Kann man ein Unterseekabel zwischen zwischen Ländern oder Kontinenten unbemerkt umleiten?
Ist es technisch möglich, ein Unterseekabel, das auf dem Meeresboden im Ozean zwischen zwei Ländern oder Kontinenten verläuft, an einem Punkt im Ozean zu unterbrechen und mit einer weiteren Verbindung zu einem dritten Punkt zu verbinden, sodass die Datenströme in den Glasfaserkabeln des Seekabels weiterhin zwischen den ursprünglichen Knotenpunkten und zusätzlich auch zu dem neuen Knotenpunkt weiterlaufen können?
Falls dies möglich ist, könnte dies dann ohne Aufmerksamkeit zu erregen, also ohne dass es bemerkt wird, durchgeführt werden?
Und falls dies nicht möglich ist, wie schnell könnte so eine Umleitung oder Verbindung technisch realisiert werden, ohne das man ein Verdacht schöpft, dass da jemand versucht anzuzapfen?
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Ich stellte mir diese Fragen nach dem ich eine Doku über Unterseekabeln sah und überlegte mir ob Militärs oder Geheimdienste sowas Mithilfe von Unternehmen machen können?
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5 Antworten
Hallo
ein Grund für U Boote ist deren Fähigkeit Unterseekabel "abzuhören". Im U Boot braucht man denn eine Technik wie man aus den Datenströmen die relevanten Daten/Information rausfiltert und diese dann per Low Band mit geringen Datenraten weiterleitet. In den Seekabeln gibt es Zwischverstärker (elketrooptische Repeater) welche alle 100km das Lichtleitersignal auffangen und mit frischer Laserleistung die nächsten 100km weiterschicken. Das sind die möglichen "Abhörstellen". Meines Wissens die Verstärker recht "schmutzig" und nicht sonderlich abhörgeschützt.
Der Knackpunkt ist wichtige Wirtschafts Informationen oder gar militärische sind verschlüsselt und werden oft zerhackt auf Satellit und Seekabel verteilt transportiert. 99,9% der Informationen in denn Seekabeln sind der typische Internetverkehr (Spammails,,) das Problem ist einen Zahnstocher im Misthaufen finden weil für eine Nadel im Heuhaufen reicht ein Magnet.
Machbar ist alles - aber nicht unbemerkt.
Nicht vergessen, welche aufwändigen technischen Ressourcen man benötigt, wenn man Unterwasser arbeiten muss.
Das wäre technisch nur mit einer tiefgreifenden Verschwörung möglich. Denn tatsächlich kann man solche Abzweigungen technisch messen und diese Messung müsste daher regelmäßig vom Betreiber der Anlage, also den dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auf beiden Seiten des Kabels ignoriert werden. Ein Geheimnis das mehr als zwei Leute kennen bleibt aber nicht für immer geheim.
Durchtrennen und umleiten nein! das würde man sofort bemerken. Es gibt aber möglichkeiten, mitzulesen. wenn man die Reflektorschicht der Glasfaser ankratzt, kann man einen Koppler aufsetzen.
Bemerkt werden kann auch das da sich die Dämpfungswerte ändern. Man muss aber gezielt nach Spuren suchen.
Einfacher war es mit Seekabeln auf Kupferbasis. die für die zu überwindendenden großen Distanzen erforderliche hohe Spannung macht es relativ leicht die durch den Strom entstehenden Magnetfelder mit einer Spule zu lesen ohne das Kabel anzutasten.
Deswegen, aber auch weil Glasfaer wesentlich effizienter ist, wird es wohl keine kupferbasierten Seekabel mehr geben.
Ganz abgesehen davon haben Seekabel, egal ob Kupfer oder Glasfaser auch nur eine sehr absehbare Lebensspanne. und Glasfaserkabel sind nun schon seit fast 50 Jahren dem Kupfer überlegen.
Ich gehe also davon aus, dass es nur noch ganz vereinzelt kupferbasierte Seekabel geben wird.
Nein, geht nicht. Von den Betreibern der Kabel werden Prüfsignale eingeleitet. Die liegen im Milisekundenbereich. Auch schon nur zur Gewährleistung der technischen Betriebsbereitschaft. Manipulation wird als Abweichung vom Muster erkannt und lösen eine tiefergehende Untersuchung aus.