Wenn Gynäkologen sich weigern, Trans-Frauen zu behandeln, ist das dann transphob?
29 Stimmen
11 Antworten
Ich denke es kommt darauf an.
Einer Transfrau, die keinerlei körperliche Angleichungen hinter sich hat, also keine Brüste durch Hormontherapie besitzt und keine Operationen im Genitalbereich hat, würde ein Besuch bei einem Gynäkologen schlicht weg nichts bringen. Denn sie besitzt ja keine körperlichen Merkmale, die ein Gynäkologe untersuchen oder behandeln könnte. Da finde ich es verständlich und logisch wenn eine gynäkologische Praxis die Behandlung aus diesen Gründen ablehnt.
Wenn eine Transfrau aber mindestens eine Hormontherapie angefangen hat oder sogar eine Neovagina und Neovulva durch Genitalangleichende Operationen besitzt, dann sollte sie definitiv die Möglichkeit haben, zu einem Gynäkologen zu gehen. Durch die weiblichen Hormone bekommt sie Brüste, die durchaus untersucht werden können bzw sollten, zum Beispiel was Brustkrebsvorsorge angeht. Und auch der Genitalbereich muss ja hin und wieder Vorsorgeuntersuchungen unterzogen werden. Natürlich ist eine Neovagina und Neovulva nicht genau dasselbe, wie eine natürliche Vulva und Vagina. Aber dennoch glaube ich, dass man damit beim Gynäkologen besser aufgehoben ist, als beim Urologen, welcher gar nichts mit weiblichen Genitalien anfangen kann.
Okay, das wusste ich nicht, aber in dem Fall hast du natürlich Recht. Ich meinte auch eher, dass eine Transfrau, die keine Hormone nimmt und keine ops hinter sich hat, nicht zum Frauenarzt gehen muss. Nicht, dass sie Brüste haben muss oder so, um zum Frauenarzt zu gehen, sondern eher, dass sie zumindest eine Hormontherapie angefangen haben sollte.
Also die aller meisten machen das bei einem Endo das stimmt schon, aber ich hab auch schon mitbekommen dass das welche direkt bei einem Gynäkologen machen.
Machen aber bestimmt auch nicht alle
Denn sie besitzt ja keine körperlichen Merkmale, die ein Gynäkologe untersuchen oder behandeln könnte.
Sie besitzt ein endokrines System das untersucht und behandelt werden könnte. Die meisten Gynäkolog*innen kennen sich weit aus besser mit Hormonersatztherapie für cis weibliche Normwerte aus als Endokrinolog*innen.
Ja, diesen sollte man die Lizenz entziehen. Es sei denn, der Arzt kann sein Handeln begründen (z.b. Transfrau wünscht eine nicht notwendige OP, welche ihr Leben gefährdet)
LG
Naja, wenn die Person prä-OP ist, dann könnte das Anliegen der Patientin tatsächlich außerhalb der Qualifikationen des Gynäkologen liegen.
Wenn sich der Gynäkologe mit der notwendigen Behandlung auskennt und diese nur ablehnt, weil die Patientin trans ist, dann ja. Kann der Gynäkologe fachlich nicht weiterhelfen, dann nicht.
Tendenziell ja, es sei denn, es fehlt die Expertise. Aber aufgrund von trans* jemanden abzulehnen wäre transfeindlich.
Ist das nicht offensichtlich, dass es darauf ankommt was der Grund für die Nichtbehandlung ist?
Wobei ein Gynäkologe eigentlich auch die Hormontherapie von Anfang an begleiten kann