Warum ist die DDR nach der Wiedervereinigung nicht sozialistisch geblieben?

19 Antworten

Wer sollte das freiwillig wollen? Dann wären die Leute alle nach Westdeutschland abgehauen, deshalb wurde die Mauer ja gebaut. Außerdem gab es nach dem Mauerfall in der DDR freie Wahlen, da hatten sozialistische Parteien gar keine Chance mehr.


Lukas1990 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 21:58

Schade. Sozialismus ist eigentlich eine tolle Sache. Nur bislang gab es das nur in Kombination mit einer Diktatur.

Schestko  02.08.2024, 22:06
@Lukas1990

Das ist systemimmanent, dass es das nur in Kombination mit einer Diktatur gibt. In Demokratien gibt es individuelle Grundrechte. Der Einzelne steht über dem Staat und was das Kollektiv (vermeintlich) will. Im Sozialismus soll sich der Einzelne unterordnen, für ein vermeintlich übergeordnetes Gemeinwohl. Wer das nicht tut, wird das Feind betrachtet, der den vermeintlichen Interessen des Kollektiv schadet und gegen den man deshalb repressiv vorgehen darf.

Fantho  02.08.2024, 23:23
@Lukas1990

Jede Form von Sozialismus hatte immer die Bürger geschadet und die Wirtschaft zerstört....

Was daran so toll sein soll, entzieht sich mir...

Gruß Fantho

Aus aktuellem Beispiel: Was glaubst du, was passiert, wenn Nordkorea jetzt einfach die Grenzen öffnet und alle ausreisenden gewähren lässt? Da stünde aber der Herr Kim sehr schnell alleine in seinem Palast.

Die DDR war zwar nicht so extrem wie Nordkorea, aber so ungefähr kannst du dir das vorstellen.

Und genau deswegen errichten solche Systeme Mauern. Weil sie wissen, dass es ihrer Bevölkerung schlecht geht und sie weg wollen.

Edit: Wobei es den "0815-Bürgern" in der DDR nicht so schlecht ging, wie teilweise behauptet wird.


Lukas1990 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 21:56

Du solltest eine Diktatur mit Mauern nicht mit Sozialismus verwechseln! Genauso wie man Nazis nicht mit dem 2. WK verwechseln sollte. Das sind alles völlig unterschiedliche Dinge, die hier einfach so vermischt werden.

BrascoC  02.08.2024, 21:59
@Lukas1990
Du solltest eine Diktatur mit Mauern nicht mit Sozialismus verwechseln!

Äh...die DDR war eine Diktatur. Genau wie Nordkorea. Es gab eine Partei, die das Sagen hatte und an ihrer Spitze stand eine Person. Wahlen gab es in der DDR und gibt es in Nordkorea. Am Ende gewann / gewinnt immer die gleiche Partei mit >90% der Stimmen.

Also wo ist der Unterschied?

 Genauso wie man Nazis nicht mit dem 2. WK verwechseln sollte.

Wie kann man auch eine Weltanschauung mit einem Weltkrieg "verwechseln"?

RobertLiebling  02.08.2024, 21:59
@Lukas1990

Wenn du die Frage stellst, warum die DDR nicht "sozialistisch geblieben" sei, setzt das ja irgendwie voraus, als wäre sie das vorher schon gewesen.

Offenbar hatten die meisten Bürger die Nase voll davon, nicht nur von Stasi und Mauer.

Weil die DDR Bürger einfach die Faxen dicke hatten von der SED und Stasi. Sie waren einfach nur gierig nach D Mark, nach Malle reisen, geile Autos fahren, Meinungsfreiheit und Konsum. Die negativen Seite des Kapitalismus und Demokratie wurden ausgeblendet.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe sehr gerne Geschichtsdokus

guenterhalt  03.08.2024, 08:32

Der erste und zweite Satz passt nicht ganz zu der Situation.

Bei vielen Bürgern war die Angst, vor Arbeitslosigkeit so groß, dass die dann jederzeit zu laufenden Bananen in den Hintergrund getreten sind.

Wie viele Bürgerinnen und Bürger kannten überhaupt jemanden, der beim MfS war?

Das ist so wie mit Gott, niemand hat ihn gesehen, hat aber Angst, er könnte....

Meinungsfreiheit: richtig DDR Bürger durften sich nicht auf den Marktplatz stellen und Honecker ist doof rufen. Seim Vorgesetzten durfte man das schon sagen. Heute ist das umgekehrt.

Weil die meisten DDR Bürger die Schnauze vom Sozialismus voll hatten und dann mit den Füssen abgestimmt hätten.

Hund und Katze können auch keine harmonische Einheit werden, somit ist es gewollt gewesen, bzw. ging gar nicht anders, als die sozialistische DDR durch die Treuhand zerschlagen zu lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Udavu  03.08.2024, 19:35

Die Treuhand hat versucht zu retten was noch zu retten ist, nur war da leider kaum bis nichts in der maroden DDR-Wirtschaft.

Der Verfall der Arbeitsstätten, die marode Infrastruktur sowie das als unzureichend empfundene Konsumniveau sind im Alltagsleben der DDR-Bürger stets präsent. Die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen können die Subventionierung von sozialen Leistungen, Mieten, Energie und Grundnahrungsmitteln nicht mehr aufwiegen.

Die DDR-Wirtschaft im Umbruch

Udavu  04.08.2024, 12:08
@zetra
So nicht bitte, die Treuhand noch als Mäzen hinstellen, ist schon gewagt.

Die Treuhand hatte die Aufgabe produktive, erhaltenswerte Betriebe in der DDR zu selektieren. Das es diese kaum gab, kann man nicht der Treuhand vorwerfen, die nicht mehr als ein Insolvenzverwalter war.

Leider war die DDR- Insolvenz Masse wertlos.

zetra  04.08.2024, 12:41
@Udavu

Ich denke es gab keine Nähe zur Treuhand, das stand geschrieben.

JMJreboot  04.08.2024, 12:54
@zetra

Die Treuhand für den Zusammenbruch der sozialistischen Volkswirtschaft verantwortlich zu machen ist ebenso gewagt.

Julian567  03.08.2024, 21:36
Hund und Katze können auch keine harmonische Einheit werden

Selbst bei diesem Spruch ist die Richtigkeit nicht gegeben, denn wenn sie von Geburt an zusammen leben, kann Harmonie ermöglicht werden.

Der Rest hat Udavu dir gegeben. Ob es dich überhaupt interessiert?

Shukow  04.08.2024, 23:32
@Julian567

Es wird ihn objektiv nicht interessieren, kann gar nicht sein. Warum? Der eine war höchstpersönlich dabei, kennt es also - direkt -. Der andere glaubt etwas zu wissen. Warum? Er ließt Zeitungen und schaut in Bücher, oder schaut Fernsehen, oder lauscht auf Erzählungen! Direktes Wissen, - HÖCHSTPERSÖNLICH ERLEBT, das ist Fehlanzeige. Wo ist also der Unterschied? Ich erkenne diesen Unterschied!