Ist eine Dyson-Sphäre realistisch?

12 Antworten

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Das ist völlig unrealistisch. Wie sollte die entstehen? Ich muss sie ja nach und nach bauen und habe riesige Kräfte durch die Gravitation. Dazu der wahnwitzige Aufwand, das Material überhaupt dort zusammenzubekommen. Und dann noch die wesentliche Frage: Wozu überhaupt so etwas machen? Sie löst ja kein Problem, dass sich nicht auch so mit viel weniger Aufwand lösen ließe.


Inkognito-Nutzer   15.04.2025, 18:07

danke für meinung !

joa zb. vor 100 jahren hätten wir zum beispiel uns auch nie erträumen können, dass wir eines tages mit smartphones rumlaufen, womit wir fast alles abrufen können ! vielleicht scheint es noch für uns unglaubwürdig

und habe riesige Kräfte durch die Gravitation

stimmt gravitation ist auch ein problem, viele zeigen es auf den bildern sehr nah, aber in realität sollte sowas viel weiter entfernt gebaut werden

Frage: Wozu überhaupt so etwas machen? 

bin mir nicht 100% sicher, aber im forum stand mal mit der Sphäre soll man die komplette erde mit unendlich energie versorgen können

segler1968  15.04.2025, 18:54
@Inkognito-Beitragsersteller

Das Argument „konnten wir uns nicht vorstellen“ ist schwach. Denn alleine durch Wunschdenken werden Dinge auch nicht wahr.

Die Gravitation der Sonne reicht sehr weit. Und Planeten haben auch eine. Von dem Eigengewicht der Sphäre mal ganz abgesehen.

Die Erde braucht nicht unendlich Energie. Und wir könnten heute schon ein Vielfaches unseres Weltenergieverbrauchs alleine durch Solarenergie decken.

Aber ich habe mal DeepSeek gefragt:

——

Der Bau einer Dyson-Sphäre im Sonnensystem ist aus heutiger Sicht **nicht realistisch**. Hier sind die zentralen Gründe, unter Berücksichtigung gravitativer und anderer Effekte:

### 1. **Gravitative Herausforderungen**

  - **Stabilität einer festen Schale**: Eine geschlossene, starre Hülle um die Sonne wäre extrem instabil. Schon kleine Störungen (z. B. durch Planetenbewegungen oder ungleichmäßige Massenverteilung) würden zu katastrophalen Kollisionen mit der Sonne oder dem Zerreißen der Struktur führen. Gravitationskräfte der Sonne müssten exakt ausgeglichen werden, was mit heutigen Materialien unmöglich ist.

  - **Roche-Grenze**: Bauteile in Sonnennähe wären durch Gezeitenkräfte gefährdet, falls sie innerhalb der Roche-Grenze liegen, wo die Sonnengravitation Objekte zerreißt.

  - **Orbitale Störungen**: Bei einer "Dyson-Schwarm"-Variante (viele einzelne Satelliten) müssten Billionen von Einheiten stabil um die Sonne kreisen. Gravitative Wechselwirkungen zwischen den Komponenten, Planeten und der Sonne würden ständige Bahnkorrekturen erfordern.

### 2. **Material- und Energiebedarf**

  - **Ressourcen**: Für eine Dyson-Struktur müssten Planeten wie Merkur oder Venus vollständig abgebaut werden. Selbst das reicht nicht aus – die benötigte Materialmenge übersteigt die Masse aller Planeten im Sonnensystem bei Weitem.

  - **Energieaufwand**: Der Bau würde mehr Energie erfordern, als die Menschheit derzeit in Jahrtausenden erzeugt. Selbst mit futuristischen Technologien wäre die Energiebilanz kritisch.

### 3. **Technologische Hürden**

  - **Materialwissenschaft**: Ein starres Gehäuse bräuchte Materialien mit unmöglicher Zugfestigkeit (stärker als jede bekannte Substanz, z. B. Kohlenstoffnanoröhren). Für einen Schwarm wären extrem langlebige, selbstreparierende Einheiten nötig.

  - **Infrastruktur**: Der Bau erfordert raumgestützte Industrie, Selbstreplikationsroboter und Logistik, die weit über heutige Möglichkeiten hinausgehen.

### 4. **Thermales Management**

  - Eine Dyson-Struktur würde enorme Mengen Sonnenenergie absorbieren, was zu extremen Temperaturen führt. Die Abfuhr der Abwärme ohne Schäden wäre eine gewaltige ingenieurtechnische Aufgabe.

### 5. **Zeit- und Zivilisationsskala**

  - Selbst bei optimistischen Annahmen würde der Bau Jahrtausende bis Millionen Jahre dauern. Eine Zivilisation, die dazu fähig ist, müsste mindestens vom **Typ II auf der Kardaschow-Skala** sein (Energienutzung eines gesamten Sterns). Die Menschheit ist derzeit noch auf **Typ ~0,7**.

### Fazit

Während die Idee einer Dyson-Sphäre theoretisch Energieprobleme lösen könnte, ist sie praktisch **Science-Fiction**. Realistischer wäre ein **Dyson-Schwarm** aus Millionen von Satelliten, aber auch dieser bleibt mit heutiger Technik unerreichbar. Gravitative Effekte, Materialgrenzen und der erforderliche Zivilisationsgrad machen das Projekt aktuell undenkbar. Forschungsansätze wie Raumfahrtrobotik oder neue Materialien könnten jedoch langfristig Teilaspekte ermöglichen.

Inkognito-Nutzer   15.04.2025, 19:47
@segler1968
Gravitative Wechselwirkungen zwischen den Komponenten, Planeten und der Sonne würden ständige Bahnkorrekturen erfordern.
Energieaufwand**: Der Bau würde mehr Energie erfordern, als die Menschheit derzeit in Jahrtausenden erzeugt. Selbst mit futuristischen Technologien wäre die Energiebilanz kritisch.

Ja die beiden Punkte wären echt Probleme, die es unrealistisch machen ! ^^ vor allem Energieaufwand !

Dankeschön !

Ich halte das für komplett unrealistisch. Da genügt ein Blick auf den Grössenvergleich der Sonne und ihrer Planeten. Die Sonne macht 99,8 Prozent der gesamten Masse des Sonnensystems aus. Eine Dysonspähre müsste eine Fläche in einem bestimmten, ziemlich grossen Abstand zur Sonne abdecken. Unmöglich, das mit mit Materialien aus unserem Sonnensystem abzudecken. Dyson hat seine Gedanken dazu übrigens selber als Joke bezeichnet. Es beruht schlichtweg nur auf einer imaginären, hochentwickelten, außerirdischen Zivilisation. Egal wie großartig unser Gehirn ist, dass Universum ist und bleibt immernoch Gott und die physikalischen Gesetze von Energie und Masse können auch von uns nicht gesprengt werden.


Das einzige bekannte Material, das es theoretisch möglich machen würde, auch nur eine Ringwelt zu errichten, wäre Kohlenstoff - aber so viel Kohlenstoff gibt es im ganzen Sonnensystem nicht, um auch nur eine Ringwelt um die Erde herum zu bauen - nicht mal dann, wenn Du aus den Atmosphären von Venus und Mars komplett das CO2 "ernten" und den Kohlenstoff extrahieren würdest; geschweige denn eine komplette Dyson-Sphäre um das Sonnensystem.


Inkognito-Nutzer   15.04.2025, 18:22

Danke dir !

und was ist deine Meinung zu den Ressourcen bzw. Materialien, die man für Sphäre braucht ? viele schreiben im Netz, der komplette Merkur wird anscheinend gebraucht ? denkst du das ist richtig ?

Janaki  15.04.2025, 18:52
@Inkognito-Beitragsersteller

Kommt darauf an, wie groß Du die Sphäre machst. Und Merkur wird nicht reichen; nicht mal dann, wenn Du Dich "nur" auf eine Sphäre beschränkst, die die inneren Planeten einhüllt. Ganz davon ab, brauchst Du vor allem Kohlenstoff - und wo der auf dem Merkur in ausreichenden Mengen herkommen sollte, wüsste ich jetzt nicht. Denn Kohlenstoff ist das einzige Element, das ausreichend Festigkeit, Elastizität, Stärke und Leichtigkeit besitzt - und den höchsten Schmelzpunkt aller Elemente.

Kleiner Tipp - es gibt eine sehr gute Reihe von Hard-SciFi-Novellen von Laurence Dahners (die inzwischen auch auf Deutsch vorliegen) - die Ell Donsaii-Reihe. In einer der Novellen (Bd. 8; mit dem Namen Allotrope) beschäftigt er sich ausführlich mit Kohlenstoff und seinen Eigenschaften, und warum Du zwingend auf Kohlenstoff angewiesen bist, wenn Du auch nur eine Ringwelt (geschweige denn eine ganze Sphäre) bauen möchtest.

Inkognito-Nutzer   15.04.2025, 19:43
@Janaki

okey vielen Dank für die Info !

das Material wäre das Problem. Es müsste eine extrem geringe dicht bei gleichzeitig extrem großer Stabilität haben um das auch nur bei einer kleinen Sonne irgendwo ganz entfernt denkbar werden zu lassen.

Die kleinere Version davon wären Ringe oder auch nur Sateliten auf einer Umlaufbahn welches die Energie bündeln und weiter leiten

Hallo,

das ist bisher eine reine wissenschaftliche Hypothese.

Also, wie du schon schreibst, eine Si-Fi Annahme.

Ausschließen darf man es trotzdem nicht,
denn vieles was Schriftsteller damals beschrieben haben,
ist heute gar nicht mehr weg zu denken.

https://tim-ruster.de/dyson-sphaeren-durchbruch-bei-der-alien-suche/

Bild zum Beitrag

Hansi

 - (Technik, Wissen, Zukunft)

Inkognito-Nutzer   25.04.2025, 08:38

Danke dir !

hast du Beispiele ? was Schriftsteller beschrieben haben, was man heute nicht mehr weg denken kann ?

Kerner  25.04.2025, 08:49
@Inkognito-Beitragsersteller

Das beste Beispiel sind die Romane von Jules Verne.

Aber auch Alfred Huxley: "Brave New World".

Oder Stanislaw Lem: "Die Astronauten".

Hansi

Inkognito-Nutzer   25.04.2025, 09:47
@Kerner

Dankeschön !