Rassistisch denken wir alle (wenn man den Begriff weit genug fasst, zumindest kategorisch), rassistisch motivierte Menschen sind vermutlich eher die Schlagrichtung auf die du aus bist.
Jeder Mensch erkennt während seiner Sozialisation die Menschen in seinen nähren Umfeld als seine soziale Gruppe an. Wir sind zwar vernunftbegabt aber emotionsgesteuert, Mitglieder anderer Gruppen waren, als das Leben noch ein Nullsummenspiel war, also die größte Zeit der Menschheitsgeschichte, eine potentielle Bedrohung. Unser Gehirn kennt beim Überleben keine Gnade, das muss wahnsinnig schnell entscheiden, entsprechend kategorisiert es Menschen in solche, die unserer sozialen Gruppe ähnlich sind und solche, die es nicht sind. Die anders riechen, sprechen, singen oder aussehen. Und das sind potentielle Gefahren.
Deswegen sind z.B. ländliche Gegenden xenophober als urbane, in Städten begegnen sich mehr Menschen aus unterschiedlichen Kulturräumen, also steigt auch die Wahrscheinlichkeit während seiner Sozialisation Menschen, die traditionell anderen Gruppen angehören, kennenzulernen.
Aber bei jedem Menschen umfasst diese Gruppe nur etwa 100 bis 300 Individuen und selbst wenn wir relativ weltoffen sozialisiert werden, wird es immer Menschen geben, die wir automatisch abwerten. Dagegen kann man auch nichts unternehmen, das geschieht völlig autonom und lässt sich nicht abstellen.
Was man machen kann ist, sich dieser Tatsache bewusst sein. Z.B. als Unternehmer oder Mieter auf anonymisierte Bewerbungen setzen, als Lehrer oder Dozent Klausuren ergebnisoffen gegenprüfen zu lassen. Und - natürlich - sich nicht von seinem einfachsten Instinkten leiten lassen und dumm irgendwelchen Populisten hinterherrennen.