AFD und der Wille des Volkes?
Hey ich hab mal eine Frage die mich etwas länger schon beschäftigt.
Die AFD hat ja immer vom Willen des Volkes gesprochen. Das politische Entscheidungen durch die Mehrheit des Volkes bestimmt werden sollen.
Das ist auch deren Hauptargument gegen das Gendern.
Ihre Argumentation lautet, das wenn die Mehrheit gegen das Gendern ist, soll das Gendern abgeschafft werden.
Das Selbe dann auch zum Thema Impfen, Lockdown, Maskenpflicht usw.
Ich habe mich schon immer gefragt ob das wirklich das ist, was die AFD will. Denn der Spieß kann sich ja schnell mal auch gegen einen selbst richten.
Was wenn die Mehrheit beschließt das die AFD abgeschafft gehört?
Genau das ist jetzt aktuell der Fall. Rund eine Millionen Menschen gehen bereits gegen die AFD und gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Viele Deutsche wünschen sich ein AFD Verbot
Um Welten mehr als es AFD Befürworter gibt.
Müsste die AFD dann nicht ihrer eigenen Argumentation nach den Willen des Volkes befolgen und die Partei auflösen?
Ich mein, das ist ja nicht der erste große Wiederspruch bzw. Fall von Doppelmoral in der Partei.
Wie gehen die AFD und AFD Anhänger damit um das die Mehrheit des Volkes ein AFD Verbot befürworten?
Wie rechtfertigt die AFD den Willen des Volkes zu missachten und trotz Ablehnung weiter Politik zu machen? Obwohl sie immer betont hat das der mehrheitliche Wille des Volkes durchgesetzt werden soll.
Der Wille des Volkes soll gelten. Aber nur solange es sich um Interessen der AFD handelt. Und wenn der Wille des Volkes sich gegen die AFD richtet, hat der Wille des Volkes keinen Wert mehr?
Versteh ich das so richtig?
Dieses Thema beschäftigt mich schon länger. Vielleicht könnt ihr die Fragen beantworten und erklären wie die AFD mit diesem Wiederspruch umgeht? Welche Argumente sie einbringt und wie sie vorhaben mit der Situation umzugehen.
Liebe Grüße
10 Antworten
Man darf die Sache mit dem Willen des Volkes nicht besonders ernst nehmen, sondern höchstens die Wirkung solcher Argumentationen.
Das, was die AfD betreibt, lässt sich unter Populismus zusammenfassen. Die beiden Hauptstrategien der AfD könnten sogar direkt aus dem Lehrbuch des Populismus stammen, nämlich zum einen, sehr einfache Lösungen dort anzubieten, wo komplexe und stabile Antworten gesucht sind, zum anderen das, worauf dich deine Frage bezieht, nämlich vom Willen des Volkes zu sprechen.
Natürlich ist es beispielsweise nicht besonders unwahrscheinlich, dass eine Mehrheit im Volk gegen das Gendern ist, aber warum reitet die AfD in diesem Maße darauf rum? Weil es eine Glaubensfrage ist, bei der man immer stur seine eigene Meinung vertreten kann, ohne inhaltlich widerlegt werden zu können. Deshalb widmet die AfD sich Problemen auch so selten mit durchdachten Lösungen, weil man diese Ansätze dann gegebenenfalls widerlegen könnte.
Insgesamt ist die AfD darauf aus, Stimmen zu fangen. Das ist zu einem gewissen Grad normal, gehört dazu und ist daher nicht per se abzulehnen. Im Fall dieser Partei aber zielt es darauf ab, nicht nur eine radikale Minderheit anzusprechen, sondern auch Bürgerliche, Konservative und Nichtwähler. Daher stilisiert die AfD sich gerne als Sprachrohr und Anführerin der Mehrheit gegen die Regierung. Dass die Mehrheit die AfD nicht wählen würde, also über 70% aller Wahlberechtigten, und dementsprechend nicht mit der AfD und ihren Ideen einverstanden ist, viele von ihnen sogar explizit gegen die AfD protestieren, wird dabei gerne außer Acht gelassen.
Zwar haben ich die früheren Zahlen für die AfD in den Neuen Ländern nicht genau im Kopf, aber selbst da sind die Werte der AfD im Bezug auf die Landtagswahlen wohl auch etwas gesunken.
Der Wille des Volkes soll gelten. Aber nur solange es sich um Interessen der AFD handelt. Und wenn der Wille des Volkes sich gegen die AFD richtet, hat der Wille des Volkes keinen Wert mehr?
Ja, die halten die Mitte der Gesellschaft für dumme Schlafschafe. Und die zittern jetzt richtig, wenn sie mit der Realität konfrontiert werden.
Selbst die Quatschdenker haben etwas weniger Leute auf die Straße gebracht:
Zur Grafik: Die Aktionstage im „Heißen Herbst“ um den 22. Oktober 1983 hatten bundesweit 1,3 Millionen Demonstranten.
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Doppelbeschluss#Friedensbewegung
Da fehlen die großen Demostationen für Liebe und Frieden die um die Jahrtausendwende jährlich Millionen von Menschen in Berlin auf die Straße gebracht haben.
Müsste die AFD dann nicht ihrer eigenen Argumentation nach den Willen des Volkes befolgen und die Partei auflösen?
Oh man...
Nein müsste sie nicht, denn es ist ein Unterschied, ob etwas durch miese Tricks, antidemokratische Mittel und Manipulation hervorgerufen wird oder wirklich durch den demokratischen Willen des Volkes. Bei dem ganzen Anti-AfD-Zirkus inkl. Correctiv-Verleumdungskampagne sehe ich nichts demokratisches, im Gegenteil. Und darum sind sowohl deine Frage als auch deine Gedankengänge UNFUG. Die AfD gehört zur Parteienlandschaft dazu, genau wie Links oder Mitte, sie ist nicht nur demokratisch gewählt sondern unabdingbar im politischen Spektrum als Gegengewicht und Gleichgewicht, denn VIELFALT gehört rechtlich zu diesem dazu, ob einem das passt oder nicht. Wer nur eine ganz bestimmte selbst-genehme Meinung zulässt, der will einen totalitären Staat, Diktatur! Keine Demokratie!
Ich mein, das ist ja nicht der erste große Wiederspruch bzw. Fall von Doppelmoral ..
Allerdings! Aber nicht bei der AFD.
Ja, kann man so sehen, wenn man ungebildet ist.
Das eine ist eine Gesetzgebung, Gentern mal ausgeschlossen, das andere gehört zur Parteienlandschaft und unterliegt nicht der Bestimmung irgendwelcher Mehrheiten.
Versuchst du gerade Logik in der AFD zu finden? Das halte ich für ein auswegloses Unterfangen.
Du willst mir also sagen du siehst Logik in dem was die Afd sagt, macht und ist?
Derzeit sind es laut den letzten Sonntagsfragen zur Bundestagswahl sogar 80 - 83 %, je nach Institut, die etwas Anderes wählen würden.