Ein junges Paar Mitte/Ende 30 wünscht sich offiziell ein Kind, nun wird sich ein gtoßer Hund angeschafft - könnte das ein Kinderersatz sein?
Der Mann hat schon lange den Wunsch, Vater zu werden, hat sich deshalb von seiner ehemaligen Partnerin getrennt, mit der es nur noch ein Nebenher gab.
Er heiratete danach relativ schnell eine andere Frau.
Er ist 38, sie wird 35.
Er ist gesundheitlich und psychisch aktuell durch mehrere Ereignisse sehr ausgezahlt und die eigene Immobilie und das Grundstück sind seit 2 Jahren eine nicht enden wollende Großbaustelle.
Er arbeitet nonstop, tagsüber in der Firma und abends und am Wochenende auf der Baustelle, die gefühlt nie fertig wird.
Im Freundeskreis sind nun fast alle Freunde auf seiner und ihrer Seite bereits einmal, teils zum 2. Mal Eltern geworden und unternehmen vieles nur noch als Familie, so dass sie auch nicht mehr so oft für spontane Aktivitäten zur Verfügung stehen.
Die Baustelle zehrt an deren Nerven, das Grundstück ist nicht befestigt und täglich wird Lehm von draußen ins Haus getragen, so dass beide gefühlt nicht zur Ruhe kommen.
Sie hat übrigens Endometriose.
Nun übernachten sie die Familie damit, dass sie sich einen großen Hund angeschafft haben.
Im Umfeld hat das für etwas Verwunderung gesorgt, da man zuerst damit gerechnet hat, dass man sich das ersehnte Kind anschafft.
Es verwundert auch, dass sie in das häusliche Chaos mit der riesigen Baustelle und dem Dreck draußen nun einen kleinen Welpen holen, um den sich ja auch intensiv gekümmert werden muss.
Freunde fragen sich, ob das ein Hinweis auf einen nicht funktionierenden Kinderwunsch (eventuell aufgrund der Endometriose) sein könnte und ob der Hund eventuell Kindrersatz ist.
Oder klingt es normal, in das aktuelle häusliche Chaos und in seiner gesundheitlich und psychisch angespannten Lage einen Welpen anzuschaffen.
Es sind auch beide voll berufstätig und sie muss den Hund dann mit auf die Arbeit nehmen (arbeitet in einer Einrichtung für Kinder).
Für den Freundeskreis klingt das sehr ungewöhnlich.
Ist der Hund wohl eventuell Kinderersatz oder hättet Ihr in dieser Lebenssituation einen Hund angeschafft?
Beide hatte vorher nie Hunde, seine Ex hatte aber die selbe Rasse, als er mit ihr zusammen lebte.
12 Stimmen
15 Antworten
Die Frage sollte eher sein, warum geht es andere etwas an?
Es sollte doch völlig egal sein, ob der Hund ein „Kinderersatz“ ist oder nicht, ebenso geht es Außenstehende nichts an ob ein Paar unerfüllten Kinderwunsch hat oder nicht.
Solange der Welpe gut versorgt ist, ist doch alles gut.
Der Freundeskreis, der das „ungewöhnlich“ findet, sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern.
Als Gedankenanstoß an dich (denn ich vermute dass du zum Freundeskreis gehörst), dass solche Überlegungen unangebracht sind (und allzu schnell in Lästereien ausarten, diese Frage klingt jetzt schon sehr danach).
Ich hatte auch jahrelangen Kinderwunsch und mein damaliger Freundeskreis wusste das und hat auch jede meiner Handlungen sofort bewertet und auf den Kinderwunsch gemünzt. Das war absolut nicht schön. Mittlerweile habe ich neue Freunde.
Es ist nicht böse gemeint, aber ich appelliere lediglich daran MIT den Menschen zu reden anstatt über sie.
Wenn du dir tatsächlich Sorgen um das Paar machst, dann geh hin, rede mit ihnen und biete deine Hilfe an.
Ich soll beim Kinderwunsch meine Hilfe anbieten?😀 Der Freundeskreis hilft seit 2 Jahren intensiv auf der Baustelle tatkräftig mit. Das ist auch sehr kräftezehrend auf die Dauer.
Ich stimme den Argumentationen des Users < Gilly Di > zu.
Mit 35/38 Jahren handelt es sich um erwachsene Menschen, die Ihre Entscheidungen selbst treffen. Im Freundeskreis kann man einen Rat geben, aber man sollte sich nicht in private Entscheidungen des Paares einmischen und darüber auch noch diskutieren.
In unserem Freundeskreis sieht das glücklicherweise anders aus!
Hilfe kann ja auch einfach sein darüber zu reden. Hätte ich mir damals tatsächlich gewünscht aber alle Freundinnen die ich damals hatte waren sofort peinlich berührt sobald ich auch nur ne Andeutung in die Richtung Kinderwunsch gemacht habe. Aber hinter meinem Rücken darüber reden, das konnten sie.
Und Hilfe kann auch sein, so eine Situation einfach hinzunehmen und zu akzeptieren- auch wenn das Paar das vllt noch nicht kann- und nicht hinter dem Rücken zu tuscheln.
Es wird nicht gekuschelt. Der Kinderwunsch war halt, gerade beim ihm, sehr extrem.
Er hat da sehr drunter gelitten. Sie ist neu im Freundeskreis und spricht nicht wirklich viel mit seinen Freunden. Deshalb würde sie auch niemand ansprechen. Sie hat ihren eigenen Freundeskreis.
Ich weiß, was Du meinst, wir hatten selber eine Fehlgeburt und danach mehrere Jahre KiWu Behandlung.
Als Erstes frage ich mich hier einfach, was diese Erkenntnis Außenstehenden bringen soll, bzw warum man sich darüber solche Gedanken macht. Als Freund und auch als Familie wäre es doch naheliegender zu helfen und/oder einfach mal zu reden und zu fragen wie es ihnen geht.
Das Leben läuft halt nicht immer nach Plan. Es mag nicht ideal erscheinen in einer schwierigen Situation noch ein Haustier anzuschaffen...aber wenn sie doch offensichtlich Möglichkeiten gefunden haben (der Hund kann mit zur Arbeit)...ist doch alles in Ordnung.
Die Freunde helfen fast täglich auf der Baustelle. Wie kommst Du drauf, dass keiner hilft und fragt, wie es geht? Dass es ihm schlecht geht, ist kein Geheimnis, er frisst das aber in sich rein.
Das Thema Kind spricht aber keiner an, da niemand sie auf das Thema Endometriose ansprechen will. Man redet nicht mit jedem über gynäkologische Themen und Kinderwunsch
Und warum redet man nicht mit jedem darüber? Weil es ein sehr persönliches Thema ist. Möchtest du, das andere über eines deiner sehr persönlichen Themen hinter deinem Rücken diskutieren?
Nur zur Information:
Die Fertilität ist bei einer Endometriose um etwa 50 Prozent reduziert, abhängig vom Schweregrad.
Er hat durchaus viele Jahre über seinen Kinderwunsch gesprochen. Aktuell hat er aber, wie bereits in der Frage beschrieben, psychisch Probleme. D.h. er verschließt sich extrem und ist auch extrem empfindlich.
Er frisst alles in sich hinein und blockt, wenn jemand mit ihm über seine Sorgen sprechen will.
Sie hat eher ihren eigenen Freundeskreis und dort mehrere Patenkinder.
Genau deshalb die Frage, ob genau deshalb als Ausgleich jetzt ein Hund angeschafft wurde.
Frag das Paar, nicht Fremde.
Viele Leute mit Haus haben jedoch Hunde, irgendwer muss ja das Grundstück bewachen. Darauf weist auch hin, dass es sich um einen großen Hund handelt.
Es geht um die Baustelle, sein Burn Out und den Kinderwunsch, Fremde.
Völlig unerheblich, frag das Paar, wenn du es wissen willst, nicht uns.
Und dennoch kann dir AUSSCHLIESSLICH das Paar deine Frage beantworten. Frag sie.
Ein Kind schafft man sich nicht einfach an. In den geschilderten Umständen ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr gering, dass überhaupt ein großes Interesse an einem Kind besteht, das klingt eher nach dem Wunsch, sozialen Status durch Äußerlichkeiten zu demonstrieren, wobei man sich etwas verhoben hat.
In dem Alter ist das Thema Familiengründung auch bereits sehr spät, eine natürliche Schwangerschaft ist nicht unbedingt mehr so einfach möglich, erst recht, wenn gesundheitliche Einschränkungen dazukommen. Es ist also nicht ungewöhnlich und der Hund ist vielleicht ein Ventil, um mit der Enttäuschung klarzukommen, dass man seine besten Jahre Dingen hinterhergejagt ist, die einen nun den Kinderwunsch kosten.
So ist eben das Leben.
Danke, eine der wenigen sinnvollen Antworten. Tatsächlich quält die Baustelle mittlerweile, macht den Mann seelisch fertig uns frisst mehr Geld als geplant.
Du hast Recht, hier wird der Status Quo extrem gezeigt. Er ist so erzogen immer leisten und vorweisen zu müssen, auch wenn er daran kaputt geht.
Ich denke, mit der Endometriose wird es ab Mitte 30 richtig schwer schwanger zu werden.
Das ist insofern nicht ungewöhnlich, weil sich viele junge Paare einen Hundewelpen anschaffen um allen zu zeigen, dass sie dafür Verantwortung tragen können, reif sind, es drauf haben und überhaupt gehört der Hund bekanntlich zum typischen teutonischen Familienglück wie das Eigenheim, ein "repräsentatives" Auto und anderes Gedöns. Damit wollen die vielleicht anderen , die sie für zu jung und zu unreif halten, imponieren nach dem Motto - sieh mal an, was die da machen können. Das kennt man ja...
Oftmals ist der Hund aber tatsächlich fürs Erste ein Kindersatz, ich habe das bei einigen Paaren gesehen, die ich kenne und die sich irgendeinen Hund holten, kaum dass sie in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus eingezogen sind - normalerweise war da aber alles halbwegs geregelt und kein Baustellen-Chaos mehr, der Hund war dann mehr der Zuckerguss auf der Torte. Dass er die meiste Zeit allein daheim hockte, weil niemand da war und alle arbeiten gingen oder unsauber wurde oder verhaltensauffällig - ja, das war dann halt so, wie es war.
Zum Thema "fürs Erste" noch ein Nachsatz: In einigen der geschilderten Fälle war der Hund jedoch ganz schnell abgeschrieben, als dann doch ein Kind kam und wanderte dann zu den Eltern / Schwiegereltern oder ins Ebay-Kleinanzeigen, das ist besonders traurig vor allem für das Tier.
Und warum antwortest Du auf eine Frage und gehst nicht auf die konkrete Fragestellung ein? Hast Du nichts Anderes zu tun? Dein Rat, den Du hier gibst, gilt auch für Dich.
Was geht es Dich an, welche Gedanken sich das Umfeld macht?