmelden und sein Haus und Garten so gestalten 7 bauen lassen, dass die Zuchtstätte abgenommen wird.
Das verschlingt grosse Summen.
Zuchtnamen bewilligen und eintragen lassen, kostet auch Geld
Dann muss der Züchter erste einmal einen Hund von rund 2500.- kaufen, den ernähren Impfen und ausbilden.
Jeder einzelne Hund der in die Zucht gehen soll kostet allein mit allen Tests locker 2000.- Wenn der Hund dann die Zuchttauglichkeitsprüfung nicht besteht, war das ein Minusgeschäft.
Natürlich muss ein Züchter auch den Deckrüden bezahlen.
Der Züchter selbst muss Zuchtseminare besuchen und hat natürlich viele Tierarztbesuche. Das muss alles erst einmal bezahlt werden.
Derweil fressen Hunde natürlich und kosten Hundekurse und Zeit.
Dann darf eine Zuchthündin höchstens 5 Würfe bis zu ihrem 8. Altersjahr haben. Meistens sind es höchstens 4 Würfe. Zwischen jedem Wurf muss eine Läufigkeit unbedeckt bleiben.
Noch immer kostet der Hund Unterhalt und Zeit und laufende Tierarztkosten.
So eine Zuchthündin wird wenn es ganz hoch kommt 15 Jahre alt und kostet immer noch Geld auch wenn sie keine Welpen mehr bekommen darf.
Hat es mit einem Wurf geklappt wird noch mehr gefressen und es gibt wieder laufend Tierarztkosten.
Hat der Züchter Pech verstirbt ein ganzer Wurf an einer Infektion, die meist irgend ein Welpenkäufer eingeschleppt hat.
Kenne einen Berner Sennenhund Züchter, der seine Hündin für den ersten Wurf erfolgreich hat decken lassen. Es kam zum Kaiserschnitt, kostet richtig viel und oh schreck hat die Hündin nicht aufgehört zu bluten. Die Folge die Gebärmutter musste raus, sonst wäre die Hündin gestorben.
Also ausser Spesen nichts gewesen und weiter fressen die Hund und Kosten für Impfungen und regelmässig Entwurmen etc. Für die Zucht werden zum Beispiel für Augentest alle 2 Jahre ein neues Attest verlangt. Das ist nicht gratis.
Nicht jeder geborene Welpe überlebt. Dann gibt es Welpen die einen Zuchtfehler haben, dafür muss der Züchter aufkommen. Dass ein Welpe aber einen Nabelbruch, einen Hodenhochstand etc. etc. haben kann, dafür kann er erst einmal nichts.
Dann reden wir einmal von den Arbeitsstunden. Die Welpen werden morgens zwischen 6h und 22h 4x gefüttert. Der Wurf darf täglich nicht mehr als 4h allein gelassen werden.
Da wird viel geputzt und gewaschen. Jeder Welpenkäufer kann die Welpen in der Regel wöchentlich eine Stunde besuchen. Da ist der Züchter immer dabei.
Wenn du alle Aufwendungen und das ständige Verbrauchsmaterial rechnest ist das ein ziemlich bescheidener Stundenlohn.
Es ist gar nie sicher wie viele Welpen geboren werden und wie viele Welpen überleben.
Musst du doch selber merken, dass 28 000.- Einnahmen nicht reichen um bis zum nächsten Wurf überleben zu können. Zumal diese 28 000.- natürlich nur Umsatz aber sicher nicht Gewinn sind.
Ja man kann mit seriöser Hundezucht Geld verdienen, davon leben aber kann man nicht. Oft genug legt man einfach drauf.
Vor allem aber braucht man hohe Reserven um sich eine seriöse FCI anerkannte Hundezucht leisten zu können.
Deshalb, seriöse Hundezucht ist oft genug nur ein teures Hobby.
Geld kann man mit unseriösem Vermehren machen, weil man da keine Verpflichtungen und Vorgaben hat.
So muss sich jeder der Mischlingshunde kauft, vorwerfen lassen, dass er sich damit am Hundeelend schuldig macht.
Hunde ohne Zuchtzulassung zu vermehren ist Tierquälerei, solche Hunde kaufen ist es eben auch, wenn man sich die Mühe macht da einmal mitzudenken.
Weil es nichts anderes als Qualzucht ist.