Wenn Gynäkologen sich weigern, Trans-Frauen zu behandeln, ist das dann transphob?
36 Stimmen
11 Antworten
Ich denke es kommt darauf an.
Einer Transfrau, die keinerlei körperliche Angleichungen hinter sich hat, also keine Brüste durch Hormontherapie besitzt und keine Operationen im Genitalbereich hat, würde ein Besuch bei einem Gynäkologen schlicht weg nichts bringen. Denn sie besitzt ja keine körperlichen Merkmale, die ein Gynäkologe untersuchen oder behandeln könnte. Da finde ich es verständlich und logisch wenn eine gynäkologische Praxis die Behandlung aus diesen Gründen ablehnt.
Wenn eine Transfrau aber mindestens eine Hormontherapie angefangen hat oder sogar eine Neovagina und Neovulva durch Genitalangleichende Operationen besitzt, dann sollte sie definitiv die Möglichkeit haben, zu einem Gynäkologen zu gehen. Durch die weiblichen Hormone bekommt sie Brüste, die durchaus untersucht werden können bzw sollten, zum Beispiel was Brustkrebsvorsorge angeht. Und auch der Genitalbereich muss ja hin und wieder Vorsorgeuntersuchungen unterzogen werden. Natürlich ist eine Neovagina und Neovulva nicht genau dasselbe, wie eine natürliche Vulva und Vagina. Aber dennoch glaube ich, dass man damit beim Gynäkologen besser aufgehoben ist, als beim Urologen, welcher gar nichts mit weiblichen Genitalien anfangen kann.
Okay, das wusste ich nicht, aber in dem Fall hast du natürlich Recht. Ich meinte auch eher, dass eine Transfrau, die keine Hormone nimmt und keine ops hinter sich hat, nicht zum Frauenarzt gehen muss. Nicht, dass sie Brüste haben muss oder so, um zum Frauenarzt zu gehen, sondern eher, dass sie zumindest eine Hormontherapie angefangen haben sollte.
Also die aller meisten machen das bei einem Endo das stimmt schon, aber ich hab auch schon mitbekommen dass das welche direkt bei einem Gynäkologen machen.
Machen aber bestimmt auch nicht alle
Denn sie besitzt ja keine körperlichen Merkmale, die ein Gynäkologe untersuchen oder behandeln könnte.
Sie besitzt ein endokrines System das untersucht und behandelt werden könnte. Die meisten Gynäkolog*innen kennen sich weit aus besser mit Hormonersatztherapie für cis weibliche Normwerte aus als Endokrinolog*innen.
Warum sollte es "transphob" sein, wenn Frauenärzte es ablehnen Männer zu behandeln? Das macht doch keinen Sinn.
Die brauchen Hormone und anderen Sachen! Damit kennt sich so jemand aus.
Ein Hausarzt ist in der Regel nicht dazu da Hormone zu kontrollieren oder zu verabreichen. Das ist auch nicht sein Fachgebiet. Nicht umsonst werden Transmänner in der Regel zu Endokrinologen geschickt.
Auch bilden Transfrauen in Folge der Hormoneinnahme weibliche Brüste aus. Es ist sogar stark angeraten diese regelmäßig durch einen Frauenarzt, im Zuge einer Vorsorgeuntersuchung, überprüfen zu lassen.
Nein, weil Mann ein soziologischer kein biologischer Begriff ist.
Übrigens ist das nicht Thema. Dein Argument war, dass Frauenärzte keine transidenten Frauen untersuchen müssten weil das keinen Sinn ergibt.
Das ist falsch. Ein Frauenarzt ist ein Gynäkologe und somit für alle sein Fachgebiet betreffende Belange ausgelegt. Auch cis Männer können einen Besuch dort benötigen wenn z. B. ein ungewolltes Wachstum oder eine Verformung der männlichen Brust vorliegt.
Weiterhin war deine Aussage, dass dafür ein Hausarzt genügt. Ein Hausarzt hat keine spezifische Ausbildung für die Genitalienuntersuchung geschweige die benötigten Instrumente, er ist unerfahren mit der Anpassung des Hormonhaushaltes und hat ein limitiertes Wissen über die weibliche Brust.
Das kann lebensgefährlich werden wenn Vorsorgeuntersuchungen ungenügend durchgeführt werden.
Ja, diesen sollte man die Lizenz entziehen. Es sei denn, der Arzt kann sein Handeln begründen (z.b. Transfrau wünscht eine nicht notwendige OP, welche ihr Leben gefährdet)
LG
Naja, wenn die Person prä-OP ist, dann könnte das Anliegen der Patientin tatsächlich außerhalb der Qualifikationen des Gynäkologen liegen.
Ist das nicht offensichtlich, dass es darauf ankommt was der Grund für die Nichtbehandlung ist?
Tendenziell ja, es sei denn, es fehlt die Expertise. Aber aufgrund von trans* jemanden abzulehnen wäre transfeindlich.
Wobei ein Gynäkologe eigentlich auch die Hormontherapie von Anfang an begleiten kann