Meinung des Tages: Welche Maßnahmen sollten zur Bekämpfung von Cybermobbing ergriffen werden?

40 Antworten

Um Cybermobbing effektiv zu bekämpfen, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Bewusstsein und Bildung steigern: Aufklärung über die Folgen von Cybermobbing und Förderung respektvollen Online-Verhaltens.
  • Digitale Kompetenz stärken: Nutzer in der sicheren Nutzung digitaler Medien schulen, inklusive Datenschutz und Umgang mit Cybermobbing.
  • Klare Richtlinien und Gesetze etablieren: Definition von Cybermobbing in Gesetzen mit festgelegten Konsequenzen für Täter.
  • Einfache Meldeverfahren schaffen: Zugängliche Meldewege für Betroffene auf Online-Plattformen implementieren.
  • Unterstützung für Betroffene bieten: Zugang zu Beratung und psychologischer Betreuung für Opfer von Cybermobbing.
  • Positive Online-Kultur fördern: Kampagnen, die zu Freundlichkeit und Respekt im Internet anregen.

Nur wer sich nachweislich und verifiziert mit seinen korrekten Daten bei einem Online Dienst angemeldet hat, bekommt die Berechtigung Kommentare und Beiträge einzustellen, gerne mit Nickname, der aber einem realen Ausweisdokument zuzuordnen ist.

Das größte Problem ist doch die nahezu absolute Anonymität im Netz.

Mit der obigen Vorbedingung können Strafverfolgungsbehörden den tatsächlichen Verursacher schnell ermitteln. Aktuell verhindert massiver Datenschutz eine zeitnahe Aufklärung einer erheblichen Anzahl von illegalen Aktionen. Und weil Menschen mit krimineller Energie nicht doof sind nutzen sie alle legalen Möglichkeiten für den Schutz und die Verschleierung ihrer illegalen Aktionen.

animeartemis  19.01.2024, 11:16

Bei Jugendlichen ist oft bekannt wer der Täter ist, das Problem ist also nicht zwangsläufig die Identifizierung der Person.

Das Problem ist viel mehr, man kann Dinge tun, die auch heute legal sind, es gibt dafür keine Konsequenzen, weil was hat die Person getan?

Zu meiner Schulzeit gabs noch kein Cybermobbing, aber ich wurde gemobbt, die Lehrer wussten das, es war ihnen zeitweise egal.

In der Berufsschule wurde ich sogar absichtlich mit denen im Internat in ein Zimmer gestreckt.

Diese Haltung gibt es heute auch noch, am Ende musste die Notbremse gezogen werden, da es sonst Konsequenzen gegeben hätte, die einigen Lehrern den Job und die Pension gekostet hätte und die Schule massiv Schaden genommen hätte.

Anonym im Netz ist man by the Way nicht, hab mal einen Polizeieinsatz ausgelöst, wo die Person anhand der IP-Adresse identifiziert wurde, das dauert keine 5 Minuten.

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HeinzHubert  19.01.2024, 11:57

Datenschutz verhindert keine Aufklärung von Straftaten. Wird zwar immer wieder behauptet, stimmt aber trotzdem nicht.

Klarnamenpflicht im Internet bedroht besonders Minderheiten unser Gesellschaft. Queere Verbände sind aus guten Gründen dagegen.

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habakuk63  19.01.2024, 12:09
@HeinzHubert

Ich schrieb nicht von Klarnamen, ich schrieb von einer verifizierten Anmeldung, auf Grundlage eines gültigen Ausweisdokumentes, gerne Nutzung von Niknames, aber für den Provider und die Strafverfolgungsbehörden schnell zuzuordnen.

Doch Datenschutz (sehr begrenzte Vorratsdatenspeicherung) schützt Täter, weil nach max. 10 Wochen auch der Provider nicht mehr nachvollziehen kann, wer die IP Adresse genutzt hat.

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HeinzHubert  19.01.2024, 12:40
@habakuk63

Was unterscheidet eine verifzierte Anmeldung mit Ausweis vom Klarnamen? Nur weil du den nicht bei den Posts siehst?

Wie ich sagte, Datenschutz ist kein Täterschutz.

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habakuk63  19.01.2024, 13:28
@HeinzHubert

Eine verifiziert Anmeldung ist die nachgeprüfte Anmeldung bei einem Online Dienst oder einem Provider, Post Identverfahren oder neuer Personalausweis mit digitaler Signatur. Danach werden x Niknames eingetragen und genutzt, niemals der Klarname, wenn es dann zu Vorfällen kommt kann der Provider oder die Strafverfolgungsbehörden den realen Menschen schnell und eindeutig identifizieren. Die Situation "Hans Lust hat Sillymaus Bilder vom eigenen Südpol gesendet" kann dann schnell und eindeutig verfolgt werden.

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Roal3  28.04.2024, 20:18
@habakuk63

Wie wäre es dann, wenn der Account gehackt werden würde?

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KaePie  19.01.2024, 21:14

Meine Meinung.

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Wir müssen Respekt online fördern, Tools zur Erkennung und Beendigung von Cybermobbing entwickeln, Schulen und Eltern besser informieren und lernen, respektvoll miteinander umzugehen, egal ob online oder offline.

Die von Chairos77 angesprochenen Punkte sind auf jeden Fall auch sehr wichtig, aber ich sehe außerdem ein Problem bei den Anbietern solcher Dienste. Habe selbst eine Erfahrung in die Richtung gemacht. Ich war drei Jahre lang Mitglied einer Discordgruppe und das Verhältnis schien eigentlich eher positiv zu sein, bis ich festgestellt habe, dass es drei verschiedene Subgruppen innerhalb dieses Servers gab. Opfer, Täter und die, die zusahen. Die meiste Zeit ging es in der Gruppe um harmlose Themen, aber wenn sich die Hauptverantwortlichen im Server - Admins, Mods und Co - jemanden herausgepickt hatten, taten sie alles in ihrer Macht stehende um die Menschen zu quälen. Man kann natürlich auch einfach die Gruppe verlassen, aber auch dann hört es nicht auf.

In meinem Fall wurde ich gekickt, als ich meine Nachrichten automatisch gelöscht habe, da ich mit dieser Gruppe nichts mehr zu tun haben wollte. Sie haben angefangen mich mit Themen aufzuziehen, die mich ernsthaft verletzt haben und von denen sie als Gruppe wenn überhaupt nur wenig wussten. Hinter meinem Rücken wurden Informationen, ganze Nachrichten, Medien untereinaner geteilt und daraus dreiste und teils diskriminierende "Werke" geschaffen.

Als jegliches "sachlich klären wollen" bei denen scheiterte, bin ich dann ausgerastet, habe angefangen automatisch als auch manuell gleichzeitig zu löschen und durfte mich dabei dann immer wieder Beleidigungen und Hassrede sowie Lügen über mich geben, die nicht einmal besonders viel Sinn ergeben haben. Jemand, den ich persönlich kenne, und den ich damals in die Gruppe einlud - warum auch immer - hat mir dann Screenshots geschickt, die mir klar gemacht haben, dass es nicht einmal der Moderator war, der mich gekickt hat, sondern direkt der Admin - wobei dieser nicht im geringsten in seinem Verhalten einer Respektperson ähnelt. Der Kerl hat mich zu dem Zeitpunkt vor wenigen Tagen noch als Freund betrachtet und hat dann wortwörtlich geschrieben, dass er "den Müll herausgebracht hat".

Habe mich über die Discord App beschwert, auch über den Support von Discord ging eine Meldung raus wegen der Dinge, die in dieser Gruppe passiert sind. Und auch, wenn ich alles in meinen Möglichkeiten stehende getan habe, um den Vorfall zu melden - da nicht zuletzt Namen, Adressen, Fotos, intime Fotos, Personalausweise und Co von anderen verbreitet wurden - aber Discord hat sich kein Gramm dafür interessiert.

Aus diesem Grund fände ich es, auch wenn sich dann viele Anbieter weniger trauen würden solche Dienste wie Discord oder Facebook zu betreiben, mehr als gerechtfertigt, wenn Anbieter angeben, dass sie kein Mobbing oder sonst welches schädliches Verhalten auf ihren Plattformen dulden und das Melden solcher Interaktionen vermeintlich schätzen und sich darum kümmern, sie auch international fest daran gebunden sind und dafür auch in ein Verfahren verwickelt werden können.

Wenn man nur einen Nutzernamen haben möchte, ist der Zugriff nur eingeschränkt möglich. Für den vollen Zugriff muss man sich mit dem Ausweis verifizieren. Wenn ich über Menschen wie oben beschrieben nachdenke, gerate ich in Versuchung, Optionen gut zu heißen, in denen einzelnen Personen das Internet komplett entzogen wird und sie im Gemüsegarten der Dorfoma mit mittelalterlichen Werkzeug die Felder bewirten dürfen.

Ganz einfach: reguliertes Internet. Onlinezugang nur mit einer eindeutigen einer Person zuordenbaren OnlineID. Das sollte für 90% aller im Internet durchgeführten Ordnungswidrigkeiten und Straftaten ein Strich durch die Rechnung machen. Cybermobbing unter Kindern sollte sich noch deutlicher reduzieren.

Die Tendenz zum Mobbing wird man niemals aus den Köpfen der Menschen heraustherapieren können. Wie bei jedem böswilligen Verhalten, hilft nur die Abschreckung durch tiefgehender Konsequenzen.

Roal3  02.02.2024, 03:50

Dann könnte man aber nicht so leicht Mehrfachaccounts erstellen

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FinisTerrae  02.02.2024, 19:13
@Roal3

Im Grunde gar nicht mehr. Außer man fälscht seine OnlineID, was äquivalent zu einem gefälschten Personalausweis wäre.

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