08. Dezember 2021

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Vor exakt 1700 Jahren wurden Juden auf deutschem Gebiet das erste Mal urkundlich erwähnt. Anlässlich dieses Festjahres beantwortet der Zentralrat der Juden in Deutschland am Mittwoch, dem 8. Dezember 2021, von 15 - 18 Uhr Deine Fragen zu den zahlreichen Facetten deutsch-jüdischer Geschichte und der aktuellen Lebenssituation jüdischer Menschen in Deutschland.
Mehr erfahren

90 Fragen

Wie könnte man gegen den tiefsitzenden Hass einiger Menschen handeln?

Ich war an einer Grundschule, die sich in einem Gebiet befindet, das ein sozialer Brennpunkt ist.

An meiner Grundschule war es üblich, dass die meisten Kinder unglaublich viele Vorurteile gegenüber dem Judentum hatten und das Wort 'Jude' als Beleidigung für Mitschüler*innen genutzt wurde.

Wir haben viele Projekte mit Lehrer*innen gemacht, um dem Antisemitismus unter uns Schüler*innen entgegenzuwirken. Wir haben eine Synagoge besucht, waren auf einem jüdischen Friedhof und es sind auch immer wieder Gespräche geführt worden, um diesen Hass zu beenden.

Jedoch war das große Problem das Umfeld der Kinder. Die Eltern, Großeltern, Geschwister..., die ihnen diesen Hass mit auf den Weg gegeben haben.

Es war vollkommen gleich, wie die Menschen jüdischen Glaubens vor Ort mit einigen Kindern interagiert haben, ihre Einstellung änderte sich nicht und sie beschimpften die Leute dann sogar noch, weil es das war, was sie von ihren Eltern/Großeltern... gelernt haben.

Wie könnte man diese Personen erreichen, um ein Umdenken zu ermöglichen?

Oder muss man sich damit abfinden, dass es leider immer Menschen geben wird, deren Einstellung sich nicht ändern lässt?

Ich habe unglaublichen Respekt vor den Menschen, die versucht haben, meinen Mitschüler*innen und mir das Judentum näher zu bringen. Sie brachten immer viel Geduld mit, obwohl sie schlimme Beschimpfungen an den Kopf geworfen bekamen.

Wieso lernen manche Menschen nichts aus der Vergangenheit und können nicht begreifen, dass ihr Verhalten falsch ist?