Themenspecial 08. Dezember 2021
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
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Judentum in rein fiktiven Werken bzw. Belletristik?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
ob es in Deutschland wegen dem Holocaust moralisch vertretbar wäre eine Figur mit "jüdischen Eigenschaften" zu "erfinden",

"Jüdische Eigenschaften"? Damit beziehst du dich doch bestimmt auf dieses Zitat aus Yevamot 79a, wo steht:

Drei Besonderheiten hat diese Nation: sie sind schüchtern, sie sind barmherzig, sie erweisen Wohltaten.

Ich finde, es ist eine tolle Idee, fiktive Personen zu erfinden, die diese Eigenschaften haben.

Jüdinnen und Juden sind Teil der Gesellschaft. Wenn du eine reale Welt mit fiktiven Elementen beschreiben willst, dann kannst du natürlich auch jüdische Charaktere in deine Geschichten mit einbauen. Für jüdische Leser würdest du dadurch die Geschichte vielleicht sogar besonders attraktiv machen. Wichtig ist dabei nur, dass du dich vorher mit jüdischen Alltagswelten auseinandersetzt. Sonst läufst du Gefahr, Klischees oder gar antisemitische Vorurteile zu reproduzieren, und das wäre dann in der Tat kontraproduktiv.

dummerharry  08.12.2021, 19:11

Ephraim Kishon war ein Meister jüdischen Humors. Pflichtlektüre unter uns 68ern.

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Zwar kein Fantasy aber trotzdem vergleichbar ist Tarantinos Charakter des „Bärenjuden“ in Inglourious Basterds. Es geht also offensichtlich problemlos.

ClarrissaFray 
Fragesteller
 11.12.2021, 05:31

Wir haben ja auch "Willow", ich meine das eigentlich auf deutschland bezogen z.B. rein fiktiv, wenn eine junge jüdische Person, die den Holocaust nicht miterlebt hat, neben Karl M.("Altnazi" aus einer NDR-Dokumentation, man kann ihm als "Mitläufer" aber nichts mehr nachweisen) zieht und irgendwann wegen Totschlags("Psycho-Terror") angeklagt wird, obwohl er wegen seines Alters sowieso bald gestorben wäre. Wird dieses Szenario vom "Zentralrat der deutschen Juden", "moralisch gefeiert(wie ein Märtyrer)", würden sie die Strafe akzeptieren oder würden sie so etwas im Normalfall den Behörden überlassen, weil sie keine Freunde von "Butterflyeffect-Rache" sind. etc.( vergleiche in etwa "F. v. Schirach-Diskussion").

Anscheinend gibt es einige Juden, die es "erfrischend" finden wie der "Bärenjude" in "Inglorious Basterds" dargestellt wird Und wenn der Rabbiner zurückschlagen würde? - SZ Magazin (sueddeutsche.de) , aber ich meinte eher ob die Mehrheit der jüdischen Gemeinschaft, von der "Shoah" losgelöste Figuren wie z.B. "Erik Lehnsherr/Magneto" aus "X-Men First Class" X-men First Class coin scene - YouTube oder die Personen aus "Hunters", besonders in Deutschland des 21. Jahrhunderts als ethisch vertretbar oder Falschdarstellung ihrer Religion ansehen würde. Ich stehe jedenfalls auf "Butterflyeffect".

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