Themenspecial 08. Dezember 2021
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
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Wäre es nicht sinnvoll, in Schulen Aufklärung über jüdisches Leben zu lehren?

1 Antwort

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In der Tat wäre es sinnvoll, in Schulen mehr über jüdisches Leben zu lehren! Der Zentralrat der Juden und die Kultusministerkonferenz haben deshalb 2016 eine „Gemeinsame Erklärung zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule“ verabschiedet, um das Judentum und jüdische Vielfalt in der Schule sichtbar zu machen. Häufig wird das Judentum auf die Themen Schoa, Antisemitismus und Nahost-Konflikt reduziert, aber es ist viel mehr. Antisemitische Äußerungen müssen nicht notwendigerweise einem manifesten antisemitischen Weltbild entstammen, aber Antisemitismus aus Ignoranz ist nicht weniger gefährlich. Um Antisemitismus zu erkennen, muss man wissen, was Antisemitismus ist. Auch dazu haben der Zentralrat der Juden und die KMK mit der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten eine „Gemeinsame Empfehlung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule“ verabschiedet.

Außerdem bietet der Zentralrat der Juden mit seinem Projekt "Meet a Jew" Begegnungen zwischen jüdischen Jugendlichen und Erwachsenen mit nicht-jüdischen Schulklassen, Sportvereinen, Studierenden oder anderen Gruppen an. Das Projekt bietet somit einen Beitrag zum Abbau oder noch besser zur Prävention von Vorurteilen.