Wurde Atheismus bewiesen?

Unklar 60%
Bewiesen 40%

10 Stimmen

11 Antworten

Wie kommst du darauf dass man Atheismus beweisen muss?

Das Wort Atheismus kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „ohne Gott“. Atheisten glauben, dass es keinen Gott und auch keine Götter gibt. Außerdem lehnen sie ganz grundsätzlich den Gedanken ab, dass es eine übernatürliche Macht gibt.

Atheismus ist die Antwort auf die Frage: "Glaubst Du an Gott?"

Theist: Ja

Atheist: Nein

Mit "Glauben" ist hier natürlich nicht vermuten, wünschen, hoffen, vertrauen, erwarten gemeint, sondern eine spezielle Form: Eine feste, subjektive, unerschütterliche Gewissheit, dass Gott existiert.

Nun gehört zur "Gewissheit" eigentlich das Wissen dazu, es handelt sich um das, was man sicher weiß. Nicht so beim religiösen Glauben, wir haben so etwas wie "Gewissheit ohne Wissen", die Akzeptanz einer Sache, ohne ausreichende Beweise dafür zu haben - während Wissen immer auch Beweise auf seiner Seite hat. Der Theist weiß nichts von Gott, aber er glaubt an ihn - fest, unerschütterlich, ohne Beweise, aber sich der Sache doch sehr sicher .

Kurz, religiöser Glauben muss definiert werden, solange es nicht um wünschen, hoffen, vertrauen geht als

Vorgeben, etwas zu wissen, was man nicht weiß.

Ein Theist ist jemand, der vorgibt (sich seiner Sache sicher), dass es Gott gibt, obwohl er es nicht weiß, da ihm alle Beweise fehlen.

Ein Atheist gibt nicht vor, zu wissen, dass Gott existiert - er weiß auch nichts von ihm, ihm fehlen ebenfalls alle Beweise, aber er glaubt auch nicht an ihn. Woran und ob der Atheist stattdessen an was anderes glaube oder nicht, ist nicht gesagt.

Darum ist Atheismus kein Glaube: Weil kein Atheist vorgibt, sich seiner Sache sicher zu sein. Ohne ein unerschütterlich festes Vertrauen in Gott, ohne die Gewissheit seiner Existenz, kann man nicht von Glauben reden, nicht in religiösem Sinne. Auf der anderen Seite finden wir nur Skepsis vor, in allem also das exakte Gegenteil des religiösen Glaubens.

Das Gegenteil von Glauben ist aber nicht gleich ein neuer Glauben. Apologeten unterstellen das gerne - Atheisten glauben, angeblich, ebenso fest an die Nichtexistenz Gottes wie der Theist an die Existenz Gottes, nur ist das falsch - es mag vorkommen, ist aber extrem selten. Sie tun das nur, weil sie ihre eigene Position nicht verteidigen können, aber wenn der Atheist so fest glaubt wie sie, dann, so meinen sie, haben sie leichteres Spiel.

Wünsche allen einen wunderschönen Atheistischen Abend 😉👌👍

Das ist der falsche Ansatz. Der Theismus als Pendant zum Atheismus ist nicht beweispflichtig, da es ihn nachweislich gibt. Gleich verhält es sich mit dem Atheismus. Exakt dasselbe ist es mit den Religionen.

Der Knackpunkt ist die Existenz eines Gottes.

Von der Existenz geht der Theismus aus, weil er sich mehr auf den Mangel an stichhaltiger Beweisbarkeit einer Gottheit konzentriert. Davon zehrt der Glaube als Instrument der Religion.

Der Atheismus setzt bei der Unmöglichkeit des Beweises der Nonexistenz eines Gottes an, denn, etwas, dessen Nonexistenz nicht bewiesen werden kann, ist formal nonexistent.

Für Theisten ist die fehlende Beweisführung hinsichtlich Nonexistenz ein starkes Indiz für die Existenz, denn sie sehen darin eine Verstärkung ihrer Perspektive - nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass ihre Perspektive von der Ungewissheit lebt.

Als Nebenkriegsschauplatz kann man die Plausibilität der einzelnen Lehren debattieren. Fakt ist aber, dass es auch diese nachweislich gibt. Diskutabel ist lediglich, wie glaubhaft sie und ihre tradierte Historie ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich denke rational. Kann ich nur empfehlen.
Unklar

Bewiesen ist weder das eine oder das andere. Das eine ist Glauben und das andere sind Theorien

Woher ich das weiß:Hobby – Paradenker

Wie willst Du das Nichts beweisen ? Das kannst Du nur beweisen in dem Du zeigst, dass da doch nicht Nichts ist. Also in Deinem Falle ein Gott. Und das beweisen kann Niemand, denn sonst hieße es ja nicht Glauben (an Gott), sondern Wissen.

Grüß Dich Amitage146

Atheismus heisst nicht, das derjenige nicht religiös sei. Er glaubt nur nicht an einen Gott.

Wer an einen Gott glaubt, glaubt auch, dass er der Erschaffer des Universums ist. Damit müsste dieser Gott noch vor der Existenz des Universums verortet werden. Wo denn sonst?

Und da tut sich sich die Frage auf:

Und wer erschuf diesen Gott?

Nun gut, gehen wir mal wissenschaftlich bzw. philosophisch ran. Die Wissenschaft kann so ziemlich alle physikalischen Vorgänge erklären, die bei der Entstehung des Universums eine Rolle spielte. Was davor war, das weiß niemand und wird auch niemand wissen. Damit bleibt der Begriff Gott eigentlich ohne Artikel und muss apersonal als Geheimnis betrachtet werden. Ein Geheimnis das nie gelöst werden kann.

Warum?

Für den Bereich vor der Entstehung des Universums gibt keine Möglichkeit etwas zu messen. Aber auch nicht genau bei der Entstehung. Denn die Größen die da ein Rolle spielen, können nicht von unseren wissenschaftlichen Instrumenten erfasst werden. Zu klein und daher nicht messbar. Dort liegt die Grenze. Was also vor dem Urknall gewesen sein mag, wir wissen es nicht und werden es auch nie wissen.

Philosophisch kommt man etwas näher heran, aber das Geheimnis bleibt. Wir stellen fest, es ist etwas entstanden und wir haben als Menschen die Erfahrung gemacht, das es für alles eine Ursache gibt. Und diese Ursache hat wieder eine und die auch wieder usw. usw. Das Problem? Diese Kette wäre rückwärtsgedacht unendlich aber somit gäbe es keinen Anfang und damit auch kein Sein.

Es ist aber etwas entstanden und damit gab es einen Anfang. Dieser müsste als letzte Ursache aus sich selbst heraus entstanden sein, ein Davor gab es ja nicht, es ist ja schon die letzte Ursache. Doch wie? Das weiss keiner. Ein absolutes Nichts aus dem etwas entstanden sein soll, kann es nicht gewesen sein, denn dieses ist philosophisch als ein Nichts ohne ein Potential zum Werden zu verstehen. Es muss also ein Nichts mit diesem Potential vorhanden gewesen sein und dieses nennt man in der Philosophie Nichtsein. Ein Nichts also, das mit einem Potential zum Werden versehen ist. Was daraus entstanden ist, also aus diesem Geheimnis noch vor allem Sein (Nichtsein), ist die Folge dieses Wirkens, aber nicht es selbst. Und weil etwas geworden ist wie wir wissen, kann dies als einen schöpferischen Prozess betrachtet werden. Niemand weiß aber die Ursache. Der Begriff Gott ohne Artikel ist der eigentliche Begriff dafür. So wird philosophisch gedacht.

Es gibt eben einen entscheidenden Unterschied: an einen Gott zu glauben oder nur an Gott. Der Unterschied ist gravierend!

Nur wenn es ein Geheimnis ist, und das ist jetzt die atheistische Erklärung, verbietet sich die Behauptung eines Gottes der beschreibbar wäre, ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, als geglaubte letzte richterliche Instanz die das Leben nach dem Tod beurteilt, der angeblich alles sieht, alles wissen soll, über alles Macht hätte und seine Menschen als seine Kinder immer lieben würde und wir seinem angeblichen Willen stets folgen sollen.

Das Geheimnis bleibt und daran ist nichts zu rütteln und doch ist es die Ursache für alles was ist. Darüber hinaus wäre noch mehr zu sagen, aber das wird zu lang und wäre vielleicht weitschweifig wenngleich durchaus logisch und erlebbar. Das wäre dann aber eine weitere Abhandlung die diesen Rahmen sprengen würde und beschreibt ein religiöses Leben ohne einen Gott (apersonal, was ja Atheismus heisst). Davon erzähl ich nur jemandem der es genau wissen will weil er dann wirklich neugierig wäre.

Als religiöser Atheist glaube ich an dieses Geheimnis Gott (Es, Urgrund, das Eine, schöpferische Kraft, das Unnennbare oder wie einige indianischen Stämme das nennen: das große Geheimnis) aber nicht an einen Gott!

Man folge bitte Prof. Harald Lesch, der auch sagt, dass das was vor dem Urknall war, nicht ermittelbar ist. Das erzwingt geradezu den Atheismus, wenngleich er nicht explizit davon so spricht. Aber er führt uns auf diesen Weg, das zu erkennen.

Was war vor dem Urknall? | Harald Lesch

https://www.youtube.com/watch?v=ffLW-FS8rxk

Religionsphilosoph und religiöser Atheist

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung