Meinung des Tages: Bilanz nach sechs Monaten Genderverbot an bayerischen Unis – was haltet Ihr davon?

Finde das Verbot (nach wie vor) sinnvoll, denn... 66%
Finde das Verbot (nach wie vor) nicht sinnvoll, weil... 27%
Habe dazu eine andere Meinung und zwar... 6%
Meine Meinung dazu hat sich geändert und zwar wie folgt... 1%

448 Stimmen

51 Antworten

Habe dazu eine andere Meinung und zwar...

Hallo,

beinahe lustig, wenn einer immer die Anderen als "Verbotspartei" beschimpft!

https://www.instagram.com/markus.soeder/reel/CvVRZacIkGy/

Ich sage nur Genderverbot, Cannabis, Ladenschluss...

In Bezug auf die Sprache bin ich der Meinung, dass sie ein Spiegelbild derer ist, die sie benutzen. Es zeigt insbesondere ihre Haltung zur Gesellschaft und sagt viel über ihr Menschenbild aus. Insbesondere ist es schon interessant, wie jemand selbst spricht und schreibt. Und was sagt es wohl über jemanden aus, der Macht hat und diese dazu nutzt, zu versuchen, den Untertanen vorzuschreiben, wie sie zu sprechen und zu schreiben haben - oder eben nicht?


verreisterNutzer  27.11.2024, 10:48
Es zeigt insbesondere ihre Haltung zur Gesellschaft und sagt viel über ihr Menschenbild aus.

Und da haben wir das Hauptproblem. Es wird damit nämlich letztendlich von den "Genderlogen" suggeriert, man würde andere angeblich diskriminieren, wenn man statt "Studierende" auf das generische Maskulinum, also auf Studenten, zurückgreift.

Warum wird dies mit echter Diskriminierung, z.B. mit Beleidigungen o.ä. in einen Topf geworfen?

Pomophilus  27.11.2024, 11:06
@verreisterNutzer

Das musst du die Fragen, die du als Gemderlogen bezeichnest!

Aber ich finde, sie haben auch das Recht, ihre Meinung zu sagen. Und, immerhin haben sie keine Möglichkeit, dir irgendetwas vorzuschreiben. Du darfst schließlich, genau wie sie (sofern man damit nicht mit dem Bayrischen Spezialrecht in Konflikt gerät) weiterhin so sprechen und schreiben wie man möchte - allerdings auf die Gefahr hin, dass andere daraus ihre Schlüsse ziehen und dass es ihnen nicht gefällt.

Sophiaschreibt  25.04.2025, 13:46

Es ist auffallend wie viele erwachsene Männer hier für ein Verbot sind...wie wäre es wenn wir grundsätzlich alle weiblich anreden? Und dann das Gendern verbieten? Würde mich interessieren wie die Antworten dann ausfallen...

Finde das Verbot (nach wie vor) sinnvoll, denn...

Die "Gendersprache" ist eine Kunstsprache, die zwar alle Menschen inkudieren soll, aber äußerst sperrig ist und für mehr Verwirrung und sprachliche Probleme sorgt.

Es werden vermutlich mehr Menschen (mit sprachlichen, kognitiven Problemen, o.ä.) ausgeschlossen, als Menschen, die sich in dem binären Rollenmodell nicht einordnen können.

Ich habe eine Zeit lang selber versucht zu gendern und es in meinen Alltag zu integrieren, aber bin davon wieder abgerückt.

Sollte sich innerhalb der Klasse, des Kurses, des Vereins, der Gemeinde oder welcher Gruppe auch immer, eine Person finden, die mit männlich-weiblich nicht klarkommt, kann ide gerne auf mich zukommen und wir werden da sicherlich einen Weg finden.

Aber pauschal alle Menschen mit dem Gendersternchen zu belästigen, weil da VIELLEICHT eine Person dabei sein KÖNNTE?

Ich gestalte auch das Buffet bei meiner Geburtstagsfeier nicht gleich haram, vegan und gluten- und laktosefrei - nur weil bei den Gästen jemand davon betroffen sein könnte. Wenn das so ist, nehme ich Rücksicht darauf. Aber doch nicht in vorauseilendem Gehorsam!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Pomophilus  27.11.2024, 15:37
Ich gestalte auch das Buffet bei meiner Geburtstagsfeier nicht gleich haram, vegan und gluten- und laktosefrei - nur weil bei den Gästen jemand davon betroffen sein könnte. Wenn das so ist, nehme ich Rücksicht darauf. Aber doch nicht in vorauseilendem Gehorsam!

Wenn man dein Bild auf die Verhältnisse in Bayern übertragen wollte, dann wäre es aber so, dass zuvor natürlich niemand gezwungen war, ein Buffet so zu gestalten. Nach dem Gesetz dürfte aber im Gegenteil kein Buffet mehr haram, vegan, gluten- und laktosefrei sein, das wäre verboten, selbst wenn sämtliche Gäste davon betroffen wären!

HugoHeels  28.11.2024, 11:25
@Pomophilus

Der Unterschied ist aber - es gibt Menschen, die aus religiösen, ethischen oder gesundheitlichen Gründen nicht am Büffett teilnehmen könnten. Sich bei "Damen und Herren" nicht angesprochen zu fühlen, ist aber nur ein Gefühl.

Die nächste Person empfindet sich als Fuchs, Alien oder Banane und fühlt sich auch mit Gendersternchen ausgeschlossen.

Soll man wirklich alle Eventualitäten im Vorfeld aus- und alle abseits der Norm befindlichen und fühlenden Menschen ein- schließen?

Wo soll man da die Grenze ziehen?

Pomophilus  28.11.2024, 12:37
@HugoHeels

Noch ein letztes Mal:

Es geht nicht darum, dass man etwas tun müsste, es gab in Bayern nie eine Pflicht zum Gendern, es geht darum, dass man es nun nicht mehr tun darf.

Das scheint dein Beweggrund zu sein: weil man es nicht unbedingt tun muss, findest du es anscheinend sinnvoll, es zu verbieten! Für alles, was man tun möchte, muss man anscheinend sehr gute, zwingende Gründe vorbringen können, sonst gehört es verboten. Nein, in einem Staat, den du anscheinend befürwortest, möchte ich nicht leben!

HugoHeels  28.11.2024, 12:51
@Pomophilus

Und ich möchte mir von einer Hand voll Wokies nicht erzählen lassen, wie ich zu leben habe! Das ist im höchsten Maße undemokratisch!

Pomophilus  28.11.2024, 12:55
@HugoHeels

Also etwas zu "erzählen" ist für dich undemokratisch, aber etwas zu verbieten weil es nicht zwingend notwendig ist, ist demokratisch???

Ich wiederhole den letzten Satz meines vorherigen Kommentares und werde es damit gut sein lassen.

Bauzvoli  28.11.2024, 17:40
@HugoHeels

Das hatte @Pomophilus doch nie vor. Im Gegenteil, hier wurde doch geschrieben, dass jeder Gendern können sollte oder eben nicht. Wenn du es jedoch undemokratisch findest, wenn dir angeblich das Gendern vorgeschrieben wird, müsste es für dich doch auch undemokratisch sein, wenn jemandem das Gendern verboten wird.

Finde das Verbot (nach wie vor) sinnvoll, denn...

Sprache ist für alle da und sollte nicht von Partikularinteressen dominiert werden, die die Mehrheit so nicht haben möchte.

Einige Genderforderungen erreichen das Gegenteil, weil auch Menschen, die sich ansonsten solidarisch gegen Diskriminierung wenden sich irgendwann entnervt abwenden.

Dabei geht es um Schutz und öffentliche Teilhabe diverser Lebensformen. Das erreicht man nicht durch Diktate, die weit darüber hinaus gehen.

Im Gegenteil - für rechte Populisten ist das eine Steilvorlage.


Pomophilus  27.11.2024, 15:29
Sprache ist für alle da ...

Aber nicht für die, die eine andere Sicht als du haben, oder?

cybersenior  27.11.2024, 17:21
@Pomophilus

Interessant! Und welche Sichtweise unterstellst Du mir?! Was ist daran für Dich intolerant zu verhindern, dass Gruppierungen nicht auf einen Niederschlag in der Sprache bestehen können, der letztlich für alle gilt?

Pomophilus  27.11.2024, 17:55
@cybersenior

Es ist für dich nicht intolerant, Menschen vorzuschreiben, wie sie sich ausdrücken dürfen? Und es ist tolerant, wenn man per gesetzlichem Verbot verhindern will, dass sich bestimmte Ausdruckdrucksweisen in der Sprache niederschlagen könnten?

Erinnert mich irgendwie an 1984!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Neusprech

cybersenior  28.11.2024, 11:55
@Pomophilus

schräger Vergleich. Im privaten Gebrauch wird Dir niemand etwas vorschreiben. Es geht aber hier um die Sprache in der Öffentlichkeit - also im Umgang mit Ämtern und auch an öffentlichen Schulen/Unis. Und da muss die Sprache einheitlich geregelt sein, weil Du ansonsten ein enormes Durcheinander und einen Sprachsalat bekommst, wenn jeder die Sprache nach seinem Gusto an seine Identitätswahrnehmung anpassen kann.

Ich kann die Rechtschreibreform vor 25 Jahren bis heute nicht nachvollziehen, die sich gegen das scharfe "ß" wendet und dafür 3-fach Konsonanten aneinanderreiht. Aber ich musste sie am Ende zähneknirschend hinnehmen aus dem gleichen Verständnis für ein einheitliches Kommunikationsmittel.

Ziel muss es doch sein, die Allgemeinheit zu beherztem Eingreifen aufzufordern wo immer Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihre Hautfarbe etc. angefeindet werden.

Pomophilus  28.11.2024, 12:51
@cybersenior

Allerdings geht die bayerische Regelung ja so weit, dass ausdrücklich festgeschrieben ist, dass sie bestehen bleibt, selbst wenn der Rat für deutsche Rechtschreibung künftig andere Empfehlungen aussprechen sollte:

https://www.bayern.de/herrmann-bayern-beschliesst-verbot-der-gendersprache/

Somit geht es wohl kaum um die von dir beschriebenen Ziele der einheitlichen Sprache. Die will man offensichtlich nur, solange es zur eigenen Ideologie passt.

cybersenior  28.11.2024, 13:52
@Pomophilus

Ich hoffe es kommt nicht soweit. Aber dass es bei der bayer. Staatsregierung um ihre Stammtischideologie geht, kann ich nachvollziehen. Bayern allein kann sich aber nicht gegen den Rat der deutschen Rechtschreibung hinweg setzen. Sie werden in diesem Fall an einer Begründung basteln, um vors BVG zu ziehen

Pomophilus  28.11.2024, 14:24
@cybersenior

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gelingt, ein rein empfehlendes, noch dazu zwischenstaatliches Gremium (beteiligt sind ja auch Österreich, die Schweiz, Belgien, Liechtenstein) vor ein deutsches Gericht zu zerren - egal, ob du Bundesverfassungs- (abgekürzt BVerfG) oder das Bundesverwaltungsgericht (abgekürzt BVerwG) meinst - die BVG, die Berliner Verkehrsnetriebe meinst du vermutlich nicht.

Sie werden sich also schlicht und einfach weigern müssen, eine Empfehlung umzusetzen. Aber schließlich ist Ideologie und der Drang, etwas zu verbieten wichtiger.

cybersenior  28.11.2024, 14:27
@Pomophilus

Keine Sorge, sollte es wirklich so weit kommen endet das wie die PKW-Maut nur nicht so kostspielig und die Stammtische haben wieder "Diskussionsnahrung"

Pomophilus  27.11.2024, 17:09
Das erreicht man nicht durch Diktate, die weit darüber hinaus gehen.

Eben! Aber nun gibt es in Bayern ein Gesetz als Diktat, das festlegt, wie die Sprache in bestimmten Bereichen benutzt werden darf!

Finde das Verbot (nach wie vor) sinnvoll, denn...

...eine korrekte Sprache funktioniert ohne Genderei einfach besser. Wer sich als was anderes identifiziert, kann den Mund öffnen und dies äußern, dann kann betroffene Person auch entsprechend angesprochen werden (z. B. mit "ser" oder dergleichen).

Aber bei DEN Mitarbeitern, bei DEN Lehrern, bei DEN Studenten, etc sind doch längst alle, unabhängig ihres Geschlechts inkludiert. Das auf Krampf zu ändern, erzeugt überhaupt erst einen Ausschlussgedanken, der vorher nicht existiert hat.

Was anderes wären "Feuerwehrmänner", das wären dann halt stattdessen "Feuerwehrleute" oder einfach die Feuerwehr als ganzes.

Die deutsche Sprache hat genug, weit genug, Möglichkeiten, ohne sie grammatikalisch zu verstümmeln.

Finde das Verbot (nach wie vor) nicht sinnvoll, weil...

Für Thesis/wissenschaftliche Arbeiten gibt es bereits Vorschriften. Ein generelles Verbot beeinträchtigt jedoch die Freiheit von Wort und Schrift. Gerade Universitäten sollten hier Neuerungen aufgeschlossener Gegenüber stehen. Sollen doch gerade diese für unsere Zukunft forschen. Durch dieses Verbot darf jetzt noch nicht einmal darüber geforscht werden, da jegliche Benennung verboten wurde. Das dies noch nicht vor dem Bundesgerichtshof gelandet ist, wundert mich sehr.


MinusDrei651  04.12.2024, 08:40

Und neu ist diese "Neuerung" auch nicht... Sie gibt's seit Jahrzehnten und wurde immer als linguistischer Bullshit gesehen bis der politische Druck von oben kam.

MinusDrei651  04.12.2024, 08:44
@MinusDrei651

Was soll man daran forschen?

Es wurde nicht jede Ernennung verboten - es darf nur nicht mehr als Standard-deutsch gelehrt werden... Und das ist richtig so denn es ist kein grammatisch korrektes Deutsch...

Die Erfinder dieser Form sagten selbst, dass es nicht so ganz passend ist und nur eine Notlösung - doch war man danach zu faul eine Lösung zu finden... Wie die Grünen selbst - lieber irgendwas als Hirn anstrengen

tommgrinn  04.12.2024, 12:47
@MinusDrei651
Was soll man daran forschen?

Nennt man z.B. Sprachforschung.

Es wurde nicht jede Ernennung verboten - es darf nur nicht mehr als Standard-deutsch gelehrt werden...

Es darf in wissenschaftlichen Artikeln (und eben egal welche) nicht verwendet werden.

Und das ist richtig so denn es ist kein grammatisch korrektes Deutsch...

Sprache hat sich schon immer im Laufe der Zeit verändert. Was du sagst bezieht sich immer nur auf eine gewisse Periode.

Die Erfinder dieser Form sagten selbst, dass es nicht so ganz passend ist und nur eine Notlösung - doch war man danach zu faul eine Lösung zu finden... Wie die Grünen selbst - lieber irgendwas als Hirn anstrengen

Aha... mal wieder so ein Kommentar der alles den Grünen in die Schuhe schieben möchte. Falls du diskutieren möchtest, solltest du besser solche AfD- Phrasen lassen. Und ja man könnte mehr darüber forschen, aber Leute wie du regen sich nur noch mehr darüber auf und wollen es ja am liebsten verbieten. Merkst du den Widerspruch?