Wer würde mal gerne ein Buch testlesen?
Hallo literarisch interessierter Teil der Community,
ich wollte mal so in die Runde fragen wer gerne einmal ein Manuskript testlesen würde?
Stellt euch zum Beispiel vor J.K. Rowling Feedback zu "Harry Potter und der Stein der Weisen" gegeben zu haben bevor das Buch veröffentlicht war.
Wäre sicher ein nettes Gefühl im Nachhinein, oder?
Was meint ihr?
LG Andrastor
21 Stimmen
9 Antworten
Das Problem ist etwas - heute ist (gefühlt!) jede/r zweite selbsternannter Autor/in. Jeder schreibt ein Buch, jeder meint toller Autor zu sein, jeder bringt sein Zeug zu Papier. Nur ist die absolute Mehrheit davon, pardon, Mist. Schlecht geschrieben, voller Fehler, banal, unlogisch, uninteressant.
Klar, ein Hobby, das will ich keinem verbieten, jeder soll schreiben so viel er will, ist doch ein schöne Freizeitbeschäftigung. Man darf udn soll Hobbies ausüben, auch wenn man nicht gut darin ist. Deswegen ist es ja auch ein Hobby. Aber das zu lesen was typischerweise von selbsternannten Hobby-Autoren geschrieben wird, dafür würd ich mindestens Geld verlangen.
Wenn es ein qualitativ hochwertiges Buch ist, findet sich auch ein seriöser Verlag der das Buch verlegen möchte, und dort gibt es genug Leute die professionell "Testlesen" mit entsprechenden Fachwissen, die dafür bezahlt werden. Daher besteht in dem Fall überhaupt keien Notwendigkeit für private Testleser.
Wenn man das an private Leute auslagert weil man keinen Verlag findet der das Buch aufnehmenn möchte - hat das meist Gründe die beim Aufschlagen des Buches auch schnell offensichtlich werden...
Rowling wurde nur von 12 Verlage abgelehnt. Bloomsbury war die glückliche Nummer 13.
1. War ich schon Testleser
2. Möchte und werde ich nur Bücher von Autor*innen annehmen, die nicht problematisch sind, was unter anderem J. K. Rowling ausschließt.
J. K. Rowling ist transfeindlich af und das schon seit Jahren. Selbst Autoren wie Stephen King haben sich von ihr abgewendet & auch viele Schauspieler (wie Daniel Radcliffe) aus den Harry Potter Filmen teilen nicht ihre transphoben Sichtweisen & distanzieren sich ganz klar davon.
Heißt nicht, dass ich Autor*innen ausschließlich nach Transfeindlichkeit judge.
Sarah J. Maas zb hat den Tod einer jungen Afroamerikanerin (durch Polizeigewalt) ausgenutzt, um ihr Buch zu promoten. Was einfach nur abartig krank ist.
Usw.
Verstehe. Ich hab mich mit der Thematik kaum befasst, muss ich sagen. Interessiert mich persönlich nicht was sie davon hält.
Was für Dinge fändest du noch problematisch?
Ich bezahle sogar für das Recht, Kapitel aus (noch) unveröffentlichten Titeln auf Patreon lesen und kommentieren zu können. Ich mache das für die Bücher von Vera Nazarian. Im Moment hat sie gerade eines fertiggestellt (Amrevet Days, Buch 1 - das kommt am 14. Februar und ist eine Liebesgeschichte, die allerdings nur genießen kann, wer die 4 Romane ihrer TAG-Reihe kennt) und den ersten Roman der Vorgeschichte zu den TAG-Büchern: EOS - den sie zu aktuell 85% fertig hat.
Sehr interessant. Macht die das um die Bücher dann im Eigenverlag zu veröffentlichen? Oder als Werbeaktion?
Sie hat einen eigenen Verlag, in dem sie die Bücher veröffentlicht - Norilana Books.
Ja, das wäre rückblickend schon toll gewesen. Ich habe beim Lesen des ersten Bandes gleich angebissen -- und weitere Bände gab es noch gar nicht.
Aber solche Manuskripte sind natürlich nicht immer so wertvoll, so qualitativ überragend wie dieses Werk.
Wobei man ja auch sagen muss, dass Rowling ihr Manuskript auch noch für den Verlag überarbeiten musste. Also wer weiß ob es da so großartig erschienen wäre, als es das heute tut 🤔😅
Ich habe das schon einmal für einen Freund gemacht, mag es allerdings nicht, mich beim Lesen verpflichtet zu fühlen.
Wenn ich ein Buch für jemanden testlese, dann mache ich das in erster Linie für die andere Person und daher fühl ich mich dann auf eine Art "verpflichtet".
Ah verstehe. Ja, das Gefühl soll beim Testlesen natürlich nicht vermittelt werden.
Wobei... wenn dir das Buch so wenig gefallen würde, dass du es nicht weiter lesen wollen würdest, würde ich persönlich als Autor das schon gerne wissen und nicht darauf bestehen, dass du weiter lesen müsstest...
So meine Gedanken dazu...
Wenn du willst, dass ich mal einen Blick darauf werfe, dann kann ich das gerne tun. Ich kann einfach nicht versprechen, dass ich es wirklich ganz lesen kann, auch aus Zeitgründen etc.
Viele Verlage wollen inzwischen, dass man nur testgelesene Manuskripte einreicht. Klar, es gibt Agenturen für so etwas, aber die kosten.
Sogar Rowling, wenn ich bei dem Beispiel bleiben darf, wurde von über 100 Verlagen abgelehnt bevor einer es genommen und damit Milliarden gemacht hat.