Ist das was rechtlich erhebliches, beim Zebrastreifen Gas zu geben?
Folgende Situation, die mir vor einem Monat passiert ist.
Ich lief auf den Zebrastreifen und schaute nach hinten und 30-40 m entfernt kam ein Auto, welches jedoch, obwohl ich schon auf dem Zebrastreifen war, statt abzubremsen stark beschleunigte. Ich verlangsamte aus Angst dann meinen Schritt zur Mitte des Zebrastreifens und das Auto raste mit locker 60kmh (50er Zone) 30-40cm an mir vorbei. Wäre ich normal weitergelaufen, hätte es einen Unfall gegeben, eventuell auch einen für mich Tödlichen.
Geschockt war ich dennoch, immerhin lernte ich in all meinen Fahrschulfragen, dass vor einem Zebrastreifen deutlich geguckt werden müsse und die Geschwindigkeit reduziert werden müsse. Es ist ja kein einfacher Weg, sondern ich habe als Fußgänger Vorrang und da ich schon halb drauf war, hat er es auch gesehen, er hat ja gerade deshalb beschleunigt, ich schätze, um mir Angst zu machen und dabei meinen Tod in Kauf genommen.
2 hypothetische Szenarien:
- Der Richter und die Beweise finden heraus, dass der Autofahrer meinen Tod in Kauf genommen hätte und extra Gas gegeben hat, damit ich ihm frei mache, aber auch damit ok war, das er nicht mehr bremsen konnte, also quasi fahrlässig gehandelt hat. Die Schuld wäre eindeutig, es ist aber zu keinem Unfall gekommen, weil ich meinen Schritt reduziert habe.
- Gleiches wie in Punkt 1, nur dass der Täter Alkohol, Stress, Cannabis, andere Drogen oder auch Probleme mit dem Job hatte und deshalb Zeitdruck hatte.
Wie würde in allen Szenarien die Strafen ungefähr aussehen? Was tut der Staat und die Polizei, dass ein solches Verhalten nicht vorkommt/verhindert wird? Was kann man als Bürger dafür tun, dass die Gesetze nicht einfach nur schön herumstehen, sondern auch zum Einsatz kommen und es weh tut, das Leben anderer Menschen leichtsinnig egoistisch aufs Spiel zu setzen?
7 Stimmen
4 Antworten
Wenn du in der Fahrschule richtig aufgepasst hättest wüsstest du, dass man dadurch seinen Führerschein verlieren kann wenn man nicht anhält, wenn jemand über den Zebrastreifen gehen möchte.
Den Führerschein zu verlieren ist für viele eine äußerst empfindliche Strafe. Geldstrafe noch dazu. Aber du brauchst Zeugen, am besten ein Video oder dass ein Polizist es gesehen hat.
Szenario 2 verschlimmert die Angelegenheit deutlich. Der Führerschein wird nicht mehr so einfach wieder zu bekommen sein, die Geldstrafe fällt noch höher aus.
Zeitdruck und persönliche Probleme fallen komplett raus aus der Rechnung. Die haben wir alle.
Er hat damit gerechnet dass du weiter gehst und nicht anfängst zu trödeln. Netter Versuch sich wichtig zu machen.
Ist ja nix passiert, also wenn es ein Polizist gesehen hätte, hätte er ein Knöllchen bekommen.
Weil ich das Tempo verlangsamt habe ist nichts passiert...
Glück für den Fahrer. Aber sogar wenn er dich über den Haufen gefahren hätte, hätte man geguckt ob du womöglich eine Mitschuld trägst an der Sache.
Viel Spaß, nem Fußgänger ne Mitschuld für das Nutzen eines FGÜs zu geben. So falsch kann man sich (unbewusst) gar nicht verhalten.
Wenn ein Fußgänger unerwarteterweise vor dem FGÜ einen Haken schlägt und die Straße quert hat er sehr wohl eine Mitschuld.
Aber dazu gibt es Anwälte und Richter die das dann klären dürfen.
Was soll ich dir denn beweisen? Ich bin weder Anwalt noch Richter.
Wenn du Kindergarten spielen willst, dann beweise doch deine Gegenbehauptung. 🙄
Das deine Behauptung
Wenn ein Fußgänger unerwarteterweise vor dem FGÜ einen Haken schlägt und die Straße quert hat er sehr wohl eine Mitschuld.
der Wahrheit entspricht.
Um seine Querungsabsicht erkennen zu lassen, ist lediglich das Zugehen auf den FGÜ erforderlich.
Vor dem FGÜ einen Haken zu schlagen, lässt keine Querungsabsicht erkennen. ergo: Mitschuld bei Zusammenstoß.
Sofern du auf ihn zugehst, kannst du den größten Haken der Welt schlagen. Wie gesagt, das drauf zugehen reicht als Erkennungszeichen aus.
Was definierst du als darauf zu gehen?
Wenn ich parellel der Straße entlang gehe, geht der Autofahrer davon aus, dass ich meinen Weg in der Art fortsetze und nicht dann einen scharfen Haken schlage um die Straße zu überqueren, auf dem FGÜ, der in einem 90 Grad Winkel zum Gehweg ist.
Die wenigsten FGÜ sind so angelegt, dass man gerade darauf zugeht und es logisch ist, dass man denselbigen ansteuert und überqueren möchte.
Solange nix passiert, ist das nicht wild.
80€ für ihn.
Für die bewusste Inkaufnahme eines sicher tödlichen Unfalls? krass!
Davon geht man erst man nicht aus.
Außerdem hättest du dich ihm dafür vors Auto werfen müssen.
Dafür muss er versuchen, dich zu überfahren, auf dich zuhalten.
Das stand in keiner meiner Fragen, daher wollte ich wissen, sie stark die Strafen sind. Das bei jemandem, der bewusst beschleunigt mehr als 80€ bei rauskommen, sagt mir aber mein Menschenverstand. Und den Tod anderer in Kauf nimmt, bewusst.