Wie antisemitisch ist Fridays for Future bzw. die Klimabewegung?
Durch einen Tweet von Fridays for Future, in dem offen für die Unterstützung der Intifada aufgerufen wurde, bin ich auf die antisemitische Schlagseite der Klimabewegung aufmerksam geworden. Ich unterstütze Fridays for Future eigentlich, aber ich möchte nicht Teil einer Bewegung mit einem Antisemitismusproblem sein. Nach ein bisschen Recherche weiß ich nun, dass dieses Problem in der Bewegung durchaus bekannt ist und diskutiert wird (s. die Links unten); es ist also keineswegs eine Erfindung von rechten Kritikern der Klimabewegung. Mich würde interessieren, ob Leute, die mit FfF sympathisieren, schon mal Erfahrungen mit Antisemitismus auf einer Demo oder so gemacht haben. Eine Freundin hat mir z.B. erzählt, dass auf einer Demo vor zwei Wochen "Von Lüzerath bis Gaza - Kilima-Intifada" gerufen wurde. In Bremen soll es besonders schlimm sein, aber das sind vielleicht nur Gerüchte. Ich erhoffe mir bitte kein allgemeines Bashing der Klimabewegung, sondern Antworten speziell zum Antisemitismusproblem. Vielen Dank!
Fridays for Intifada | Jüdische Allgemeine (juedische-allgemeine.de)
„Wir distanzieren uns von diesem Tweet“ | Jüdische Allgemeine (juedische-allgemeine.de)
9 Antworten
Hat die FfF-Bewegung ein Antisemitismusproblem? Ja,
Ein Israel-Problem bei FFF hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach offenbart. So sah man immer wieder pro-palästinensische Flaggen und Poster auf deren Demonstrationen und "Free Palstine-Days" und ganz offene Solidaritätsbekundungen mit der radikalislamistisch-terroristischen Hamas, die ganz klar antisemitisch und stark antijüdisch geprägt ist.
Schau mal HIER:
Dabei plappert die Gruppe lediglich nach, was zurzeit häufig als en vogue in der vor allem englischsprachigen Linken gilt : Palästina gut, Israel böse – ein einfaches Opfer-Täter-Narrativ ohne Raum für Differenzierung angesichts einer komplexen geopolitischen Realität.
oder HIER:
Irritierende Aussagen finden sich bei der Rhein-Sieg Ortsgruppe der Klimabewegung Fridays for Future. Dort wurden gestern Posts verbreitet, die wohl die dortigen Personen als „Palästinensersolidarisch“ bezeichnen würden.
Auch die Amadeu-Antonio-Stiftung rügte die FfF-Bewegung mehrmals in der Vergangenheit, für deren Ausfälle wie dass Israel „israelischen Neokolonialismus“ betreibe.
Ich verfloge die Siedlungspolitik und die Mikroagressionen der Israelis gegenüber der Palästinenser kritisch. Insofern bin ich kein radikaler und blinder Israel-Supporter, dennoch sollte man nicht die Hamas o. Ä. unterstützen.
Sie ist nicht nur kritisch sondern klar völkerrechstwidrig
Die völkerrechtswidrige israelische Besatzung Palästinas ist zu bennenen und nicht antisemitisch
Die Palästinensischen Gebiete (Ost-Jerusalem, Westjordanland und Gaza) und der Golan sind seit 1967 von Israel besetzt. Die Bundesregierung unterscheidet strikt zwischen dem Gebiet des Staates Israel und den besetztem Gebieten.Es ist langjährige Position der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten, keine Änderungen an den Grenzen von vor 1967 anzuerkennen, die nicht zwischen den Konfliktparteien vereinbart worden sind. Israelische Siedlungen in den besetzten Gebieten sind auch aus Sicht der Bundesregierung völkerrechtswidrig, ein Hindernis für den Frieden und eine Gefahr für die Grundlagen der Zwei-Staaten-Lösung.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564
Viele Klimaschützer sind politisch links eingestellt. Das war mal anders aber aus irgendein Grund hat die politsch Rechte v.a. in den USA ein Politikum aus dem anthropogenen Klimawandel gemacht.
Da die meisten Linken - durchaus begründet - ein durchwachsenes Verhältnis zum Israelischen Staat haben, insbesondere der jetztigen Regierung aber auch an den Apartheidsstrukturen, die dort seit Dekaden herrschen, gibt es hier vermutlich eine gewisse Schnittmenge. Zudem lassen sich ohnehin schon diesbezüglich unkritische Jugendliche, zumal der momentanen Regierungen geschuldet, natürlich leicht von Einzelnen instrumentalisieren, bei denen dann berechtigte Kritik in Hass umschlägt.
Es handelt sich aber definitiv nicht um ein Ziel von FFF.
"Begriffe wie Apartheid [...] sind typische Israel-dämonisierende Buzzwords", so Antisemitismus- und Extremismusexperte Nicholas Potter von der Amadeu Antonio Stiftung.
Mag sein, dass das Nicholas Potter von der Amadeu Antonio Stiftung meint, betrachtet man aber die Situation der Palästinenser ist das ein Begriff, den ich für passend halte und verwende unabhängig davon was Nicholas Potter von der Amadeu Antonio Stiftung davon hält.
Es gibt in Israel vier arabische Parteien. Das wäre wahrscheinlich nicht möglich, wenn Israel tatsächlich eine "Apartheid" hätte. Denkt mal darüber nach.
Dass die Bezeichnung nicht unbedingt zutreffend ist, macht sie aber nicht antisemitisch.
Da kommt es aber immer noch auf den Kontext an. Oft werden antisemitische Aussagen nur verbrämt damit, dass es angeblich Kritik an Israel wäre.
Ich sprach nicht davon, dass das SA Apartheidskonzept auf Israel und Palästina anzuwenden sei, ich sprach von Apartheidstrukturen, falls du die in Fall von Menschen, die in palästinischen Gebieten siedeln, nicht erkennen kannst bist du entweder blind oder schaust bewusst in eine andere Richtung.
Das wurde aber von sehr vielen so kommuniziert, und auf das allein habe ich mich bezogen.
Aber unterstelle mir jetzt nicht, dass ich nicht wüsste, was los ist.
Der Link ist zwar auch nicht ganz neutral und schon von 2008, bin aber schon der Meinung, dass der immer noch ganz gut passt. (Zum Beispiel war ich entsetzt, dass wieder Netanjahu mit Likud am Ruder ist!)
Selbst israelische Botschafter, sagen Israel ist eine Apartheid
Israels Ex-Botschafter: „Was in Palästina geschieht, ist Apartheid“
Wir hoffen, dass die Mitglieder der Vollversammlung die Realität in den besetzten palästinensischen Gebieten als das anerkennen, was sie ist: als Apartheid. Sie würden damit einen entscheidenden Schritt zur Förderung von Ehrlichkeit und Gerechtigkeit leisten, während ein Großteil der westlichen Welt weiterhin dazu schweigt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert arbeitet Israel daran, sowohl die Geografie als auch die Demografie der besetzten palästinensischen Gebiete durch expansive Siedlungspolitik zu verändern – eine Politik, die nach internationalem Recht illegal ist.
Jene Siedlungen befinden sich zwischen und um palästinensische Gemeinden herum, wodurch in der palästinensischen Bevölkerung sogenannte Enklaven entstehen. Durch die Isolierung jener Gemeinden in dichte, zersplitterte Nester hält Israel die unerwünschte Bevölkerung in Schach und verschärft seine Kontrolle über sie – eine frappierende Ähnlichkeit mit den Bantustans der südafrikanischen Apartheid.
Die vollständige geografische Zersplitterung des Westjordanlandes verhindert, was man als „territoriale Kontinuität“ der Palästinenser bezeichnen könnte – die Möglichkeit eines zusammenhängenden palästinensischen Gebiets. Sie lässt keinen Zweifel an Israels Absicht, die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern und seine Militärherrschaft über die Palästinenser zu verfestigen. Apartheid wird im Westjordanland darüber hinaus auch durch ein duales Rechtssystem verfestigt. Während die israelischen Siedler unter israelischem Zivilrecht mit vollen bürgerlichen und politischen Rechten leben, stehen die Palästinenser auf demselben Landstrich unter Militärrecht und haben keinen Einfluss auf das über sie herrschende Organ.
Einer populären Bewegung schliessen sich immer Leute an, die mit dem eigentlichen Ziel der Bewegung wenig zu tun haben. Deshalb sollte man solchen Äußerungen und Sprüchen wenig Beachtung schenken. Trittbrettfahrer gibt es bei jeder Bewegung.
Die Texte, die ich dazu gelesen habe, deuten eher nicht auf einen Zufall hin, sondern auf einen begründeten Zusammenhang. Und immerhin handelt es sich um den Twitter Account von Fridays for Future.
Ich denke nicht, dass es Unvereinbarkeitsbeschlüsse bei Fridays for Future gibt, wie bei politischen Parteien. Da darf jeder das sagen oder schreiben, was er für richtig hält, wenn er sich nicht gerade gegen die Grundideen der Bewegung stellt und zum Beispiel Braunkohlekraftwerke befürwortet.
Es sollte allerdings bekannt sein, dass die Jüdische Allgemeine hin und wieder aus einer "Mücke einen Elefanten" macht.
שלום
Deshalb habe ich zwei Links herausgesucht, in denen sich Repräsentantinnen von Fridays for Future selbst äußern, nicht Kommentatoren der JA. Und ob ein Aufruf zur Intifada auf dem Twitteraccount von Fridays for Future eine "Mücke" ist, kann man unterschiedlich beurteilen, Schalom hin oder her.
Das sind aber auch nicht ALLE bei FFF.
Ich habe mich rein auf das mit FFF bezogen, nicht auf die Intifada.
Willst Du mir eventuell Antisemitismus unterstellen? (Habe übrigens selbst unter Anderem auch jüdische Wurzeln).
Was in Israel so abgeht, da haben sich eben beide Seiten nicht mit Ruhm bekleckert. Das sehe ich schon eher neutral. Die Grundlagen für den Konflikt haben, wenn man sich das genau betrachtet, schon die Briten gelegt, weil sie mit ihrem Mandatsgebiet total überfordert waren.
Es ist einfach blöd, jemand Antisemitismus vorzuwerfen, der sagt, dass die Palästinenser auch irgendwie ein Recht hätten.
Weder hat jemand von "allen" bei FFF gesprochen, noch hat jemand jemandem Antisemitismus vorgeworfen, der gesagt hat, dass "Palästinenser auch irgendwie ein Recht hätten". Ich habe lediglich gefragt, wie antisemitisch FFF ist, und dabei auf einen Tweet hingewiesen, in dem FFF zur Intifada aufruft (»Yallah Intifada!«).
Das mit dem Aufruf zur Intifada war wahrscheinlich auch nur ein einziger total Verpeilter. Das ist bestimmt nicht die komplette FFF.
Erinnert mich daran, dass man gern die gesamten Asylbewerber in den selben Topf wirft, wenn nur einer Mist baut.
Es war halt der Twitter Account von FFF. Wiederholt. Es gab auch ähnliche Fälle in Deutschland. Kann alles Zufall sein. Oder eine Häufung von Einzelfällen...
FFF ist heute nichts anderes als eine zutiefst Linksradikale Gruppierung, der Klimaschutz ist nur noch das Label bzw. Deckmantel unter dem eigentlich die Kulturrevolution stattfinden soll. Sie bedient sich der selben Rhetorik wie alle Radikal Linken Gruppen vor ihnen und neben ihnen, da diese die Idee von FFF gekapert haben. Bei diesen Radikal Linken gehörte Antisemitismus seit jeher dazu.
Sie sprechen es lediglich nur anders aus als die Rechten - aus dem "bösen Juden" oder "Zionist" wird bei den Linken der ,,Kapitalist“,, Imperialist" oder ,,Globallist". Gemeint ist aber dasselbe wie bei den rechten und das sind die angeblichen" Finanz-Juden".
Das hängt mit dem Antiimperialistische Weltbild", welches der radikalen Linken zugrunde liegt, zusammen. Dem zufolge ist die moderne Gesellschaft von einem Machtblock aus Kapital und Staat gesteuert, der international agiert und die beherrschte Bevölkerung unterdrückt. Nach diesem binären Weltbild fordern die guten unterdrückten Völker ihre Selbstbestimmung gegen die "böse fremde Herrschaft" und die "imperialistische Ausbeutung". Wendet man das antiimperialistische Schema auf den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern an, kommt man zum Antizionismus. Israel wird als "Brückenkopf" der USA in der arabischen Welt dargestellt und den USA eine sich aus diesem Umstand erklärende einseitige Unterstützung der Interessen Israels vorgeworfen, die sich gegen die "Befreiungsbewegungen" richtet.
Jetzt zu dem Beleg das FfF in Wahrheit eine Linksradikale Gruppierungen ist und genau mit diesem Denk-Schema aus der radikalen linken Ecke Hand in Hand geht. Wir finden die Verbindung in der Rhetorik von FFF selbst!
Während des Gaza-Kriegs im Mai 2021 verbreitete der internationale FFF-Zusammenschluss ein Foto auf Instagram, in dem es unter anderem hieß: „Wir sind mit dem Herzen bei den Märtyrern und Verstorbenen. Die Gewalt und die verlorenen Leben sind eine Tragödie, und ihr Blut wird nicht vergessen werden. Möge die Erinnerung an sie ein Segen sein und eine Revolution.“
Das war keine Aussage der Hamas, sondern von FFF. Das zur selben Zeit, wo Raketen in Israelischen Kindergärten einschlugen und die "Märtyrer" aus dem Gaza diesen Konflikt in Wahrheit angezettelt hatten. In übrigen hätte dieser Post auch von der RAF sein können, deren Aussagen waren damals fast dieselben wie bei FFF heute.
Also hieraus entnehme ich einen emotionalisierten Nutzer, der einen unsachlichen Beitrag gegenüber seinem Feindbild der Linken verfasste, wie er sie versteht.
Das was hier vorliegt, will ich gar nicht abstreiten, aber das ist in etwa wie wenn ich alle Rechten in einen Topf werfen würde. Nur weil Hitler Nationalist war, ist Nationalismus nicht schlecht, aber natürlich könnte ich jetzt eine lange Tirade darüber schreiben, wie alle Rechte Nazis sind, was ziemlich unehrlich wäre, findest du nicht?
Dein unsachlichen Blödsinn kenn ich schon zu genüge. Es ist ersichtlich, wer und was mit meiner Aussage gemeint ist, also brauchen wir nicht das Haar in der Suppe zu suchen.
**Deinen.
WIR suchen nicht das Haar in der Suppe sondern du hast das Haar zur Suppe gemacht.
**Wiederhole.
Wie gesagt, ich stimme deinem Beitrag zu, nur sind das nicht per se "die Linken", es gibt auch wenige vernünftige unter Ihnen.
Sag mal, hast du keinen Frisör mit dem du dich unterhalten kannst?
Ach,.. ich mag emotionalisierte Zeitgenossen weitaus mehr!
Die völkerrechtswidrige israelische Besatzung Palästinas ist klar zu bennenen
Werde dir im klaren das Israel der Besatzer ist, Palästina besetzt ist
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564