Meinung des Tages: Vegetarisches Einheitsmenü in städtischen Grundschulen und Kitas - wie steht ihr zu Freiburgs neuer Regelung?
Das Essensangebot an Grundschulen und Kitas sorgt besonders bei Elterngesprächen immer wieder für Diskussionsstoff - den einen ist es nicht abwechslungsreich genug, den anderen zu viel Fleisch und den nächsten zu wenig. In Freiburg soll das künftig anders werden.
Vegetarisches Essen in Grundschulen und Kitas
In städtischen Grundschulen und Kitas wird es in Freiburg künftig nur noch ein vegetarisches Einheitsmenü geben.
Die Gründe dafür sind unterschiedliche:
Einerseits werden steigende Kosten genannt, andererseits soll die Verpflegung gesünder und nachhaltiger werden. Um steigenden Lebensmittelpreisen entgegen zu wirken, sollen außerdem die Kosten für das Mittagessen schrittweise angehoben werden.
Beschlossen wurde dies bereits im Oktober mit einer grün-linken Mehrheit. Eltern von Schulkindern wurden bereits über die Neuerungen informiert. Bei Kita-Kindern sei laut dpa ein solches Anschreiben nicht geplant - hier gab es bisher zwei Varianten bei der Essensauswahl (mit Fleisch/Fisch und vegetarisch).
Entschluss sorgt für Kontroverse
Schon im vergangenen Jahr löste der Beschluss in ganz Deutschland Diskussionen über die richtige Art der Kinderernährung aus. So argumentierte beispielsweise Peter Hauk (CDU), dass zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auch Fleisch gehöre.
Auch von Seiten der Freien Wähler kommt rege Kritik - für Gerlinde Schrempp bedeutet diese Entscheidung, dass den Schülern vorgeschrieben wird, was sie essen sollen.
Auch diverse Elternbeiräte kritisierten die Entscheidung heftig.
Anders hört es sich an, wenn die Professorin Gertrud Winkler, Ernährungsexpertin, darüber spricht. Für sie ist die Entscheidung im Hinblick auf Nachhaltigkeit zukunftsweisend.
In der Wissenschaft ist der Fleischkonsum bei Kindern nach wie vor stark umstritten. Neuere Studien legen beispielsweise nahe, dass eine Ernährung ohne Fleisch machbar ist, wenn etwa Milchprodukte und Eier konsumiert werden. Andere Ernährungswissenschaftler raten bis heute zum regelmäßigen Verzehr von Fleischprodukten. Wieder andere vertreten die Meinung, dass auch eine vegane Ernährung problemlos umsetzbar sei.
Unsere Fragen an Euch: Wie steht ihr zu diesem Thema? Ist eine rein vegetarische Verpflegung durch ein Einheitsmenü an Kitas und Grundschulen die richtige Entscheidung? Wo seht ihr Vor- und Nachteile? Sollte dieses Vorgehen in ganz Deutschland übernommen werden?
Wir freuen uns auf Eure Antworten.
Viele Grüße und einen guten Start in die Woche
Euer gutefrage Team
Quellen:
33 Antworten
Hezký den!
Wie steht ihr zu diesem Thema?
Ich finde das gut, aber ich bin auch der Meinung, dass beides angeboten werden sollte (Fleisch und vegetarisch). Jeder hat eine andere Meinung zu diesem Thema, die auch respektiert werden sollte.
Ist eine rein vegetarische Verpflegung durch ein Einheitsmenü an Kitas und Grundschulen die richtige Entscheidung?
Also ich finde es eine gute Sache, da zu viel Fleisch ja auch ungesund sein kann.
Na ja, wir „verstecken“ auch manchmal die grausame Realität vor den Augen unserer Kinder. Sie werden ja eigentlich nur in eine Welt von Fleischkonsum hineingeboren und wissen häufig auch nicht, woher das Fleisch kommt und, was die Tiere dafür durchmachen mussten.
Trotzdem sollte vielleicht auch noch ein Fleischmenü angeboten werden. Ein veganer oder vegetarischer Tag wäre vielleicht eine gute Idee. (Das war bei uns lange Zeit der Fall, jetzt gibt es vegetarische Menüs und vegane Menüs.)
Wo seht ihr Vor- und Nachteile?
Also Vorteile gibt es für mich viele, Nachteile eher weniger. Die Eltern könnten das nicht so positiv sehen, wenn ihr Kind kein Fleisch mehr isst, aber wenn sie das unbedingt wollen, können sie ja am Wochenende für ihr Kind ein Essen mit Fleisch kochen.
Sollte dieses Vorgehen in ganz Deutschland übernommen werden?
Ich finde, es sollten verschiedene Menüs in den Grundschulen und Kitas in ganz Deutschland angeboten werden, aber gleich auf vegetarisch umzustellen, finde ich heftig. Das gelingt ja noch nicht einmal Erwachsenen gleich!
Mvh
Ja, so kann man entscheiden, was das Kind (oder als Kind) isst.
Da schlagen zwei Herzen in einer Brust bei mir. Verkehrt kann es nie sein, trotzdem endet es in einer Bevormundung. Daß es aus der linksgrünen Ecke kommt verwundert nicht, diese spielen sich ja in der ganzen Geselschaft als einzig wahre Weltretter auf.
Ich persönlich könnte mich damit arrangieren. Keine Ahnung, wie ich als Kind darauf reagiert hätte.
Auf jeden Fall gehen sie damit vielen Beschränkungen aus religiösen Gründen aus dem Weg. Nachhaltig wird es erst, wenn regionale Produkte bevorzugt werden.
Bei dem Preisargument muß ich die Initiative allerdings auslachen. Kaum eine andere Warengruppe geht seit letztem Jahr so durch die Decke wie Obst und Gemüse. Selbst bei der Tiefkühlkost gibt es Lücken auf den Rohstoffmärkten, verursacht durch Dürresommer und Wasserknappheit. Das ist der Teil in der Argumentationskette, die die Befürworter als Laien entlarvt.
Ich bin da kritisch.
Ich bin selbst seit meiner Kindheit Vegetarier. Aber von mir aus, nicht gezwungen.
Das geht schon und macht die Arbeit erst mal einfacher. Die einen Kinder dürfen kein Schwein, die anderen keine Kuh etc.
Trotzdem: es kann eigentlich nicht sein, dass die Hauptmahlzeit des Tages in der Schule/Kita gegessen wird, die Eltern dafür bezahlen und dann wird von der Stadt vorgeschrieben, dass es vegetarisch zu sein hat.
Würde ich mich gegen wehren.
Ich finde die Kinder sollten das selber entscheiden.
Anders hört es sich an, wenn die Professorin Gertrud Winkler, Ernährungsexpertin, darüber spricht. Für sie ist die Entscheidung im Hinblick auf Nachhaltigkeit zukunftsweisend.
Sehe ich genauso, alles andere ist für mich etwas zu rückständig. Die Kinder werden auch zu Hause zu essen kriegen, da kann ja jeder selbst entscheiden wie viel Fleisch es sein soll.
Fleisch aus dem Mittagsplan streichen aber trotzdem die Preise anheben vereint zwei Läger gegen den Plan. Die Leute, die es gerne günstig hätten zusammen mit denen, die weiter Fleisch für ihre Kinder haben wollen - ziemlich blöde Vorgehensweise.
die Sache an sich ist mir eigentlich egal, solange es eine Option ist, das Mittagessen abzuwählen und den Kindern Lunchpakete mitzugeben.
Lunchpakete
dann möchte ich nicht wissen, was in den Lunchpaketen drin ist. Hanuta, süße Zuckersäfte, Erdbeerjogurth aus künstlichen Erdbeeren und so weiter
Das bleibt den Eltern überlassen. Wenn sie das zu Hause reinstopfen werden sie das wohl auch in die Lunchbox packen. Ein so konditioniertes Kind packt das Mittagessen in der Kita dann wohl ohnehin nicht an, ob mit oder ohne Fleisch
Japp, isso. Kenn ich als Pädagogin ziemlich sehr oft aus KiGa, Schule..
Kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass man in Schulen den Kindern (Eltern) nen Essenskauf aufpflichten kann und dann noch Kosten auferlegen - es herrscht ja Vertragsfreiheiit und Schulpflicht. So lang die Kinder in die Schule kommen würd da vermutlich jede Klage locker durchkommen, wenn jemand das Essen aufpflichten wollen würde. Die Schule muss ja die Kinder auch beschulen und die Eltern müssen die Kinder hinschicken. Ein "wenn du nich essen nimmst dann schick Kind woanders hin" geht da auch nich.
Bei den Kitas sicher schwieriger. Ganz kleine Kinder brauchen vermutlich andere Verpflegung und die berufstätigen Eltern die auf ne Kita angewiesen sind haben eventuell nich so viele Optionen.
Ich finde auch das verschiedene Gerichte angeboten werden sollten.