Judentum in rein fiktiven Werken bzw. Belletristik?
Ich schreibe ab und zu "Urban Fantasy Dystopie", dabei ist die Frage, ob es in Deutschland wegen dem Holocaust moralisch vertretbar wäre eine Figur mit "jüdischen Eigenschaften" zu "erfinden", und dabei meine ich keine "Parodie/Satire" wie in "Jojo Rabbit", sondern eher so etwas wie "Willow Rosenberg, einer Hexe aus Buffy im Bann der Dämonen", die aus Rache, (Achtung Spoiler) auch einen Menschen häutet oder würde man wegen "Verharmlosung" des "dritten Reichs" mit größeren Strafen rechnen müssen?
Quellen: How Jewish is Willow Rosenberg? – Buffy the Vampire Slayer Online (btvsonline.com) (leider Englisch)
Anschauen auf eigene Gefahr:
Willow Bored Now - YouTube (auch Englisch, aber es geht um den Inhalt )
3 Antworten
ob es in Deutschland wegen dem Holocaust moralisch vertretbar wäre eine Figur mit "jüdischen Eigenschaften" zu "erfinden",
"Jüdische Eigenschaften"? Damit beziehst du dich doch bestimmt auf dieses Zitat aus Yevamot 79a, wo steht:
Drei Besonderheiten hat diese Nation: sie sind schüchtern, sie sind barmherzig, sie erweisen Wohltaten.
Ich finde, es ist eine tolle Idee, fiktive Personen zu erfinden, die diese Eigenschaften haben.
Jüdinnen und Juden sind Teil der Gesellschaft. Wenn du eine reale Welt mit fiktiven Elementen beschreiben willst, dann kannst du natürlich auch jüdische Charaktere in deine Geschichten mit einbauen. Für jüdische Leser würdest du dadurch die Geschichte vielleicht sogar besonders attraktiv machen. Wichtig ist dabei nur, dass du dich vorher mit jüdischen Alltagswelten auseinandersetzt. Sonst läufst du Gefahr, Klischees oder gar antisemitische Vorurteile zu reproduzieren, und das wäre dann in der Tat kontraproduktiv.
Ephraim Kishon war ein Meister jüdischen Humors. Pflichtlektüre unter uns 68ern.
Zwar kein Fantasy aber trotzdem vergleichbar ist Tarantinos Charakter des „Bärenjuden“ in Inglourious Basterds. Es geht also offensichtlich problemlos.
Wir haben ja auch "Willow", ich meine das eigentlich auf deutschland bezogen z.B. rein fiktiv, wenn eine junge jüdische Person, die den Holocaust nicht miterlebt hat, neben Karl M.("Altnazi" aus einer NDR-Dokumentation, man kann ihm als "Mitläufer" aber nichts mehr nachweisen) zieht und irgendwann wegen Totschlags("Psycho-Terror") angeklagt wird, obwohl er wegen seines Alters sowieso bald gestorben wäre. Wird dieses Szenario vom "Zentralrat der deutschen Juden", "moralisch gefeiert(wie ein Märtyrer)", würden sie die Strafe akzeptieren oder würden sie so etwas im Normalfall den Behörden überlassen, weil sie keine Freunde von "Butterflyeffect-Rache" sind. etc.( vergleiche in etwa "F. v. Schirach-Diskussion").
Anscheinend gibt es einige Juden, die es "erfrischend" finden wie der "Bärenjude" in "Inglorious Basterds" dargestellt wird Und wenn der Rabbiner zurückschlagen würde? - SZ Magazin (sueddeutsche.de) , aber ich meinte eher ob die Mehrheit der jüdischen Gemeinschaft, von der "Shoah" losgelöste Figuren wie z.B. "Erik Lehnsherr/Magneto" aus "X-Men First Class" X-men First Class coin scene - YouTube oder die Personen aus "Hunters", besonders in Deutschland des 21. Jahrhunderts als ethisch vertretbar oder Falschdarstellung ihrer Religion ansehen würde. Ich stehe jedenfalls auf "Butterflyeffect".