Warum ist die Bezeichnung "Weib" für Frauen abwertend?

XHisMoonlightX  14.07.2025, 19:19

Warum fragst du überhaupt hauptsächlich fragen über Frauen die du dir selbst beantworten kannst?

MarsMensch968 
Beitragsersteller
 14.07.2025, 19:21

Diese Frage konnte ich mir selbst nicht beantworten

13 Antworten

Es war auch damals schon abwertend. Es ist nur nicht weiter aufgefallen, weil Frauen damals weniger wert waren als Männer. Sie hatten weniger Rechte und generell wenig zu sagen in den Belangen einer "Männerwelt".

Heute ist es anders. Heute lassen sich Frauen das nicht mehr gefallen und das ist auch gut so.


Tannibi  14.07.2025, 19:18

Damit hat das nichts zu tun. Frauen sind ja
z. B. auch heute noch weiblich, nicht fraulich.
Sprache passt sich auch nicht sofort jeder neuen
Ideologie an.

"Weib" stammt ursprünglich mal vom Kopftuch,
das verheiratete Frauen trugen.

Benno482  14.07.2025, 19:38
@Tannibi

OK dann schreibe auch so wie du es beschreibst.

Deine Worte:

"Damit hat das nichts zu tun. "WEIBER" sind ja z. B. auch heute noch weiblich, nicht fraulich. Sprache passt sich auch nicht sofort jeder neuenIdeologie an.

"Weib" stammt ursprünglich mal vom Kopftuch, das verheiratete "WEIBER" trugen."

Das sind deine Worte... hört sich schon abwertend an oder? Zeiten ändern sich und das ist auch gut so.

Tannibi  14.07.2025, 20:37
@Benno482

Du hast nicht verstanden. "Weib" ist heute herabsetzend,
daher sind das, was du da verfälschend schreibst, eben nicht
meine Worte.

Benno482  14.07.2025, 20:43
@Tannibi

Ja sorry. Hatte ich nach dem zweiten mal lesen auch bemerkt. Da hatte ich aber mein dummen Kommentar schon abgesetzt und konnte ihn nicht mehr löschen. Ich habe mein "Daumen runter" auch sofort entfernt. Bitte nicht böse sein... ich habe dich falsch verstanden und war durch den Fragesteller etwas emotional aufgewühlt. Nochmal sorry...

MaMaStef  14.07.2025, 19:54

Lediglich eine Anmerkung: Frauen galten als weniger Wert.

Gleichwertig sind und waren sie eigentlich schon immer. Es dauert nur schon zu lange, bis das auch die letzten Menschen verstanden haben. Aber wir sind laut und werden lauter 🤍💜🤍

Path1974  14.07.2025, 20:04

nein war es nicht es war umgangs deutsch

Eine sehr unlogische und mitunter sexistische Nische in der deutschen Sprache.

Fr(a)u bedeutet soviel wie Herrin und ist in der Anrede bis heute das Pendant zu Herr.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde es schicklich, aus einer Mischung von Galanterie und Feminismus das als niedrig geltende Wort "Weib" damit zu ersetzen. Logisches Dilemma ist, es hat dadurch eine Doppelbedeutung (Mann-Frau, Herr-Frau). Phonetisches Dilemma ist, es hat einen sehr viel weniger schönen Klang als das weich und feminin klingende Wort Weib, was es intuitiv schimpfwortartiger erscheinen lässt.

Nun gibt es seit dem 18. Jh. nämlich auch noch das Wort Dame als Pendant zu Herr. Und tatsächlich war es in der DDR (vielleicht anderswo/-wann auch?) mitunter nicht unüblich, "Dame [Nachname]" zu sagen anstelle des heute üblichen "Frau [Nachname]". Würde in der heutigen Gesellschaft als merkwürdig empfunden.

Wenn ich mich aus persönlichen Gründen weigere, jeden Mann Herr zu nennen, verzichte ich auch auf den inflationären Gebrauch des Wortes Frau. Da ich niemanden herabsetzen oder beleidigen will, umschiffe ich Weib und Mädchen zumeist ebenfalls.

Das ging jetzt noch nicht wirklich auf den Kern der Frage ein. Die Logik des weiblichen Geschlechts empfinde ich leider manchmal als unlogisch und nicht nachvollziehbar. Wäre ich Weib, würde ich mich über den Gebrauch dieses schönen Wortes freuen.

Na weil ich entscheiden kann wie ich angesprochen werden möchte und wir eben nicht mehr im Mittelalter sind.

Gesellschaften verändern sich und mit ihnen verändern sich auch die Sprachen, die sie sprechen. Im ausklingenden 19. Jahrhundert begann sich die Rolle der Frau in der westlichen Gesellschaft zu verändern. Frauen wie die Suffragetten in England begannen, mehr Rechte für sich einzufordern. Vor diesem Hintergrund erschien das Wort "Weib" zunehmend als ausgedient, weil es aus einer Zeit mit einem überholten Frauenbild stammte.

Gerade bei der linguistischen Spirate, die man im Englischen sehr stark sieht, hat Sprache auch etwas damit zu tun, wie gewisse Gesellschaftsgruppen behandelt werden. Für körperlich und geistig behinderte Menschen gibt es sowohl im Englischen, als auch im Deutschen z.B. unzählige Begriffe. Im 20. Jahrhundert führte man ca. alle 2-3 Jahrzehnte wieder einen neuen Begriff ein, weil der alte nicht mehr zeitgemäss schien. Wie man jemanden nennt ist jedoch irrelevant (ich sage das als körperlich behinderter Mensch). Viel zentraler ist es, wie man die betreffenden Personen in einer Gesellschaft behandelt. Als Betroffener nützt es mir nichts, wenn nun von "Beeinträchtigungen" gesprochen wird statt von Behinderungen, wenn ich trotzdem weiterhin Diskriminierung erfahre. Deshalb macht z.B. auch das Gendern keinen Sinn. Und ja, deshalb macht im Prinzip auch der schlechte Ruf des Wortes "Weib" keinen Sinn. Denn das Wort an sich ist ja nicht herabsetzend. Aber es ist nun mal so, dass wir in einer Zeit und Kultur leben, in der dieses Wort als veraltet gilt. Deshalb wäre es lächerlich, wenn man es verkrampft zu benutzen versucht. Das wäre etwa so, wie die Neonazis, die behaupten, dass das Swastika eigentlich ein Glückssymbol ist. Und ja, das stimmt auch. Aber es stimmt halt auch, dass wir in Europa die Geschichte des Holocausts haben und deshalb ist es nicht sinnvoll, sich ein Swastika an die Hauswand zu malen weil man angeblich Glück sucht. Selbst wenn man es tatsächlich so meint, wird es vom Rest der Gesellschaft nicht so verstanden.

In der Fachsprache nennt man diesen Widerspruch übrigens Semantik und Pragmatik. Beides sind Teilgebiete der Linguistik. Die Semantik beschäftigt sich mit der nackten Bedeutung von Wörter - quasi im Vakuum. Die Pragmatik hingegen beschäftigt sich mit der Bedeutung von Wörtern im gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und historischen Kontext.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die normale, NICHT abwertende Nutzung hat vor langer Zeit aufgehört und ist allenfalls noch in manchen Gedichten und alten Redensarten zu finden.