Warum wollen sich die Menschen nicht eingestehen, das die Grünen gute Politik machen?
Also das die Grünen eine sehr bürgernahe Politik machen, die sich an den Bedürfnissen und Sorgen des deutschen Volkes orientiert.
Ich als Geringverdiener wäre froh wenn es bei uns so eine Partei wie die Grünen geben würde.
8 Antworten
ich würde teilweise zustimmen. Allerdings tragen die Grünen auch viel auf den Schultern der Mittel- bis Geringverdienenden aus, das muss man auch deutlich so sagen. Meiner Meinung nach macht die Ampel-Regierung Politik, die viel näher an den Bürger:innen dran ist als das, was die CDU die 16 Jahre davor gemacht hat. Initiativen wie das 49€-Ticket (und das entsprechende Vorläufer-Angebot), Energiehilfen, Erhöhung von Sozialleistungen, das alles hat die CDU kein Deut interessiert. Selbst wenn sich da was getan hat unter der CDU war klar erkennbar, dass die SPD hierfür den Anstoß gegeben hat.
Für Geringverdienende ist die Grüne allerdings nicht gerade empfehlenswert, da sie viel zu viel vor allem finanziell vom Volk anstatt von der Wirtschaft fordert. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass die Grüne zusammen mit der Linken als einzige Partei die Tragweite des vom Menschen beschleunigten Klimawandels begreift und versucht danach zu handeln, was auch unbequeme Entscheidungen fordert. Das hilft aber auch nicht unbedingt wenn man sich in den letzten Jahrzehnten aus der sozialen Unterschicht in die untere Mittelschicht hochgearbeitet hat und jetzt kurz davor steht sein Mühsam finanziertes Haus zu verlieren aufgrund von Sanierungsgesetzen - um mal ein Beispiel zu nennen.
Was mich aber ebenso stört wie dich: eine Partei wie die CDU macht 16 Jahre lang NICHTS, lässt alles liegen, totaler Stillstand, und deren Regierungsarbeit wird zumindest bisher als besser angesehen als die der Ampel, welche in 2 Jahren mehr zustande gebracht hat, ABER eben auch unbequeme Entscheidungen trifft und sich davor nicht scheut. Anders gesagt: die Bürger:innen können offenbar Verantwortung nicht anerkenne. Provokante Frage: können wir Demokratie? Wenn wir offensichtlich eine Regierung besser bewerten, nur weil sie keine unbequemen Entscheidungen trifft? Sind wir verwöhnte Luxuskonsumierende, die nicht begreifen, dass wir nicht alles haben können? Kleine, verzogene Kinder, die alles wollen, kostenlos, ohne Anstrengung?
Die Grünen muss man sich geldlich erst einmal leisten können. :-)
Ich habe ein Haus mit Gasheizung und eins mit einer Ölheizung.
Und Wärmepumpen finde ich zu teuer.
Deshalb würde ich sie niemals wählen.
Einfach, weil die Grünen zu teuer sind. :-)
Die wollen ja alles ziemlich umkrempeln.
Auf lange Sicht sicherlich richtig, aber ich möchte jetzt gut leben können.
Ich finde nicht, dass sie, im Großen und Ganzen, gute Politik machen. Wesentliche Vorhaben wurden blockiert wie z.B. die Reduktion des CO2 Ausstoßes im Verkehrs- und Transportsektor. Selbst bei der massiven Neuverschuldung für die BW wurde nicht ein Teil des Geldes bereitgestellt um z.B. endlich die notwendigen Nord-Süd (HGÜ) Trassen zu bauen, Entwicklung und Förderung von grünen Wasserstoff, der eine echte Alternative für unsere Gaskraftwerke sein könnte, wurden nicht getätigt. Stattdessen bleibt der Strompreis aufgrund des Merit-Order-Prinzip nach wie vor auf einen hohen Niveau und dazu wurden neue LNG Terminals zum Anlandeten von Flüssiggas in Bau gegeben, von denen eins z.B. erst in Jahren fertiggstellt wird. Für eine Übergangstechnologie, die im besten Fall dann überhaupt keine Rolle mehr spielen sollte.
Es ist das gleiche wie Rot-Grün unter Schröder, die Grünen in der Opposition haben tatsächlich Visionen für unser Land und v.a. unsere Energiegewinnung, in Regierungsveranwortung sind sie dann aber meist einfach eine zweite SPD und agieren nur noch im Sichtflug.
Manchmal stehen auch zu dogmatische Ansichten im Weg, die Verlängerung der Restlaufzeit der Atomkraftwerke wäre z.B. in Angesicht der energiepolitischen Lage vernünftig gewesen. Das bißchen mehr Atommüll macht keinen Unterschied mehr, das meiste fällt ohnehin beim Rückbau an und Atomenergie ist in jeden Fall um Längen besser als das Ausweichen auf Kohle und Erdgas.
Ich finde ihre Politik jetzt nicht fürchterlich aber enttäuschend und ich frage mich warum sie sich nicht eher durchsetzen. Diejenigen, die ihre Politik ablehnen werden ihren sicherlich nicht mehr zustimmen, wenn sie ihre Vorhaben nicht durchsetzen und diejenigen, die sie gewählt haben, erwarten echte Veränderungen im Bezug auf Verbrennung in Verkehr & Transport, Wärme- und Stromproduktion.
Gegeben, die politische Situation war von Beginn an katastrophal, massive Kosten durch die Pandemie, Inflation und dann noch der Krieg in der Ukraine... Aber deswegen wählt man ja Vertreter, weil sie es trotz widriger Umstände besser machen sollten, sonst könnte ich mich auch gleich selbst zur Wahl stellen.
Hey, danke für die schöne Antwort. Hat mir gut gefallen und war hilfreich.
Liebe Grüße
Zunächst einmal muss man bedenken, dass die Grünen ja die Regierung nicht allein machen. Die stärkste Regierungspartei in Deutschland ist die sozialdemokratischen SPD. Außerdem koalieren diese beiden Parteien mit der neoliberalen FDP.
Zuvor war Deutschland lange und stark geprägt von der konservativen Politik der Union. Hier sieht man ganz klar den Einfluss des demographischen Wandels, schließlich muss man bedenken, dass die "Babyboomer", die aktuell die politischen Mehrheiten stellen, in einer Zeit aufgewachsen sind, in der die Grünen noch gar nicht nennenswert in Erscheinung traten, die SPD innerlich zerstritten war (Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt 1982) und die Union zu einer Instanz aufsteigen konnte, die mit einer Monarchie Ähnlichkeiten haben könnte (Kohl und Merkel).
Inzwischen kommen junge Generationen nach und drängen so langsam mit der Notwendigkeit, sich ernsthaft dem anthropogenen Klimawandel anzunehmen. Einerseits ist hier ein Tempo gefordert, das viele ältere Leute gar nicht gewohnt sind und ihnen deshalb Sorge bereitet. Andererseits enthalten die notwendigen Korrekturen auch immer wieder die Botschaft, dass vorher vieles falsch gemacht wurde. Ein Vorwurf, der vielen Betroffenen nicht schmeckt. Man darf nicht vergessen: Unsere Elterngenerationen haben vieles gut gemeint und vieles nicht besser gewusst. Dennoch stehen wir heute an einem Punkt, wo wir vieles von dem gut Gemeinten neu denken müssen, weil es sich vielleicht nicht so gut auswirkt wie gedacht. Das verletzt ältere Leute oft, schließlich ist man auch verletzt, wenn man einem lieben Menschen ein Geschenk machen will und dieser das Geschenk abweist.
Und andererseits stehen dann natürlich auch machthungrige Rechtspopulisten und warten nur darauf, in dieses Kränkungspotential Keile hineinzutreiben, wo auch immer sie Risse in den Beziehungen sehen. Das wird ganz deutlich daran, dass so Themen wie Heizen, E-Autos, Ernährungsempfehlungen etc. immer wieder bewusst falsch aufgegriffen, interpretiert werden, es wird sich empört über Aussagen, die nie getätigt wurden, nur um das Klischee einer "grünen Verbotspartei" weiter mit Treibstoff zu versorgen.
Alles in allem finde ich, sollten wir durchaus Skepsis einer älteren Generation gegenüber den Grünen zulassen. Gerade bei der Frage nach der Nachhaltigkeit (Umwelt, Klima) sollten sie von einer konservativen Partei wie der Union (also "christlichen" Parteien, die eigentlich die "Schöpfung" bewahren wollen sollten) inhaltlich gar nicht so weit weg sein. Und ich denke, hier sollte man auch ansetzen, wenn man mit Leuten diskutiert, die gegen grüne Politik sind: Wir wollen alle irgendwie die Natur und auch das Klima bewahren und so erhalten, wie wir es erhalten haben. Wenn man der grünen Politik gegenüber skeptisch ist, wie könnte man es denn dann besser machen und was kann man dann politisch tun (bspw. anstatt die Grünen zu wählen)?
Naja,
würde ich es grob einordnenen würde ich sagen das die derzeitige Politik der Grünen nur zu 15-20% gut ist...
Viele der Wahlaussagen die in den 3 Monaten vor der BW 2021 getätigt wurden - sind bis heute über Board geworfen - ich erinnere an
Allein wenn ich mir von einer Chefin ,ohne Fachkenntnisse oder abgeschlossenen Beruf die Minute 16-18 anhöre muss es doch irgendwann reichen oder nicht ???
https://youtu.be/M2k06nZlFc4?t=1007
Es ist klar das man solidarisch ist wenn es darum geht zu helfen - aber es sollte nur bei milittärischer Unterstützung bleiben.
Ich hatte letztens eine Rede gesehen von Frau Lang bei der es darum ging der Ukraine auch wirtschaflich zu Unterstüzen und zwar solange es notwendig sei.
Moment mal, du wirfst da etwas durcheinander.
Erstens stellen die Grünen ja nicht den Kanzler. Womit du ihnen gar nicht den Vorwurf machen kannst, das sie ihr Wahlprogramm nicht umsetzen können.
Die SPD stellt den Kanzler.
Zum anderen bilden die Grünen nicht die Regierung, sondern eine Koalition mit SPD und FDP
Es gibt einen Koalitionsvertrag. Welcher tatsächlich schon zu 2/3 erfüllt wurde. Trotz aktueller Krisen die dazwischen gekommen sind. Was wirklich beachtlich ist.
Aber ja, wenn die Grünen die Wahl gewonnen hätten, hätten sie ihre Wahlversprechen halten müssen. Ein funktionierendes Konzept wie man alles umsetzt, gab es ja bereits dazu.