Glaubt ihr an Gerechtigkeit und Karma?

11 Antworten

Ich persönlich bin Buddhist und möchte sagen, dass das buddhistische Verständnis von Karma nichts mit einer ausgleichenden Gerechtigkeit oder Belohnung und Bestrafung zu tun hat - bei Karma geht es nicht um moralische Bewertung.

Das westliche Verständnis von Karma ist seit der Theosophie und dem Okkultismus des 19. Jahrhunderts stark mit dem christlichen Konzept von Sünden und deren Bestrafung geprägt. So etwas gibt es im Buddhismus nicht.

Karma ist also keine Vergeltung oder ein unabwendbares Schicksal.

Wenn wir beispielsweise die Natur zerstören und es treten Extremwetter auf, dann ist das keine Bestrafung, sondern einfach die Folge unserer Handlungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist (Soto-Zen)

An Gerechtigkeit, ja. Karma ist allerdings ein Konzept, welches ich nicht teilen kann.

LG!

Nein ich glaube nicht das Gerechtigkeit oder Karma existiert aber es ist gut dran zu glauben, weil grad in sehr armen Ländern kann das einem Trost spenden denke ich. Wenn du zb. in Indien in einem Slum geboren bist und dein Leben so scheisse und aussichtslos ist das es sich nicht lohnt zu leben kann dir Gott und der Glaube an gerechtigkeit helfen damit klar zu kommen und dir eine Struktur im Leben geben, aber Fantasie ist es schon.

Das ist Bestandteil eines Gläubigen, dass es eine abschließende Gerechtigkeit geben wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wissen ,wollen und wagen warimmer die Richtschnur des Weisen

Zuerst einmal ist es ein Medienbild, dass uns glauben lässt, Reiche wären immer happy in ihrem Leben.

Ich habe eine sehr reiche Familie kennengelernt. Sie haben ständig Sorgen wegen ihrer Tochter. Ihre Mutter musste jedes Jahr für ein paar Monate nach Asien, weil sie aus gesundheitlichen Gründen den Winter nicht in Europa verbringen konnte. Trotz Villa, Butler, riesigem Garten... machte sie keine glücklichen Eindruck auf mich.

Viele reiche Menschen haben ständig Angst, ihr Vermögen zu verlieren. Glauben trotz gut gefüllten Konten nicht, dass sie genug zum Leben haben.

Wenn Dokus über arme Leute in Afrika oder Asien sieht, dann wirken die oft glücklicher.

Eine Kurzgeschichte zu deiner Frage:

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie.

Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?" "Sehr interessant!" antwortete der Sohn.

"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?" "Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."

"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne.

Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."

Der Vater war sprachlos.

Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."