Wird Friedrich Merz gestürzt, wenn er das Deutschlandticket 90 Euro macht?
48 Stimmen
9 Antworten
Von wem - von der Steuerzahlern, über deren Steuergelder der Fehlbetrag beglichen wird, damit Grünist/X/Innen für lau durch die Gegend fahren können?😂
Sein wir mal ehrlich: Der ÖPNV ist nur in Großstädten sinnvoll. In ländlichen Gebieten, und da wohnen nun einmal mehr als 30 Prozent aller Menschen, wird der ÖPNV niemals wirtschaftlich sein können - mit der Folge, dass der ÖPNV entweder Unmengen Geld kostet oder so getaktet und organisiert ist, dass er für die Menschen keine Alternative darstellt.
Hinzu kommen dann noch diejenigen, für die der ÖPNV sowieso keine Alternative ist... Menschen, die beruflich und privat viel transportieren und örtlich sehr flexibel sein müssen. Außendienstmitarbeiter und Handwerker beispielsweise und oft auch Familien (schon mal mit 3 Kindern den Familien-Wocheneinkauf mit Bus und Bahn gemacht?).
Insofern: ÖPNV unterstützen: Ja.
Aber nicht auf Kosten derjenigen, die den ÖPNV nicht nutzen können oder wollen.
Und damit ist dann halt auch ein kostenloses oder sehr günstiges "Deutschland-Ticket" utopisch.
das lohnt nicht - du kannst nicht jeden Ort mit Direktverbindung in alle anderen Orte ausstatten - das wäre aber nötig, weil die Arbeitnehmer inzwischen in alle Richtungen zur Arbeit fahren
jetzt ist es einfach so :
a) du musst häufig mehrmals umsteigen und hast Wartezeiten (für den Anschluss) die Busse fahren so viele Haltepunkte an, das verlängert natürlich zeitlich die Dauer der Fahrt - es geht ja nicht anders
b) während des Tages sind viele Leute in der Arbeit - da fährt fast niemand - demzufolge fährt so gut wie kein Bus - die Rentner kommen also ohne Auto nirgendwo hin, nicht einmal zum Einkaufen - wenn sie selbst kein Auto haben, können sie nur hoffen, dass die Kinder sie zum Einkauf mitnehmen und bei Bedarf zum Facharzt/Krankenhaus fahren und wieder nach Hause - oft geht das aber nicht: da ist ein ganzer Tag dahin
c) die Fahrt zum Arzt/Krankenhaus mit dem Öffi kannst du vergessen - da müsstest du u.U. schon früh um 5 Uhr losfahren - je nachdem zu welcher Tageszeit der Termin festgelegt ist , ggfs. auch schon früher- wenn du beim Arzt ankommst, hast du Wartezeiten - dort interessiert keinen der Fahrplan, von dem du abhängig bist - erst einmal kommen die Privatpatienten dran - wenn du Pech hast, siehst du vom letzten Bus (der dich zum Umsteigepunkt bringt) nur noch die Schlusslichter - dann kannst du entweder am Ort übernachten oder ein Taxi rufen (sehr teuer) - Gleiches gilt, wenn du aus dem Krankenhaus entlassen wirst - den Ärzten ist völlig egal, wie du nach Hause kommst und ob für dich noch ein Bus fährt oder nicht - du erfährst auch nicht rechtzeitig, wann die Ärzte sich in ihrer unendlichen Weisheit entschließen, dich heimzuschicken - häufig erst am Tag der Entlassung - da sind die Kinder dann in der Arbeit - einfach toll !!
d) wenn du so viele Busse einsetzen musst mit verhältnismäßig wenig Auslastung, ist das viel zu teuer - die Fahrkosten würden durch die Decke gehen - das ist der Grund, warum der ÖPNV auf dem Land nicht ausreichend ausgebaut werden kann - bei solchen Preisen fährt dann auch keiner mit
PS: der Minuspunkt ist nicht von mir - die Frage ist ja berechtigt, nur die Möglichkeiten sind sehr beschränkt
Und deshalb willst Du armen Städtern auch keinen günstigen ÖPNV gönnen?
Dafür ist auf dem Land das Wohnen günstiger.
Dann sollte der ÖPNV auf dem Land eben ausgebaut werden.
Wie soll das funktionieren?
Entweder, die Busse fahren die Hälfte der Touren leer und die andere mit 2 oder 3 Fahrgästen - das ist sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nicht sinnvoll - oder sie fahren so selten, dass der ÖPNV schon wieder nicht attraktiv und flexibel genug ist.
Der ÖPNV wird auf dem "platten Land" niemals einen so großen Vorteil bringen, als dass er den individuellen Pkw-Verkehr ablösen kann. Denn zu den o.g. Problemen kommen dann auch noch die fehlende Flexibilität und die deutlich längere Reisezeit.
Nur mal so aus meiner Situation: Wohn- und Arbeitsort liegen etwa 19 km voneinander entfernt. Mit dem Pkw brauche ich etwa 20, bei dichterem Verkehr 30 Minuten pro Fahrt. Mit dem ÖPNV müsste ich zunächst 1 km zur nächsten Bushaltestelle gehen. Dann mit dem Bus in die nächste Stadt fahren, dauert ca. 30 Minuten. Dort dann in die S-Bahn einsteigen, die Fahrt dauert 15 bis 20 Minuten. Dann wieder in den Bus steigen, 10 Minuten Fahrt. Macht also schon mal 70 Minuten Fahrt ohne Wartezeit und Ausfälle dazwischen. Hinzu kommt, dass ich auf dem Rückweg mit dem Pkw leicht am Supermarkt anhalten und einkaufen kann, das geht mit der Bahn deutlich schwieriger, allein schon vom Transport her.
Also wären das schon mal mind. 90 Minuten pro Tag Zeitunterschied zum Nachteil des ÖPNV. Macht pro Woche 7,5 Stunden.
Das nächste Problem ist dann, dass ich eben nicht fahren kann, wann ich will, sondern auf den Fahrplan von Bus und Bahn angewiesen bin.
Und wie gesagt: Eine so hohe Taktung 24/7 auf dem Dorf ist einfach nicht umsetzbar, weil es dafür dann einfach zu wenige Fahrgäste gibt. Und selbst wenn, dann wär da noch der deutliche zeitliche Mehraufwand.
Wie soll das funktionieren?
Mit kleinen, autonom fahrenden Elektrobussen oder Ruftaxis beispielsweise.
in den Städten macht das natürlich Sinn - aber nicht jeder lebt in der Stadt
da die Kosten für den Bau eines Gebäudes inzwischen der größte Kostenfaktor ist, ist auch das Wohnen auf dem Land nicht mehr viel günstiger - ich vermute auch, dass die Einkommen auf dem Land niedriger sind, habe das aber noch nicht gecheckt - die Fahrkosten sind normalerweise höher, viele fahren in die Stadt zur Arbeit - aber wie bereits erwähnt: auf den ÖPNV kann man sich da nicht verlassen und wir haben hier auch viele so kleine Orte, da fährt noch nicht mal der Bus
du kannst nicht jeden Tag mit dem Ruftaxi zur Arbeit fahren, das ist doch viel zu teuer, da kann ich gleich das Auto nehmen - ich weiß noch nicht einmal, ob wir das haben (ich glaube nein)
und auf die autonom fahrenden E-Busse werden wir noch eine ganze Weile warten müssen - das nützt jetzt also gar nichts
Diese Ruftaxis gibt es bei uns auf den Dörfern auch und sie fahren zum Buspreis. Das ist ja der Witz. Aber es fährt kein leerer, riesiger Bus einmal pro Stunde. Ist offensichtlich billiger so.
Wenn viele Leute damit täglich zur Arbeit führen, würde wohl ein normaler Linienbus fahren. Aber das betrifft eher Omas die zum Arzt oder einkaufen fahren. Und Leute die den Führerschein verloren haben. Normalerweise hat da fast jeder ab 18 Führerschein und Auto.
Ruftaxis gibt es bei uns nicht, bzw. nicht mehr - für uns also kein Witz
bei uns hier muss jeder den Führerschein und Auto haben, sonst ist er aufgeschmissen
Für 25 und 26 ist es ja erstmal zum jetzigen Preis gesichert. Wieviel es dann teurer wird, wird man sehen. Wenn es 90 Euro kostet, werden sich die Gruppen, für die es lohnt, weiter ausdifferenzieren. Ich fahre ständig in allen möglichen Verkehrsverbünden außerhalb meines eigenen und auf DB-Regionalstrecken, ich nutze auch vermehrt Regionalstrecken, wo ich früher Fernzüge genutzt hätte, wenn sich die Zeitdifferenz in Grenzen hält. Für mich würde es sich auch für 90 Euro lohnen.
Für andere innerhalb ihres Verbundes weniger, wenn sie überwiegend dort fahren und das Abo dort günstiger ist.
Wohin man auf keinen Fall zurück kann, ist zum alten: Niemand, der ein Deutschlandticket hatte, wird wieder in fremden Städten kaum verständliche Automaten minutenlang studieren wollen. Wie auch immer es kommt, es wird wohl nur noch Tarifsysteme geben, bei denen die Zugänglichkeit zu einem Nahverkehrssystem genauso wenig Zeitaufwand bedeutet wie jetzt mit dem D-Ticket.
Nichtmal wenn er es, wie geplant, total abschafft. Merz ist ein Autokanzler und die meisten Wähler der Union sind wohlhabende Autofahrer und nicht auf günstigen ÖPNV angewiesen.
So wohlhabend sind die meisten Autofahrer gar nicht - weil sie eben einen beachtlichen Teil des Einkommens in die Autofahrerei stecken.
Autofahrer generell als wohlhabend zu bezeichnen, ist eine Verallgemeinerung, die so nicht passt. Viele Menschen haben aktuell, zumindest in ländlichen Regionen, keine Alternative, da das ÖPNV Netz so lückenhaft ist, dass sie im Alltag nicht auf ein Auto verzichten können.
Viele Menschen in Deutschland haben hingegen gar nicht die Wahl zwischen Auto und ÖPNV und zumindest Bahnfahren ist ohne Deutschlandticket für Millionen Menschen nicht mehr erschwinglich gewesen seit 2004.
Das mag wohl so sein, aber genauso ist für viele Menschen auch das Auto kaum noch erschwinglich, obwohl sie eben nicht darauf verzichten können. Der Preis für das ÖPNV Ticket ist da eben auch nur die eine Seite der Medaille. Meiner Meinung nach müsste im gleichen Atemzug das Angebot (Netz und Taktung der Fahrten) weiter ausgebaut werden um letztlich möglichst viele Menschen auch zu erreichen. Es hilft mir nichts, wenn ich ein günstiges Ticket kaufen kann, es aber nicht nutzen kann, weil das Netz schlichtweg nicht vorhanden ist. Das wird die betroffenen mehr als 30% der Bevölkerung nicht dazu bewegen können vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Will man aber das Netzt entsprechend ausbauen, würde dies Unmengen an Geld verschlingen, das schlichtweg nicht vorhanden ist.
ÖPNV funktioniert in Städten und als Verbindung zwischen Städten, nicht aber in der Fläche.
Der Punkt ist, dass ÖPNV ohne Subventionen nicht funktioniert. Das sieht man in den USA, wo es außer U-Bahn in NYC nicht viel ÖPNV gibt.
Wer sich weigert da Steuermittel hineinzustecken wird nie vernünftigen ÖPNV haben, weshalb die Privatisierung der Bundesbahn auch ein Fehler war.
Da gebe ich dir Recht. Da muss allerdings noch sehr viel getan werden.
Das Netz zum einen. Die Zuverlässigkeit zum anderen. Ich bin viel beruflich unterwegs und wenn ich dann des Öfteren mal auf die Bahn gesetzt habe, mit dem Gedanken, dass man stressfrei fährt und die Zeit sogar noch nutzen kann, wird man jedes mal eines Besseren belehrt. Züge haben Verspätung, fallen aus. Anschlusszüge nicht erreicht, Meeting verpasst. Mal ganz abgesehen von versifften Bahnhöfen und Bahnhofsvorplätzen.
Zur Zeit der Deutschen Bundesbahn war die Bahn pünktlicher und billiger. Man schaue in die Schweiz, Österreich oder Niederlande wo die Bahnen noch staatlich sind. Da sind die Einzeltickets günstiger und die Pünktlichkeit besser.
Stattdessen will Merz jetzt mehr schrammelige Konkurrenz wie Flixtrain zulassen. Klar, der ist noch immer voll auf neoliberalem Privatisierungskurs. Fliegt ja auch lieber und fährt nie Bahn.
Deswegen heisst er ja Nahverkehr. In der Ferne ist der Fernverkehr zuständig.
Und doch, in Deutschland funktioniert das durchaus. Man kommt hier fast in jedes Kaff. Ich habe den Vergleich mit Spanien, da geht nichts.
Und wenn ja, dann die Macht an der Wahlurne mal sinnvoll nutzen und sich nicht beispielsweise von der sozialfeindlichen AfD einwickeln lassen...
Weiß ich doch, auf (sch)Merzhafte oder blaubraune Politik haben wir wohl beide keine Lust, daher ist mein Kommentar ganz allgemein gedacht.
Hoffe wird es bald und nicht deshalb sondern weil er Arbeiter schaden will Feiertag weg.
so isses
wir wohnen auf dem Land und können das bestätigen