An die Atheisten: Wenn die Existenz Gottes bewiesen werden könnte würdet ihr euch dann einer Religion anschließen?
Gerne mit Alter und Geschlecht
22 Stimmen
15 Antworten
In dem Moment, in dem die Existenz eines Gottes bewiesen wäre, würden die Religionen in sich zusammenfallen. Was viele nicht begreifen: Eine Religion lebt vom Ungewissen. Sobald es sich als Fakt herausstellt, ist eine Religion streng genommen widerlegt.
Das ist ein interessanter Gedanke – aber hier liegt ein Missverständnis vor.
Das darf ich doch stark bezweifeln.
Christlicher Glaube lebt nicht vom Ungewissen,
Doch, denn es ist ungewiss, ob es einen Gott gibt. Es ist lediglich die Überzeugung, die seitens religiöser Vertreter gerne als Fakt gehandelt wird. Das zeigst du anhand deines Kommentars mustergültig.
sondern vom Vertrauen in eine lebendige Beziehung zu Gott – nicht nur in Ideen, sondern in eine Person: Jesus Christus.
Jesus ist in erster Linie eine Figur aus der Bibel. Und bevor du es versuchst: Die bloße Wahrscheinlichkeit seiner tatsächlichen damaligen Existenz - ein Punkt, bei dem ich nicht mal widerspreche - genügt nicht als Beleg für die Authentizität dessen, was die Bibel schildert.
Wenn Gott sich offenbaren würde – sichtbar, greifbar, wissenschaftlich belegbar – dann würde das nicht den Glauben zerstören
Doch. Das begreifen Religiöse bloß nicht. Denn, wie ich schon erwähnte, laufen sie herum und betrachten ihre Lehre als Tatsache (vgl.:"Das Neue Testament basiert nicht auf Spekulation, sondern auf Begegnung, Erfahrung und Zeugnis.") und genau deswegen würden sie, sobald sich ein wissenschaftlich messbarer Beweis für einen Gott fände, mit einer "Wir haben es euch ja gesagt"-Attitüde durch die Gegend laufen (vgl.:"Wenn Gott bewiesen würde, wäre das kein Zusammenbruch, sondern eine Bestätigung dessen, was Christen längst bezeugen."). Womöglich sogar vermeintliche Ungläubige verfolgen, obwohl es die faktisch gar nicht mehr gäbe.
(Was passiert, wenn man einer Religion genügend Macht zukommt, dürfte anhand diverser höchst nachweisbarer, weil irdischer und dokumentierter geschichtlicher Ereignisse unstrittig sein.
Und bitte, erspar' mir die Mär von der geläuterten Religion. Die Veränderung des Christentums - und die Tatsache, dass sich das Auftreten der katholischen Kirche geändert hat - ist hauptsächlich am Machtverlust und wohl auch an den gewaltigen Imageproblemen aus jüngster Zeit festzumachen.)
Lieber Desparativum,
danke für deine offene und kritische Rückmeldung – ich finde es stark, wenn jemand sich ernsthaft mit solchen Fragen auseinandersetzt.
Du hast Recht: Vieles, was im Namen von Religion getan wurde – Machtmissbrauch, Gewalt, Unterdrückung – ist historisch belegt und absolut tragisch. Und es ist gut, dass das benannt wird.
Aber genau deshalb macht es einen Unterschied, zwischen „Religion“ und dem ursprünglichen christlichen Glauben zu unterscheiden.
Jesus selbst hat sich gegen die religiöse Selbstgerechtigkeit seiner Zeit gestellt – gegen Heuchelei, Machtgier und starre Systeme. Er hat Menschen nicht kontrolliert, sondern befreit.
Der christliche Glaube basiert nicht in erster Linie auf Institutionen oder Traditionen – sondern auf einer Person: Jesus Christus.
Du sagst: „Glaube lebt vom Ungewissen.“
Ich würde sagen: Glaube lebt nicht von Unsicherheit, sondern von Vertrauen – ähnlich wie in einer Beziehung. Man kann Liebe nicht wissenschaftlich beweisen – aber man kann sie erleben. Und das ist mehr als bloße Einbildung.
Du schreibst, dass Christen dann sagen würden: „Wir haben es euch ja gesagt.“ – mag sein. Aber die Bibel lehrt etwas anderes:
„Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn.“ (1. Korinther 1,31)
Wahrer Glaube basiert nicht auf Überheblichkeit, sondern auf Demut – weil wir wissen, dass wir selbst nichts sind ohne Gottes Gnade.
Wenn Gott sich wissenschaftlich offenbaren würde, dann wäre das keine Bedrohung für den Glauben – sondern eine Vervollständigung dessen, was Millionen von Menschen seit Jahrhunderten innerlich erfahren.
Aber du hast Recht: Dann würde man nicht mehr glauben – sondern wissen.
Nur – bis dahin bleibt die entscheidende Frage:
Was ist, wenn Gott wirklich existiert – und du hast Recht mit deiner Skepsis gegenüber Religion – aber Jesus hatte trotzdem recht mit dem, was er gesagt hat?
Ich wünsche dir weiterhin ehrliche Fragen – und vielleicht irgendwann eine ehrliche Antwort, die dich überrascht.
Alles Gute dir!
In dem Moment, in dem die Existenz eines Gottes bewiesen wäre, würden die Religionen in sich zusammenfallen. Was viele nicht begreifen: Eine Religion lebt vom Ungewissen. Sobald es sich als Fakt herausstellt, ist eine Religion streng genommen widerlegt.
Nein, ich würde die Existenz eines Gottes annehmen, aber mich trotzdem keiner Religion verschreiben.
Ich lebe mein Leben so, wie ich es möchte.
"Danke für deine Offenheit – und dass du klar zu deiner Haltung stehst.
Dass du sagst: 'Ich würde Gottes Existenz annehmen, aber mich keiner Religion verschreiben' – zeigt, dass du bereit bist, neue Erkenntnisse anzuerkennen, aber dein Leben trotzdem eigenverantwortlich gestalten willst. Das verdient Respekt.
Vielleicht nur ein Gedanke dazu:
Glaube muss keine Einschränkung sein.
Im Kern geht es im christlichen Glauben nicht um starre Regeln oder Fremdbestimmung – sondern um eine lebendige Beziehung, die aus Freiheit geschieht, nicht aus Zwang.
Jesus sagt nicht: 'Pass dich an!'
Er sagt: 'Komm zu mir, wenn du müde bist. Ich will dir Ruhe geben.' (nach Matthäus 11,28)
Glaube kann ein Geschenk sein – kein Käfig, sondern ein Raum, in dem man getragen wird.
Ob man das will oder braucht – das bleibt jedem selbst überlassen.
Aber vielleicht ist der Weg nicht so eng, wie viele glauben.
Alles Gute dir auf deinem Lebensweg!"
Danke für deine Offenheit – und das ist auch ein ehrlicher Punkt.
Viele denken bei „Religion“ an Kontrolle, Regeln, Institutionen. Aber darum geht es im christlichen Glauben nicht in erster Linie.
Gott will keine Zwangsmitgliedschaft – sondern Beziehung.
Nicht: „Geh zur Kirche und halt die Gebote“
Sondern: „Komm zu mir – und lerne, was echtes Leben bedeutet.“
Wenn Gott real ist – dann hat er dich gemacht.
Dann kennt er dich besser, als du dich selbst je kennen wirst.
Dann geht es nicht mehr nur um das Leben, das du möchtest – sondern um das Leben, für das du gemacht bist.
Christsein bedeutet nicht, sich einer Religion zu „verschreiben“.
Es bedeutet: zu erkennen, dass du gewollt bist. Geliebt. Und gerufen – nicht als Sklave, sondern als Kind.
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben – und es in Fülle haben.“ (Johannes 10,10)
Gott nimmt dir nicht dein Leben –
Er schenkt dir ein echtes.
Ist aber eh unmöglich
Wenn es tatsächlich irgendeinen der vielen tausend Götter gäbe, die Menschen sich je erdachten und gäbe es dafür Beweise, würde ich seine Existenz akzeptieren. Dann wäre es kein Glaube mehr, sondern durch Fakten belegtes Wissen. Fakten zu leugnen, wäre dumm.
Einer Religion würde ich mich aber nicht anschließen, denn diese sind vor allem Machtinstrumente zur Manipulation der Gläubigen. Ich würde wie bisher selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben.
Aber da das nie passieren wird, braucht man darüber nicht philosophieren.
- Vielen Dank für deine offene und ehrliche Meinung! Es ist verständlich, dass du einen klaren Bezug zu Fakten und Beweisen schätzt und Religionen oft kritisch siehst, insbesondere im Hinblick auf Macht und Manipulation. Deine Haltung, selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu leben, zeigt, dass du Wert auf persönliche Freiheit legst.
- Es ist schön, dass du dir Gedanken darüber machst und deine Sichtweise klar formulierst. Jeder Mensch hat seine eigene Perspektive, und solche Gespräche können dazu beitragen, gegenseitiges Verständnis zu fördern. Wenn du möchtest, können wir gerne weiter über das Thema sprechen oder andere Fragen klären!
Danke.
Du bist sicher ein angenehmer Gesprächspartner. Gerade wenn man nicht dieselben Ansichten teilt, kann man viel voneinander lernen und die Denkweise des Anderen nachvollziehen, wenn man sachlich miteinander kommuniziert.
Leider ist das oft sehr schwierig, wenn man die Meinung des Gesprächspartners nicht teilt.
Wow man sieht in dieser Frage ganz klar, dass die Menschen nicht auf der Suche nach der Wahrheit sind, sondern auf der Suche nach Glück.
Ein Armutszeugnis - in einer tollen Frage 👍🏼
lg
Dein Gedanke trifft einen wichtigen Punkt: Viele Menschen suchen heute nicht unbedingt nach Wahrheit – sondern vor allem nach persönlichem Wohlbefinden.
Aber vielleicht gehört beides auch zusammen:
Wahre Liebe, wie sie in 1. Johannes 4,16 beschrieben wird, ist nicht bloß ein Gefühl – sie gründet in der Wahrheit. In Gott.
Vielleicht haben manche Menschen Angst, dass Wahrheit unbequem sein könnte – dass sie fordert, herausfordert, verändert. Aber genau das macht sie so kostbar.
Wer nur dem Glück nachläuft, verliert sich leicht.
Wer die Wahrheit sucht – auch wenn sie manchmal weh tut – findet am Ende mehr: Sinn, Halt, und echte Freiheit.
Ich finde: Solche Gedanken brauchen wir mehr in der Debatte. Danke, dass du sie eingebracht hast.
Liebe Grüße.“
Ich glaube, die suchen eher Vergnügen, weil Glück können sie nicht finden.
Tatsächlich: Gott lässt sich nicht „beweisen“ wie ein wissenschaftlicher Fakt.
Aber das bedeutet nicht, dass er nicht real ist. Es gibt viele Dinge im Leben, die wir nicht messen oder beweisen können – und die doch unser Leben zutiefst prägen: Liebe, Hoffnung, Gewissen, Sehnsucht, Vertrauen.
Gott zeigt sich nicht im Reagenzglas – sondern im Herzen, im Leben, in der Geschichte.
Der christliche Glaube basiert nicht auf blindem Wunschdenken, sondern auf einer echten Begegnung:
Gott ist Mensch geworden – in Jesus Christus.
Er hat gelebt, geliebt, gelitten – und gezeigt, wie Gott wirklich ist: nicht fern, sondern nah.
Nicht gewalttätig, sondern barmherzig. Nicht kontrollierend, sondern rettend.
Ich glaube nicht an Gott, weil ich alles „beweisen“ kann.
Ich glaube an ihn, weil er mich gefunden hat, als ich ihn am meisten brauchte.
Weil sein Wort lebt. Weil sein Frieden real ist. Und weil mein Herz weiß, was mein Verstand nicht fassen kann.
Glaube ist kein Rückzug aus der Vernunft – sondern ein mutiger Schritt ins Vertrauen.
Und wenn er dich ruft – dann nicht, um dich klein zu machen,
sondern um dir Leben in Fülle zu schenken. ✨
Das ist ein interessanter Gedanke – aber hier liegt ein Missverständnis vor.
Christlicher Glaube lebt nicht vom Ungewissen, sondern vom Vertrauen in eine lebendige Beziehung zu Gott – nicht nur in Ideen, sondern in eine Person: Jesus Christus.
Wenn Gott sich offenbaren würde – sichtbar, greifbar, wissenschaftlich belegbar – dann würde das nicht den Glauben zerstören, sondern ihn vollenden.
Denn der christliche Glaube gründet sich nicht auf „Vielleicht“, sondern auf Geschichte:
Jesus ist gekommen, hat gelehrt, gelitten, ist auferstanden – mitten in Raum und Zeit.
Das Neue Testament basiert nicht auf Spekulation, sondern auf Begegnung, Erfahrung und Zeugnis.
Christentum ist keine Religion im Sinne von „Mensch sucht Gott“ –
sondern die Botschaft, dass Gott den Menschen sucht.
Wenn Gott bewiesen würde, wäre das kein Zusammenbruch, sondern eine Bestätigung dessen, was Christen längst bezeugen: